- MS Wappen von Hamburg
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Die MS Wappen von Hamburg ist der Name einer Reihe von Seebäderschiffen der HADAG, seit 1984 der Förde Reederei Seetouristik GmbH & Co KG.
Inhaltsverzeichnis
Wappen von Hamburg (1)
Die erste Wappen von Hamburg der HADAG wurde 1955 bei Blohm + Voss (damals noch Steinwerder Industrie A.G.) gebaut und nach ihrer Indienststellung auf der Route zwischen Hamburg und Helgoland eingesetzt. Aufgrund ihrer mit ca. 17,5 Knoten relativ geringen Geschwindigkeit wurde sie jedoch bereits nach sechs Jahren durch einen Neubau ersetzt (siehe nächste Wappen von Hamburg), die mit einer Geschwindigkeit von 21,5 Knoten schneller war. Durch die kürzer dauernde Überfahrt verlängerte sich die Aufenthaltsdauer der Tagestouristen auf Helgoland deutlich.
Das Schiff wurde Ende 1961 für 375.000 Pfund Sterling nach Griechenland verkauft und in Delos umbenannt. 1967 wurde das Schiff dann nach Kanada verkauft und als Polar Star für Abenteuerreisen in die Polarregionen eingesetzt.
Die weitere Geschichte des Schiffes ist unklar. Am 20. September 2005 aber traf das Schiff in einem sehr schlechten Zustand unter dem Namen Faithful im Schlepp bei einer Werft in Alameda in der Nähe von San Francisco ein, wo es heute (Ende 2007) noch liegt.
Wappen von Hamburg (2)
Die zweite Wappen von Hamburg der HADAG, 1962 ebenfalls bei Blohm + Voss gebaut, wurde Ende 1964 an die Stena Line verkauft, aber bereits 1966 von der HADAG zurück erworben und in „Alte Liebe“ umbenannt. Von 1985 bis 2004 fuhr sie dann als Helgoland auf der Linie Bremerhaven-Helgoland, wurde 2005 an eine niederländische Investorengruppe verkauft und fährt nun im Mittelmeer unter dem Namen Supper Club Cruise 2.
Wappen von Hamburg (3)
Die vorerst letzte MS Wappen von Hamburg wurde auf der Werft Howaldtswerke Hamburg gebaut, der Stapellauf fand am 16. Februar 1965 statt. Bis 1982 wurde sie auf der Route Hamburg-Cuxhaven-Helgoland und, außer an Wochenenden, ab 1983 nur noch auf der kürzeren Route Cuxhaven-Helgoland eingesetzt.
Eigentlich sollte dieses Schiff im Sommer den Helgolanddienst fahren und im Winterhalbjahr als exklusives Kreuzfahrtschiff für maximal 212 Gäste in wärmeren Regionen kreuzen. Dieses Konzept ging jedoch nicht auf, so dass sie nur in der ersten Saison von Oktober 1965 bis Mai 1966 unter dem Namen Lucaya in der Karibik kreuzte und ab der Sommersaison 1966 vierzig Jahre lang ausschließlich im Seebäderdienst eingesetzt wurde.
Das Schiff hat eine Länge von 109,6 m und eine Breite von 15,0 m. Es bietet auf fünf Decks mit zehn Salons Platz für 1.800 Passagiere. Mit 10.160 PS Leistung aus zwei MAN-Diesel-Motoren erreicht es eine Geschwindigkeit von 22 Knoten (ca. 40 km/h), verfügt über vier Stabilisatoren und zwei Propeller und ist mit dem blauen Band der Helgolandflotte ausgezeichnet.
Das Schiff verfügt neben zwei Restaurants über einen Aussichtssalon, eine Diskothek, Cafés und - für ein Seebäderschiff auf dieser Route einmalig - über Zwei- und Dreibettkabinen, die von den Gästen gebucht werden konnten. Dieser Komfort sorgte dafür, dass das Schiff in den 1960er und 1970er Jahren zumeist ausgebucht und somit wirtschaftlich erfolgreich war. Erst in den 1990er Jahren ging die Auslastung kontinuierlich zurück.
Die letzte Fahrt von Cuxhaven nach Helgoland fand am 30. September 2006 statt. Im Dezember 2006 kündigte die Reederei Förde Reederei Seetouristik an, das Schiff außer Dienst zu stellen und durch die vom Cuxhavener Reeder Cassen Eils gecharterte Atlantis zu ersetzen. Nach Angaben von FRS stünden die Kosten für Betrieb und Instandhaltung nicht im Verhältnis zur schwachen Auslastung des einstigen Flaggschiffes der Helgoländer Seebäderflotte.
Am 31. Mai 2007 hat die FRS die Wappen von Hamburg an die Mercator Shipping Corporation auf den Britischen Jungferninseln verkauft und übergeben. Noch im Neuen Fischereihafen von Cuxhaven wurde der Schriftzug Wappen von Hamburg durch Mercator II ersetzt. Am 15. Juni 2007 wurde das Schiff, das bis dahin in Cuxhaven aufgelegt war, mit einer Abschiedsfahrt um Helgoland herum nach Bremerhaven überführt.
Im Fischereihafen von Bremerhaven sollte das Schiff nun bis Sommer 2009 zu einem exklusiven Kreuzfahrtschiff für maximal 36 Gäste umgebaut werden. Einsatzgebiete sollte das Mittelmeer und die Karibik werden.
Ende Dezember 2008 wurde durch einen ehemaligen Mitarbeiter der Firma, die den Umbau durchführen sollte, erklärt, dass das Projekt Mercator II endgültig gescheitert sei.[1] Der "Rest" des ehemaligen Flaggschiffes der Helgolandflotte liegt nun in Bremerhaven.
Am 30. Dezember 2008 machte die Mercator II (Wappen von Hamburg) an ihrem Liegeplatz in Bremerhaven den Eindruck, abgewrackt zu werden. Die Aufbauten sind (fast) vollständig abgebaut, der Panorama-Aufbau mit dem Mast steht auf der Pier. Allerdings wurden die Aufbauten im Zuge des Umbaus entfernt. Nachdem das Projekt nun gescheitert ist, ist eine weitere Verwendung des Schiffes nahezu unmöglich geworden.
Der Fahrstand von der Schiffsbrücke der Wappen von Hamburg wird im Deutschen Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven ausgestellt. Er soll dort dauerhaft für die Nachwelt erhalten werden.
Weitere Schiffe unter diesem Namen
Im 17. und 18. Jahrhundert trugen vier Hamburger Konvoischiffe den Namen Wapen von Hamburg.
Weblinks
- Radio Bremen: Land bleibt auf Kosten der Wappen-Abwrackung sitzen
- Fakten und Fotos zum Schiff (schwedisch)
- Videos zur Wappen von Hamburg (englisch)
Einzelnachweise
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