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Ein Mann ist ein erwachsener Mensch männlichen Geschlechts. Das geschlechtliche Gegenstück ist die Frau. Der Begriff „Mann“ ist jedoch aufgrund der fundamentalen Einflüsse der Geschlechtlichkeit auf die menschliche Gesellschaft mit sehr vielen weiteren assoziativen und teilweise sehr emotionalen Bedeutungen beladen (s. auch Männlichkeit).
Der Plural von „Mann“ ist „Männer“ (veraltet: „Mannen“); bei Komposita mit „-mann“ (z. B. „Hauptmann“, „Seemann“) jedoch „-leute“ (im Beispiel: „Hauptleute“, „Seeleute“).
Das Symbol für einen Mann ist ♂, das Marssymbol. Männliche Säuglinge werden in westlichen Kulturen oft mit der Farbe Blau, im Gegensatz zu Rosa für weibliche Säuglinge, in Verbindung gebracht.
Inhaltsverzeichnis
Biologische und medizinische Merkmale
Aus molekularbiologischer Sicht unterscheidet sich der Mann von der Frau durch die Paarung XY (siehe jedoch auch XX-Mann) in den Geschlechtschromosomen (statt XX bei der Frau, siehe aber auch XY-Frau). Dies führt zur Entwicklung diverser anatomischer Merkmale des Mannes:
- Das Vorhandensein männlicher Gonaden, der Hoden, in denen die männlichen Gameten, die Spermien, produziert werden.
- die Entwicklung der primären Geschlechtsmerkmale Penis und Skrotum beim menschlichen Embryo.
- die Entwicklung von sekundären Geschlechtsmerkmalen während der Pubertät, wie Bartwuchs, tieferer Stimme als die Frau, breiteren Schultern, einem schmaleren Becken, einem geringeren Körperfett- und höherem Muskelanteil am Gesamtgewicht, einem höheren Wuchs sowie generell stärkerer Körperbehaarung, allesamt Folge eines höheren Spiegels des männlichen Geschlechtshormons Testosteron im Blut.
Zu fehlenden Geschlechtsmerkmalen und Mehrgeschlechtlichkeit siehe Intersexualität und Transgender.
Die Fachrichtung der Medizin, die sich mit den Erkrankungen des Mannes befasst, heißt Andrologie. Im Allgemeinen können Männer von den gleichen Krankheiten befallen werden wie Frauen, es existieren jedoch auch einige geschlechtsspezifische Erkrankungen; für einige weitere Erkrankungen zeigen Frauen und Männer deutlich unterschiedliche Krankheitsverteilungen (etwa für die Rot/Grün-Sehschwäche und andere X-chromosomale Erbkrankheiten).
Skelett
Weibliche und männliche Becken sind verschieden. Das Hüftbeinloch hat bei Frauen eine ovale Form, und die Beckenschaufeln sind breiter. Das männliche Becken dagegen ist eher hoch, schmal und eng. Das wichtigste Merkmal zur Unterscheidung ist der Winkel der Schambeinfuge. Er beträgt beim weiblichen Becken ca. 90°, beim männlichen ca. 60°.
Ebenso unterscheiden sich die Schädelformen. Nur Männerschädel weisen über den Augen eine deutlich ausgeprägte Wulst auf.
Männerhaut
Das Erscheinungsbild der männlichen Haut (fettiger und großporiger als weibliche Haut) wird vorwiegend durch hormonell bedingte Hautunterschiede beeinflusst, z. B. durch die Hautdicke und die erhöhte Talgdrüsensekretion.
Die dickere männliche Haut hat ein höheres Wasserbindungsvermögen, was die Haut gespannter und fester aussehen lässt. Die erhöhte Talgproduktion ist verantwortlich für eine ausreichende Menge an Feuchtigkeit in der Haut und für die Zusammensetzung des sogenannten Hydrolipidfilms. Dieser Film regelt den Wassergehalt der tiefer liegenden Schichten, hemmt die Austrocknung und gibt der Haut ein glattes, geschmeidiges Aussehen.
Zudem hat Männerhaut eine geringere Neigung zur Faltenbildung. Falten zeigen sich beim Mann meist später als bei Frauen und auch nicht als kleine Knitterfältchen, sondern mehr als tiefe („markante“) Falten.
Infolge der erhöhten Talgproduktion kann es vor allem bei jungen Männern öfter zu Mitessern und Akne kommen. Diese entstehen, wenn sich der Talg zusammen mit abgestorbenen Hautzellen an den Poren festsetzt. Eine Reizung der Mitesser führt zur Ansiedlung von Keimen und entzündlichen Pickeln.
Unterschiede zwischen Männern und Jungen
Als Jungen bezeichnet man im Deutschen übergreifend - wenn auch nicht sehr strikt darauf beschränkt - männliche Menschen vor dem Erreichen der Volljährigkeit. In den meisten Gesellschaften wird das Überschreiten der Grenze vom Jungen zum Mann (häufig gleichgesetzt mit der Geschlechtsreife) als wichtiger Schritt im Leben eines männlichen Individuums angesehen und oft mit Initiationsriten unterschiedlichster Form zelebriert (als Beispiele sind hier etwa Beschneidungen bei einigen afrikanischen und südamerikanischen Stämmen, die Firmung respektive Konfirmation in den christlichen Religionen, die Bar Mizwa im Judentum, die Jugendweihe bei den Freidenkern und in der ehemaligen DDR, aber auch einfach das Feiern des achtzehnten Geburtstages zu nennen), die jedoch in der „modernen“ westlichen Gesellschaft eher symbolischen Wert haben und in ihrer Funktion durch die Volljährigkeit ersetzt wurden. Mit Erreichen dieser Grenze werden den jungen Männern, ebenso wie den jungen Frauen, neue Rechte wie etwa die Heirats- und Geschäftsfähigkeit und Pflichten wie z. B. die Strafmündigkeit oder Verantwortung für elterliches Haus und Hof verliehen.
Soziologische Bedeutung (Geschlechterrollen)
Die Soziologie dokumentiert diverse Unterschiede im Verhalten von Männern und Frauen in der menschlichen Gesellschaft, sowie signifikante Unterschiede in den Rollenverteilungen (vgl. Männlichkeit, Weiblichkeit).
Die Menschheitsgeschichte war und ist teilweise heute noch durch die Dominanz des Mannes in politischer, intrafamiliärer und gesamtgesellschaftlicher Hinsicht geprägt. Oftmals wird dies religiös begründet; viele Weltreligionen predigen oder praktizieren eine Überlegenheit des Mannes. Die körperlichen Unterschiede zwischen Männern und Frauen prägen das Vorurteil einer intellektuellen Überlegenheit von Männern. Dies ist jedoch wissenschaftlich nicht belegt. Im Durchschnitt kommen sowohl Hochbegabung als auch die intellektuelle Minderbegabung bei Männern etwas häufiger als bei Frauen vor.
Die Bandbreite verschiedener Verhaltensweisen von Männern und Frauen ist sehr groß und oftmals nicht eindeutig oder nur unscharf zu belegen. Männern wird als Beispiel eine größere Durchsetzungskraft, dafür aber auch ein höheres Aggressionspotential nachgesagt. Bei Frauen hingegen sind häufig die sozialen Fähigkeiten stark ausgeprägt.
Siehe auch
- Gender Studies
- Jüngling
- Männchen
- Männerforschung
- Männerbewegung
- Männlichkeit
- Maskulismus
- Patriarchat
- Sexismus
- Wilder Mann
Literatur
- Pierre Bourdieu: Die männliche Herrschaft, Suhrkamp, Frankfurt am Main 2005 (Rezension: [1])
- Robert W. Connell (Raewyn Connell): Der gemachte Mann: Konstruktion und Krise von Männlichkeiten, Leske + Budrich, Opladen 1999, Neuauflage 2004, ISBN 3-8100-2765-0
- Walter Hollstein: Was vom Manne übrig blieb. Krise und Zukunft des starken Geschlechts, Aufbau-Verlag, Berlin 2008, ISBN 978-3-351-02659-2
- George L. Mosse: Das Bild des Mannes. Zur Konstruktion der modernen Männlichkeit. S. Fischer, Frankfurt 1996, ISBN 3-10-050605-7
- Paul Nathanson, Katherine Young: Legalizing Misandry: From Public Shame to Systemic Discrimination Against Men, McGill-Queen's University Press, 2006, ISBN 0-7735-2862-8
- Esther Vilar: Der dressierte Mann. Das polygame Geschlecht. Das Ende der Dressur, München: DTV, Neuauflage 2000, ISBN 3-423-36134-4
- Élisabeth Badinter: XY. Die Identität des Mannes. Piper, München 1993, ISBN 3-492-03634-1
Weblinks
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