- Maria Schaumayer
-
Maria Schaumayer (* 7. Oktober 1931 in Graz) ist eine in Wien lebende österreichische Wirtschaftswissenschaftlerin und Politikerin (ÖVP). Von 1990 bis 1995 war sie Präsidentin der Österreichischen Nationalbank.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Schaumayer studierte 1949 bis 1952 an der Wirtschaftsuniversität Wien Welthandel und Wirtschaftswissenschaften und Jus an der juridischen Fakultät Innsbruck. Zunächst war Schaumayer im Bankenbereich des Creditanstalt-Bankvereins tätig, wo sie 1961 Handlungsbevollmächtigte wurde.
Sie war in der Stadt Wien amtsführende Stadträtin für städtische Unternehmen (1965 bis 1969) und für technische Angelegenheiten (1969 bis 1973) sowie Mitglied der Wiener Landesregierung. Von 1969 bis 1982 gehörte sie dem Wiener Landtag und Gemeinderat an. 1974 wurde sie Vorstandsmitglied der Kommunalkredit AG in Wien.[1]
Von 1982 bis 1989 war sie Finanzvorstand der ÖMV, von 1990 bis 1995 Präsidentin der Oesterreichischen Nationalbank. 1991 gründete sie die Stiftung für Frauen in der Wirtschaft, die Förderpreise vergibt. Seit 2000 ist sie Regierungsbeauftragte für Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter. In dieser Funktion war sie maßgeblich am Abschluss von bilateralen Verträgen zwischen der Republik Österreich und sechs mittel- und osteuropäischen Staaten sowie den USA beteiligt und konnte eine Einigung mit einer vom Anwalt Ed Fagan vertretenen Gruppe von Zivilklägern erreichen. Durch die Errichtung des Österreichischen Fonds für Versöhnung, Frieden und Zusammenarbeit haben rund 132.000 ehemalige Zwangsarbeiter eine Entschädigung erhalten.[2]
Auszeichnungen
- Verleihung des Titels Kommerzialrat
- 1973: Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
- 1984: Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
- 1992: Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark mit dem Stern
- 1992: Ehrensenator der Wirtschaftsuniversität Wien
- 1995: Großes Silbernes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
- 2000: Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
- 2001: Großes Goldenes Ehrenzeichen Pro Merito am Bande der Wirtschaftsuniversität Wien
- 2004: Liste der 50 wichtigsten Österreicher der letzten 50 Jahre bei einer Leserumfrage der Tageszeitung Kurier
- 2006: Ehrenmitglied der Österreichische Akademie der Wissenschaften
- 2007: Großer Leopold-Kunschak-Preis [3]
Publikationen
- Österreichs Wirtschafts- und Währungspolitik auf dem Weg nach Europa, Festschrift für Maria Schaumayer, Österreichische Nationalbank 1991
- Kontrolle, Kritik, Kontrast, Protokolle Wiener Gemeinderat 1970
- Moderne Marktforschung und Marktwerbung im Export, Innsbruck 1954
- Das Geld- und Kreditwesen in Österreich, 1990
Literatur
- Jörg Mahlich, Robert Schediwy (Hrsg.): Zeitzeugen und Gestalter österreichischer Wirtschaftspolitik, Lit Verlag Wien 2008, (Lebensgeschichtliches Interview mit Maria Schaumayer).
Einzelnachweise
- ↑ KR Dkfm. Dr. Maria Schaumayer Online-Abfrage vom 3. Juli 2011
- ↑ philosophische-praxis.at: Die Substanz der Persönlichkeit - Ein Gespräch mit Maria Schaumayer (Wiener Zeitung, 17. September 2004)
- ↑ APA.OTS Großer Leopold-Kunschak-Preis 2007 für Maria Schaumayer 10. März 2007
Präsidenten (Gouverneure) der Oesterreichischen NationalbankRichard Reisch | Viktor Kienböck | Eugen Kaniak | Hans Rizzi | Eugen Margarétha | Reinhard Kamitz | Wolfgang Schmitz | Hans Kloss | Stephan Koren | Hellmuth Klauhs | Maria Schaumayer | Klaus Liebscher | Ewald Nowotny
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Schaumayer — Maria Schaumayer (* 7. Oktober 1931 in Graz) ist eine österreichische Wirtschaftswissenschaftlerin und Politikerin (ÖVP). Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Einzelnachweise … Deutsch Wikipedia
Maria Rauch-Kallat — bei einer Veranstaltung des Europäischen Forums Alpbach im September 2005. Maria Rauch Kallat (* 31. Jänner 1949 in Wien Währing) ist eine österreichische Unternehmerin, Unternehmensberaterin, Politikerin der ÖVP und war in ihrer politischen… … Deutsch Wikipedia
Liste der Träger des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich — In dieser nicht vollständigen Liste sind Besitzer des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich von 1952 mit kurzen Angaben zur Person und, wenn bekannt, zum Anlass der Verleihung aufgeführt. Bei den Berufs bzw.… … Deutsch Wikipedia
Liste der Biografien/Scha–Schd — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q … Deutsch Wikipedia
Liste der Abgeordneten zum Wiener Landtag und Mitglieder des Wiener Gemeinderats (12. Wahlperiode) — Diese Liste der Abgeordneten zum Wiener Landtag und Mitglieder des Wiener Gemeinderats (12. Wahlperiode) listet alle Abgeordneten zum Wiener Landtag und Gemeinderat in der 12. Wahlperiode auf. Die Wahlperiode reichte vom 8. Oktober 1978 bis zum… … Deutsch Wikipedia
Liste der Söhne und Töchter der Stadt Graz — In dieser Liste werden die Persönlichkeiten mit Bezug zur Stadt Graz aufgeführt. Nach den Ehrenbürgern und Ehrenringträgern folgen die Söhne und Töchter der Stadt Graz und schließlich weitere Persönlichkeiten mit Bezug zur Stadt Graz.… … Deutsch Wikipedia
Landesregierung und Stadtsenat Slavnik — war die Bezeichnung für die Wiener Landesregierung und den Wiener Stadtsenat unter Bürgermeister und Landeshauptmann Felix Slavik. Die Landesregierung Slavnik amtierte ab der Wahl Slaviks zum Bürgermeister am 21. Dezember 1970 und wurde am 5.… … Deutsch Wikipedia
Königsrufen — Königrufen ist ein vor allem in Österreich, aber auch in einigen anderen Ländern Mitteleuropas populäres Kartenspiel. Es handelt sich dabei um eine Variante des Tarock für vier Spieler, die sich durch eine im Vergleich zu anderen Kartenspielen… … Deutsch Wikipedia
Landesregierung und Stadtsenat Marek I — war die Bezeichnung für die Wiener Landesregierung und den Wiener Stadtsenat unter Bürgermeister und Landeshauptmann Bruno Marek zwischen 1965 und 1969. Die Landesregierung Marek I amtierte von der Angelobung Mareks am 10. Juni 1965 bis zum 6.… … Deutsch Wikipedia
Leopold-Kunschak-Preis — Der Leopold Kunschak Preis wird seit 1965 jährlich für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der Geistes , Sozial und Wirtschaftswissenschaften von der ÖVP vergeben. Weiters werden Anerkennungspreise verliehen. [1] Er ist nach dem… … Deutsch Wikipedia