Mario Czaja

Mario Czaja
Mario Czaja

Mario Czaja (* 21. September 1975 in Berlin) ist ein deutscher Politiker. Er ist Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin und dort Mitglied in den Ausschüssen für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz sowie Stadtentwicklung. Zugleich ist er der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus und stellvertretender Vorsitzender seiner Fraktion. Außerdem ist Mario Czaja Kreisvorsitzender des CDU-Kreisverbandes Wuhletal.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

Mario Czaja erlebte seine Kindheit in Berlin-Mahlsdorf und hat seinen Wohnsitz im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Nachdem er seinen Schulbesuch auf einem Gymnasium 1995 mit der mittleren Reife beendete, absolvierte er ab 1997 eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann. Im selben Jahr wurde er wegen Fahnenflucht zu einer Geldstrafe verurteilt.[1] Nach Ausbildung und Zivildienst trat er in das Berufsleben als Leiter Marketing und Vertrieb der Unternehmensgruppe Krone management und technologie GmbH ein. Seit 2002 ist Mario Czaja in der Unternehmensgruppe Gegenbauer angestellt. Das Unternehmen ist in allen Bereichen des Facility Management tätig. Neben seinem Beruf belegte Mario Czaja vom September 2006 bis Dezember 2010 an der Technischen Hochschule Wildau (FH) den grundständigen Diplomfernstudiengang der Betriebswirtschaftslehre, den er als Diplom-Betriebswirt (FH) abschloss. Mario Czaja hat einen jüngeren Bruder, Sebastian Czaja, der für die FDP Mitglied des Abgeordnetenhauses war.

Politischer Werdegang

Seit 1993 engagiert er sich in der Berliner Kommunalpolitik, speziell für die Bereiche Bildung und Siedlungsgebiete im Bezirk Hellersdorf, von 1995 bis 1999 als Mitglied der Bezirksverordnetenversammlung.

Mario Czaja wurde 1999 im Wahlkreis Kaulsdorf-Mahlsdorf direkt zum Abgeordneten im Abgeordnetenhaus von Berlin gewählt und gehört seitdem ohne Unterbrechung dem Berliner Parlament an. Bei den vorgezogenen Neuwahlen im Herbst 2001 kandidierte Gregor Gysi (PDS) gegen Mario Czaja und gewann den Wahlkreis. Mario Czaja wurde über die Bezirksliste seiner Partei erneut in das Berliner Abgeordnetenhaus gewählt. Dort arbeitete er im Ausschuss für Gesundheit und Soziales und engagierte sich zusätzlich erfolgreich in den Themenbereichen Straßenerschließung und gegen das Straßenbaubeitragsgesetz. Der Kreisvorsitzende des CDU-Kreisverbandes Wuhletal von Marzahn-Hellersdorf führt den Kreisverband mit ca. 400 Mitgliedern seit 2001.

Im Herbst 2006 gewann Mario Czaja seinen Wahlkreis mit deutlicher Mehrheit vor seinen Gegenkandidaten von der SPD und PDS. Dabei erhielt er 33,8 Prozent der Erststimmen, obwohl die CDU in Marzahn-Hellersdorf nur 13,1 Prozent der Zweitstimmen erzielte.

Als stellvertretender Fraktionsvorsitzender CDU-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus zeichnet Mario Czaja auch für Themen im Bereich der Stadtentwicklung verantwortlich. Die Belange der Berliner Grundstücks- und Eigenheimbesitzer beschäftigen ihn dabei ebenso wie die großen Infrastrukturprojekte, insbesondere im Ostteil Berlins. Im Zusammenhang mit der Eröffnung des Großflughafen Berlin-Schönefeld setzt er sich seit langem für die so genannte TVO ein, die die Siedlungsgebiete in Karlshorst, Biesdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf im Südosten vom Durchgangsverkehr entlasten und die Industrie- und Gewerbegebiete im Süd- und Nordosten Berlins an den Flughafen BBI anbinden soll.

Im September 2011 verteidigte Mario Czaja sein Direktmandat, wobei er den Erststimmenanteil auf 41,5 Prozent steigern konnte.

Diskussion um Lebenslauf

Wie Spiegel Online am 15. Februar 2006 berichtete, hatte Mario Czaja sich auf seiner Homepage im Internet und im Handbuch des Abgeordnetenhauses von Berlin als „Diplom-Ökonom“ ausgegeben, ein Abschluss, den er sich durch ein postgraduales Studium der Wirtschaftswissenschaften 2002/2005 an der sogenannten Freien Universität Teufen/St. Gallen erworben haben wollte. Abschlüsse dieser Institution werden in Deutschland allerdings nicht als akademische Titel anerkannt. Die Freie Universität Teufen gilt als Institution, die akademische Abschlüsse nicht für eine entsprechende Leistung, sondern gegen Bezahlung verleiht (sog. Titelmühle). Entsprechend ist sie auch in der Schweiz nicht als Hochschule anerkannt, hat kein Promotionsrecht und darf keine Grade vergeben. Das Bekanntwerden dieser Tatsache veranlasste Czaja dazu, sich aus dem Ausschuss für Wissenschaft und Forschung zurückzuziehen, in dem er zuvor Mitglied gewesen war.[2]

Trotz dieses Vorgangs wurde Mario Czaja von den Wählern in seinem Hellersdorfer Wahlkreis „Kaulsdorf-Mahlsdorf“ direkt in das Abgeordnetenhaus wiedergewählt. Czaja war der einzige CDU-Kandidat in Ost-Berlin, dem dies gelang. Die Berliner Zeitung bezeichnete ihn daraufhin als den „Wahlsieger“ der Berliner CDU.[3]

In einer persönlichen Erklärung kündigte Mario Czaja im Jahr 2006 an, in Deutschland noch einmal ein Studium der Betriebswirtschaftslehre zu beginnen. Dies begann er im September 2006 an der Technischen Hochschule Wildau (FH) in Brandenburg und beendete es im Dezember 2010 erfolgreich als Diplom-Betriebswirt (FH) mit dem Gesamtprädikat „Mit Auszeichnung“.

Ehrenamtliches Engagement

Mario Czaja ist ehrenamtlich als stellvertretender Vorsitzender des Verbandes der Märkischen Eigenheim- und Grundstücksnutzer (VMEG) tätig. Er ist Vorstandsmitglied der DMSG, Mitglied im Förderverein der Ulmenschule, Förderer des Mahlsdorfer Gründerzeitmuseums und unterstützt als Mitglied die ehrenamtliche Arbeit des UnionhilfswerkBerlin und den 1. FC Union Berlin.

Schriften

Betriebswirtschaftliche Chancen und Risiken des Modells Praxisklinik für den niedergelassenen Facharzt. Wildauer Schriftenreihe / Unternehmensführung und Unternehmensrecht Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2011, ISBN 3830519370 (Diplomarbeit).

Quellen

  1. CDU-Politiker muß Geldstrafe bezahlen. In: Berliner Zeitung. 30. Juli 1997, abgerufen am 30. Oktober 2011.
  2. CDU-Abgeordneter in Bedrängnis. In: Der Spiegel. 15. Februar 15.02, abgerufen am 30. Oktober 2011.
  3. Christine Richter: Der Wahlsieger. In: Berliner Zeitung. 25. November 2006, abgerufen am 30. Oktober 2011.

Weblinks


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