- Matwei Iwanowitsch Platow
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Graf Matwej Iwanowitsch Platow (russisch Матвей Иванович Платов, wiss. Transliteration Matvej Ivanovič Platov; * 6./17. August 1751 am Don; † 15. Januar 1818 ebenda) war ein General der russischen Armee und Ataman der Donkosaken.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Platow, der aus einfachen Verhältnissen stammte, trat 1764 in das Kosakenheer ein und kämpfte 1771 gegen die Türken. Von 1782 bis 1783 diente er unter Suworow am Kuban und auf der Krim, zeichnete sich 1788, im Russisch-Österreichischen Türkenkrieg (1787–1792), bei der Einnahme von Otschakow, 1789 vor Akkerman und Bender aus. Für seinen Mut bei der Erstürmung Ismajils (1790), wurde er mit dem Georgsorden dekoriert.
1801 wurde er von Zar Alexander I. zum Generalleutnant und Ataman der Donkosaken ernannt.
Als solcher veranlasste er den Bau der Festung Nowotscherkassk, das auch den Sitz der neuen Landesverwaltung bildete.
Platow kämpfte dann in den Napoleonischen Kriegen zunächst 1805 bis 1807 gegen die Franzosen. Im anschließenden Feldzug gegen die Türkei nahm er 1809 die Stadt Hirsowa und hatte großen Anteil an den Siegen bei Rassewat und Kalipetri.[1]
Im Feldzug von 1812 befehligte er nach der Zerstörung Moskaus 15 Donkosakenregimenter, 2 Jägerregimenter und 2 reitende Batterien, die stets die Vorhut und die Nachhut der Russen bildeten und verfolgte den abziehenden Feind mit seinen Kosaken, die mehr als 50.000 Gefangene und 500 Kanonen einbrachten.[2]
Während der Feldzüge 1813–1814 erwarb sich Platow mit seinen Kosaken in Europa große Popularität. Nach Überschreitung der Grenze befreite er die preußischen Städte Marienwerder, Marienburg, Dirschau und Elbing, schlug General Lefèbvre 28. Mai 1813 bei Altenburg und verfolgte nach der Schlacht bei Leipzig den Feind bis an den Rhein. In Frankreich selbst siegte er bei Laon, nahm Nemours im Sturmangriff, besetzte Arcis und Versailles und rückte schließlich mit den Alliierten in Paris ein.[1]
Am 10. Oktober 1812 wurde Platow in den Grafenstand erhoben. Er wurde in Nowotscherkassk begraben, wo man ihm 1853 ein Denkmal errichtete.[1]
Literatur
- Philip Longworth: Die Kosaken, Legende und Geschichte. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 1977, ISBN 3-436-02478-3, S. 185 ff
- Platow, Matwej Iwanowitsch. In: Brockhaus Konversations-Lexikon 1894–1896, 13. Band, Seite 190.
Weblinks
Commons: Matwei Iwanowitsch Platow – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ a b c Platow, Matwej Iwanowitsch. In: Brockhaus Konversations-Lexikon 1894–1896, 13. Band, Seite 190.
- ↑ bauplattform.de
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