Meleda

Meleda
Insel Mljet
Mljet (Kroatien)
DEC
42.74694444444417.5308333333337Koordinaten: 42° 44′ 49″ N, 17° 31′ 51″ O
Basisdaten
Meer: Adriatisches Meer
Staat: Kroatische Flagge Kroatien
Lage: Südliche Adria
Gespanschaft: Dubrovnik-Neretva
Fläche: 98,01 km²
Küstenlänge: 135,185 km
Einwohner: 1.111 (2001)
Bevölkerungsdichte: 11 Einwohner je km²
Größte Ortschaft: Babino polje
Webpräsenz:

Die Halbinsel Pelješac und die Inseln Mljet und Korčula mit wichtigen Orten

Die Insel Mljet [ˈmʎɛt] (italienisch Meleda, lateinisch Melita) befindet sich in der kroatischen Adria , etwa 30 km nordwestlich von Dubrovnik. Die Insel hat eine Fläche von etwa 100 km². Mit einem Waldanteil von 90 Prozent ist sie eine der am stärksten bewaldeten Inseln im Mittelmeer.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Den westlichen Teil der Insel bildet der Nationalpark Mljet, der auch umliegendes Meeresgebiet umfasst. Politisch bildet die Insel Mljet heute eine Gemeinde innerhalb der Gespanschaft Dubrovnik-Neretva mit 1.111 Einwohnern (Stand 2001) in zahlreichen Siedlungen, die meist im Landesinnern liegen. Hauptort ist die Siedlung Babino Polje im Zentrum der Insel.

Geschichte

Die Insel wurde u. a. bereits in Homers Odyssee erwähnt; es soll sich um die Insel der Kalypso handeln.

In späterer Zeit war die von Illyrern bewohnte Insel ein berüchtigtes Seeräubernest. Aus diesem Grund überfiel Augustus Mljet, ließ einen Teil der Bevölkerung in die Sklaverei oder auf die Ruderbänke führen, die übrige Bevölkerung töten und die Insel fortan als Verbannungsort nutzen.

Mljet ist neben Malta und (nach einer neueren Theorie, die sich aber auch auf eine örtliche Tradition stützen kann) Kephallenia eine der Inseln, die den Anspruch erhebt, die Insel Melite zu sein, wo nach Apostelgeschichte 27,27 ff. der Apostel Paulus Schiffbruch erlitt. Dies wird erstmals urkundlich in der Schrift De Administrando Imperio des byzantinischen Kaisers Konstantin VII. Porphyrogenetos erwähnt. Für diese These spricht der Hinweis in Apg. 28,2+4, die Einwohner seien "Barbaren" (also Nichtgriechen und Nichtrömer) gewesen, allerdings wird der weitere Verlauf der Reise des Apostels (mit einem Schiff aus Alexandria, das auf der fraglichen Insel überwintert hatte und dann zuerst nach Syrakus fuhr und von dort weiter nach Rom) als geographisches Argument gegen diese These gesehen.

Seit dem 6. Jahrhundert gehörte Mljet zum Byzantinischen Reich. Sie wurde im 8. Jahrhundert in das neu gebildete Thema Dalmatia integriert. Kaiser Konstantin VII. Porphyrogenetos erwähnt Mljet um 950 in seiner schon genannten Schrift De Administrando Imperio als eine der Inseln, die von den slawischen Narentanern beherrscht werden.

1151 wurden die Benediktiner aus Pulsano am Monte Gargano in Apulien Herren der Insel. Sie erbauten von 1187 bis 1198 die Kirche und das Kloster St. Marien auf der Insel im Großen See. Die Mönche legten einen Kanal vom See zum Meer an und Salzwasser drang ein. Damit war das größte Süßwasserreservoir der Insel vernichtet. Die Benediktiner verloren die Herrschaft über die Insel 1345 an die Serben. Nur ein Drittel des Landes blieb im Besitz der Abtei. 1357 übereignete der serbische Zar Uroš V. seinem Gefolgsmann Ballsha I. die Insel. Wenig später bildete sich auf der Insel eine freie Kommune mit eigenen Statuten.

1410 annektierte die Republik Ragusa Mljet. Die Insulaner hatten einen Tribut an die Regierung der Republik zu entrichten. Das Benediktinerkloster stand auch unter der ragusanischen Herrschaft in Blüte. Es war die führende Abtei der nach ihm benannten Congregatio Melitensem, die alle Benediktinerklöster auf dem Gebiet der Republik Ragusa umfasste. Abt Mavro Vetranović war ein bekannter Poet des 16. Jahrhunderts. Im 18. Jahrhundert wurde der Sitz der Kongregation von Mljet nach St. Jakob bei Dubrovnik verlegt und das Inselkloster verlor an Bedeutung. Unter der napoleonischen Herrschaft wurde es im Jahr 1809 aufgelöst. In der österreichischen Zeit war es Sitz der Forstverwaltung und gelangte nach dem Ersten Weltkrieg in den Besitz des Bistums Dubrovnik. Nach 1945 enteignet, war das Kloster seit 1960 Hotel, bis es 1998 an das Bistum restituiert wurde. Seit kurzem wird eine Wiederbelebung des Klosters durch Benediktiner angestrebt.

Bereits 1910 wurde ein großer Teil der Insel zum Naturschutzgebiet erklärt, 1958 ein Nationalpark eingerichtet.

Galerie

Literatur

  • Dabelić, Ivo: Mljet: Zeleni otok. Zgodovina, kultura, umetnost, naravne lepote, turizem, nacrt otoka Mljet. Zagreb 2004. ISBN 953-215-171-0 (Touristenführer)
  • Antun Tonko Vojvoda: Mljet - Odisejev otok. Zagreb 1999. ISBN 953-97949-0-0 (Geschichte)
  • Branko Kesić (Hrsg.): Otok Mljet. Ekološke i zdravstvene prilike. Zagreb 1989. (Ökologie)
  • Branimir Gušić: Otok Mljet. Naš novi nacionalni park. Antropogeografski pregled i kulturno histor. spomenici. Zagreb 1958. (Ökologie)
  • Milan Senoa: Die Insel Mljet (Meleda). Wien & Leipzig [1915]. (Geschichte)

Weblinks



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