Michael Bohnen

Michael Bohnen
Michael Bohnen als Intendant der Deutschen Oper Berlin, 1945
Michael Bohnen (links) mit Elisabeth Rethberg und Lauritz Melchior auf dem Weg nach New York, 1932

Franz Michael Bohnen (* 2. Mai 1887 in Köln; † 26. April 1965 in Berlin) war ein deutscher Opernsänger und Schauspieler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Michael Bohnen bildete sich am Konservatorium in Köln und durch Privatunterricht zum Opernsänger (Bassbariton) aus, debütierte 1910 am Stadttheater Düsseldorf und war 1912 am Hoftheater Wiesbaden zu hören. Seit 1912 gehörte er der Hofoper Berlin an und wirkte seit 1914 regelmäßig bei den Bayreuther Festspielen mit; vom Kriegsdienst wurde er 1916 an die Berliner Hofoper zurückberufen. 1925 spielte er den Baron Ochs von Lerchenau in der Verfilmung der Oper Der Rosenkavalier.

Bohnen trat seit 1922 an der Metropolitan Opera in New York, 1933 bis 1934 in Buenos Aires auf.

In Deutschland erlangte er auch als Schauspieler große Popularität. Legendär wurde dabei seine Muskelkraft. Seine Kollegin Lil Dagover beschreibt in ihrer Autobiographie, wie er unter anderem mit einem lebendigen Stier kämpfte oder in August der Starke mit ausgestreckten Armen einen Knaben zum Fenster hinaushielt.

1934 kehrte er nach Berlin zurück, sang zunächst wieder an der Staatsoper, 1935 bis 1945 an der Deutschen Oper Berlin und war nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis 1947 Intendant dieses Hauses, an der er noch bis 1951 sang, sowie Präsident der Kammer der Kunstschaffenden. Das Amt als Intendant der Städtischen Oper Berlin musste er wegen einer gezielten Falschaussage seines Schülers, des Tenors Hans Beirer im Zuge des Entnazifizierungsverfahrens aufgeben. In Folge dessen fand eine Rehabilitation (trotz des schon bald erfolgten Nachweises der Lüge des Tenors) nur zögerlich statt, so dass Michael Bohnen, lediglich mit einem schmalen Sold der Stadt Berlin versehen, in völliger Armut starb.

Michael Bohnen wird eine Affäre mit La Jana nachgesagt, bestätigt ist der lange Briefwechsel, in welchem beide standen, durch dessen Enkelin.

Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof Heerstraße in Berlin.

Filmografie (Auszug)

Ehrungen

  • 1957 Großes Bundesverdienstkreuz durch Prof. Theodor Heuss
  • 1952 Goethe Preisträger
  • Ehrenmitglied der Deutschen Oper Berlin
  • Ehrenpensionär der Metropolitan Opera New York
  • Ständige Ausstellung seines Familienwappenringes im Foyer der Metropolitan Opera New York
  • Gedenktafel am Geburtshaus in Köln, Friesenwall 102
  • Gedenktafel am Standort der alten Jugendstil Oper in Köln, Habsburgerring 13
  • Gedenktafel am langjährigen Wohnhaus in Berlin, Kurfürstendamm 50
  • Würdigung mit der Widmung einer Straße in Berlin Neukölln : „Michael-Bohnen-Ring“
  • Ehrengrab auf dem Prominentenfriedhof Berlin Heerstraße.

Weblinks

 Commons: Michael Bohnen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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