- Moorexpress
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Osterholz-Scharmbeck–Stade Kursbuchstrecke (DB): 12121, ex 217b (Bremervörde–Stade)
ex 217f (Bremervörde–Osterholz)Streckennummer: 1260 Bremervörde–Stade
9132 Bremervörde–OsterholzSpurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 60 km/h LegendeBahnstrecke Bremen–Bremerhaven Osterholz-Scharmbeck nach Bremerhaven 47,8 Osterholz-Scharmbeck Ost 45,6 Ahrensfelde 43,3 Neu Kamerun seit 1932 Hamme 40,5 Weyermoor 38,5 Worpswede 36,8 Weyerdeelen-Umbeck 33,6 Neu St. Jürgen 31,7 Hüttenbusch 29,3 Neudorf-Hüttendorf 26,8 Ostersode 24,9 Nordsode seit 1922 20,8 Karlshöfen 18,7 Gnarrenburg 17,2 Gnarrenburg Nord 14,8 Brillit 10,8 Basdahl Kluste 7,9 Barchel 5,8 Oerel Bremervörde Süd ursprünglicher Endpunkt von Bremerhaven 0,0 36,1 Bremervörde Oste nach Walsrode 40,0 0,0 Hesedorf nach Buxtehude 5,5 Essel 8,1 Mulsum-Essel 14,4 Fredenbeck 18,1 Deinste Deutsches Feld- und Kleinbahnmuseum 20,4 Hagen (Stade) Niederelbebahn von Hamburg 25,6 Stade nach Cuxhaven Der Moorexpress ist eine Eisenbahnverbindung im Elbe-Weser-Dreieck im nördlichen Niedersachsen zwischen den Städten Stade und Osterholz-Scharmbeck über Bremervörde, Gnarrenburg und Worpswede. Seinen Namen erhielt er, weil die Strecke durch das Teufelsmoor führt.
1978 wurde der reguläre Personenverkehr auf der Strecke eingestellt. Heute verkehrt der Moorexpress von Mai bis September an Wochenenden und Feiertagen nach festem Fahrplan; im Winterhalbjahr finden Sonderfahrten statt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 15. Oktober 1907 wurde die Kleinbahn Bremervörde-Osterholz (KBO) gegründet, um das noch zu weiten Teilen unbefestigte Teufelsmoor an den Eisenbahnverkehr anzuschließen. 1942 wurde die Firmenbezeichnung in Bremervörde-Osterholzer Eisenbahn geändert. AB 5. Oktober 1952 betrieb die BOE gemeinsam mit der Deutschen Bundesbahn einen „Städteschnellverkehr“ zwischen Stade, Bremervörde, Osterholz-Scharmbeck und Bremen, der am 28. Mai 1971 eingestellt werden musste, da die Bundesbahn den Vertrag kündigte. Auf dem verbliebenen Teilstück Bremervörde - Osterholz wurde der Personenverkehr am 18. März 1978 eingestellt und auf Busse verlagert.
Der spärliche Güterverkehr jedoch hat bis heute ebenso überlebt wie ein Sommerfahrplan und Sonderfahrten-Verkehr mit historischen Fahrzeugen der Bremervörde-Osterholzer Eisenbahn und der DB, der von der Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (EVB) betrieben wird. 1981 fusionierte die BOE mit der Wilstedt-Zeven-Tostedter Eisenbahn zur EVB.[1]
Am 1. Mai 2000 wurde der Personenverkehr im Rahmen eines Wochenend-Sonderverkehrs zur EXPO 2000 wiederaufgenommen. Seit Mai 2006 fährt der Moorexpress von Stade über Bremervörde und Osterholz-Scharmbeck bis nach Bremen.
Die Betreiber und Initiatoren des Moorexpresses möchten durch den eingerichteten Touristik-Verkehr langfristig erreichen, den ÖPNV im Elbe-Weser-Raum zurück auf die Schiene zu holen. Der Landkreis Rotenburg (Wümme) hat die Strecke in sein Regionales Raumordnungsprogramm aufgenommen als Projekt zur Reaktivierung für den ÖPNV.
Über diesen Streckenabschnitt fahren morgens und abends Züge des metronom vom Betriebswerk der EVB in Bremervörde nach Stade bzw. Bremervörde, die nicht für den öffentlichen Verkehr freigegeben sind.
Beförderungsleistungen
- 1914: 190.533 Personen
- 1928: 207.121 Personen
- 1935: 115.600 Personen
- 1938: 215.263 Personen
- 1960: 605.415 Personen
- 1965: 514.200 Personen
- 1970: 491.900 Personen
Strecke Bremervörde–Osterholz
Die Bahnstrecke wurde in zwei Teilen eröffnet: am 23. Juni 1909 die Strecke von Bremervörde nach Gnarrenburg und am 9. Februar 1911 von Gnarrenburg nach Osterholz-Scharmbeck. Der Zug verließ Osterholz-Scharmbeck fünfmal täglich in Richtung Bremervörde. Die Betriebsführung wurde selbst übernommen. Zu Beginn gab es vier zweiachsige Dampflokomotiven, neun Personenwagen zwei Post-/Gepäckwagen und 15 Güterwagen. Am 5. Oktober 1952 wurde eine durchgehende Verbindung Stade–Bremervörde–Bremen eingeführt, die bis 1971 bestand.
Der Güterverkehr bestand zum großen Teil (bis zu zwei Drittel des Verkehrsaufkommens) aus der Torfabfuhr. Daneben wurden Ziegeleien und Glasfabriken bedient und landwirtschaftliche Erzeugnisse befördert.
Strecke Bremervörde–Stade
Vom 1. Oktober 1898 wurde die Strecke zwischen Bremervörde und Stade als erste Strecke nach Bremervörde in Betrieb genommen. Diese Strecke war im Staatsbesitz und wurde von den jeweiligen Staatlichen Eisenbahnen betrieben. Am 27. September 1992 wurde die Strecke von den EVB übernommen. Da die Anliegergemeinden für eine Finanzierung des Personenverkehrs keine Zuschüsse leisten konnten, wurde er am 25. September 1993 eingestellt, die Personenzüge von Bremerhaven fahren seitdem über Harsefeld nach Buxtehude und fuhren bis Dezember 2007 teilweise weiter nach Hamburg-Neugraben.
Der verbliebene Güterverkehr wurde zum 14. Dezember 2003 eingestellt.
Sehenswürdigkeiten
Bekannt wurde die Strecke nicht nur durch die Städte Stade, Bremervörde und Osterholz-Scharmbeck, die sie verbindet, sondern auch die am Betriebsmittelpunkt gelegene Ortschaft Gnarrenburg, in der die Marienhütte lange Jahre Glas fertigte und in alle Welt verschickte sowie die Künstlerkolonie Worpswede am Fuße des Weyerbergs. Worpsweder Künstler, insbesondere Heinrich Vogeler, beteiligten sich an der Planung der baulichen Gestaltung und Einrichtung der Bahnhöfe, beispielsweise des Bahnhofs Worpswede.
In Deinste gibt es das Deutsche Feld- und Kleinbahnmuseum, im Gnarrenburger Bahnhof das Gnarrenburger Glasmuseum. Ebenfalls in Gnarrenburg ansässig sind die Bremervörde-Osterholzer Eisenbahnfreunde, die dort den ehemaligen Lokschuppen der BOE betreuen und museal erhalten.
Museumsbetrieb
Zwischen Mai und Oktober finden Sonderfahrten mit historischen Dieseltriebwagen statt. Seit der Saison 2006 fährt der Moorexpress bis Bremen Hauptbahnhof. Da es sich um einen Museumsbetrieb handelt, sind Fahrkarten der angrenzenden Verkehrsverbünde nicht gültig. Die Sonderfahrkarten werden vom Schaffner im Zug verkauft oder können bei Touristik-Agenturen in der Region erworben werden. Auch die Fahrradmitnahme ist möglich.
Informationen zur Geschichten der Bahn werden den Fahrgästen während der Fahrt auch durch eine Audioführung per MP3-Player vermittelt.
Literatur
- Lutz Schadeck: Der Moorexpress – Unterwegs zwischen Stade und Bremen. Verlag Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 2009, ISBN 978-3-88132-095-5.
- Peter Elze, Karl-Robert Schütze: Der Moorexpress. Worpsweder Verlag, 2. Auflage 1984, ISBN 3-922516-21-1.
- Dieter-Theodor Bohlmann: Die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser. Zeunert, Gifhorn 1984, ISBN 3-924335-51-6.
- Gerd Wolff: Deutsche Klein- und Privatbahnen Band 10: Niedersachsen 2. EK-Verlag, Freiburg 2007, ISBN 978-3-88255-669-8.
- 100 Jahre Bremervörde-Osterholzer Eisenbahn. Elf historische Postkarten (Faksimiles), Verlag Karl-Robert Schütze, Berlin 2011, ISBN 978-3-928589-28-4.
Einzelnachweise
- ↑ Roland Ahrendt (2003) unter http://moorexpress.niederelbebahn.de/
Weblinks
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