- Niederelbebahn
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Hamburg-Harburg–Cuxhaven Kursbuchstrecke (DB): 101.3 (S3), 121 Streckennummer (DB): 1720 Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 140/120 km/h Legendevon Hannover und von Bremen A 253 169,37 Hamburg-Harburg Harburger S-Bahn 169,40 Richtung Elbbrücken–Hauptbahnhof Seevekanal und Göhlbach 170,78 Hamburg-Unterelbe[1] 170,80 zu den Harburger Häfen 174,?? Hamburg Tempo-Werk[2] 172,70 Harburger S-Bahn A 7 Hafenbahn von der Kattwyk-Hubbrücke 175,11 Hamburg-Hausbruch Gbf zu den Containerterminals Hamburg-Waltershof
und Altenwerder (CTA)176,57 Hamburg-Hausbruch[3] Hamburg-Neuwiedenthal 179,19 Hamburg-Neugraben Systemwechselstelle (weiter zweigleisig) 181,60 Hamburg-Fischbek Anschluss Röttiger-Kaserne[4] 182,90 Landesgrenze Hamburg/Niedersachsen 183,50 Neu Wulmstorf früher: „Daerstorf“ 184,77 Anschluss Kiesgrube Ketzendorf[5] Este 189,00 Industriegleis (Tankwaggonterminal Bacardi) 190,25 Buxtehude nach Bremerhaven mit der EVB 193,81 Neukloster (Kr. Stade) Lühe 198,96 Horneburg 203,29 Dollern eröffnet Mitte der 1920er Jahre 206,05 Agathenburg 208,60 A 26 (eröffnet Ende 2008) Moorexpress von Bremervörde 209,70 Industriegleis nach Stadersand und nach Bützfleth (u.a. Dow Chemical) ehem. Kehdinger Kreisbahn von Itzwörden 211,18 Stade (S-Bahn-Endstation) 212,00 Schwinge 218,68 Hammah 222,62 Himmelpforten 226,10 B 73 226,29 Oste (eingleisige Behelfsbrücke)[6] 228,41 Hechthausen 234,97 Hemmoor [7] 235,50 B 495 235,70 B 73 238,18 Warstade-Hemmoor (aufgelassen 1991) 243,18 Wingst (früher: „Höftgrube“) 246,30 B 73 247,05 Cadenberge Neuhaus-Bülkauer Kanal 250,90 Neuhaus (Oste) (aufgelassen 1991) Aue 254,60 Hadelner Kanal 257,00 Ortsumgehung Otterndorf B 73 258,60 Medem 258,89 Otterndorf Cuxhavener Landstraße 267,08 Altenbruch (aufgelassen 1991) Altenbrucher Kanal nach (und von) 30,4 Steubenhöft und CuxPort von Bremerhaven 271,70 Cuxhaven CF 273,05 Cuxhaven[8]
- ↑ bis 1938: „Harburg Unterelbe-Bf“
Endpunkt bis 1897 - ↑ eröffnet nach 1945, aufgelassen 1984
- ↑ bis 1938: „Hausbruch“
eröffnet 1899, aufgegeben 1984 - ↑ im April 2007 Weiche ausgebaut und
stillgelegt, mittlerweile Gleis abgebaut - ↑ in der Preußischen Landesaufname
mit einem Kreuzungsgleis und einem
Abstellgleis nördlich der B 73 verzeichnet,
stillgelegt und komplett abgebaut - ↑ errichtet 1945, Grenze HVV-Tarifgebiet
- ↑ bis 1992: „Basbeck-Osten“
seit dem 2. Juli 2006 nur noch Haltepunkt - ↑ früher: „Cuxhaven Stadt“
eröffnet 1881, erweitert 1898
Die Niederelbe- oder Unterelbebahn ist eine Eisenbahnstrecke in Hamburg und im nördlichen Niedersachsen, die von der Unterelbe'schen Eisenbahngesellschaft erbaut wurde. Sie verbindet über eine Länge von 103,6 Kilometer Hamburg-Harburg mit Cuxhaven. Die Strecke erschließt das Gebiet südlich der Niederelbe (Unterelbe) und verläuft wie diese in nordwestlicher Richtung.
Inhaltsverzeichnis
Strecke
Einordnung
Die Niederelbebahn wird als Kursbuchstrecke 121 in den Fahrplantabellen geführt und ist seit 1964 als Hauptstrecke klassifiziert. Sie ist verwaltungstechnisch Teil der Strecke Lehrte–Cuxhaven (DBAG-Streckennummer 1720); der Nullpunkt der Streckenkilometrierung befindet sich daher im Bahnhof Lehrte östlich von Hannover.
Streckenverlauf
Die Trasse folgt dem Übergang der niedersächsischen Geest zu den Elbmarschen und verläuft durch fast vollständig ebenes, aber oft morastiges Gelände. Bedeutende Städte in diesem Bereich sind Buxtehude, Stade und Otterndorf. Den gleichen Verlauf wie die Eisenbahnstrecke nimmt auch die Bundesstraße 73.
Überquerte Gewässer
Die Niederelbebahn überquert alle linksseitigen Nebenflüsse am Unterlauf der Elbe:
- den Seevekanal (Zulauf von der Seeve) unmittelbar hinter dem Bahnhof Hamburg-Harburg
- den Göhlbach, der dann gemeinsam mit dem Seevekanal in ein Hafenbecken mündet
- die Este in Buxtehude
- die Aue, spätere Lühe, in Horneburg
- die Schwinge in Stade
- die Oste zwischen Himmelpforten und Hechthausen
- den Neuhaus-Bülkauer Kanal bei Cadenberge
- die Aue zwischen Kehdingbruch und Neuhaus (Oste)
- den Hadelner Kanal zwischen Kehdingbruch, Osterbruch und Otterndorf
- die Medem in Otterndorf
- den Altenbrucher Kanal in Cuxhaven-Altenbruch
Streckenausbau
Die Strecke ist – bis auf den Abschnitt zwischen den Bahnhöfen Himmelpforten und Hechthausen – durchgehend mindestens zweigleisig ausgebaut. Das kurze eingleisige Stück ist aber zweigleisig trassiert, die Behelfsbrücke über die Oste (1945 durch englische Pioniere errichtet) ist jedoch nur eingleisig, ebenso die südöstlich gelegene Brücke über die Bundesstraße 73.
Im Bahnhof Himmelpforten sind die letzten zwei Stellwerke („Hf“ und „Ho“), wo an den Bahnübergängen die Schranken noch von Hand über Seilzüge geschlossen werden, voraussichtlich noch bis Mitte 2008 in Betrieb.
Zwischen Stade und Cuxhaven bestehen nur noch drei Bahnhöfe im bahntechnischen Sinn (Himmelpforten, Hechthausen und Cadenberge), bei Otterndorf befinden sich ferngesteuerte Blocksignale. Das hat zur Folge, dass es bei Bauarbeiten zu Fahrplanänderungen und Zugausfällen kommen muss, bei Arbeiten am eingleisigen Abschnitt Himmelpforten–Hechthausen wird der Betrieb komplett eingestellt. Güterzüge werden dann über Bremerhaven–Cuxhaven umgeleitet, dafür müssen dann auch dort Personenzüge entfallen.
Von Hamburg-Harburg bis Stade ist die Unterelbebahn seit 1968 standardmäßig mit Wechselstrom durch Oberleitung elektrifiziert. Die Strecke lässt hier einen 20-Minuten-Takt der S-Bahn zusätzlich zum Metronom zu, bis Buxtehude einen 10-Minuten-Takt.
Zwischen Heimfeld und Neugraben verläuft die Harburger Strecke der Hamburger S-Bahn über einige Kilometer parallel – elektrifiziert mit Gleichstrom aus einer seitlichen Stromschiene.
Anlagen für den Güterverkehr
Nordwestlich des ehemaligen Bahnhofs Hamburg Unterelbe liegen an einer Stichstrecke die Anlagen des Bezirksgüterbahnhofs Hamburg Unterelbe Seehafen mit Anschlussgleisen zu den Harburger Seehäfen und den dortigen Raffinerien.
Auf Höhe des ehemaligen Bahnhofs Hamburg-Hausbruch zweigen Strecken der Hamburger Hafenbahn zu den Containerterminals Altenwerder (CTA) und Hamburg-Waltershof sowie über die Kattwyk-Brücke in das östliche Freihafengebiet ab.
In Stade wird das große Industriegebiet in Bützfleth (Aluminium- und Chemieindustrie sowie ehemaliges Kernkraftwerk) über eine Stichbahn erschlossen.
Vor dem Endpunkt in Cuxhaven befinden sich umfangreiche, größtenteils aufgegebene Gleisanlagen des dortigen Hafens und der Fischereiindustrie.
Betrieb und Geschichte
Vorortverkehr und S-Bahn
In den 1930er Jahren wurde der Streckenabschnitt Harburg–Neugraben in den Tarif der Hamburger S-Bahn einbezogen. Nach Gründung des Hamburger Verkehrsverbundes im Jahr 1965 wurde diese Linie als „S3“ bezeichnet, auf der jedoch auch weiterhin lokbespannte Züge verkehrten. Während die Bevölkerung in den Hamburger Stadtteilen Hausbruch und Neugraben-Fischbek in den 1960er und 70er Jahren durch den Bau neuer Großsiedlungen stark anwuchs, blieb die Verbindung ins Hamburger Stadtzentrum mangelhaft: um den Hamburger Hauptbahnhof zu erreichen, war ein Richtungswechsel der Züge in Harburg erforderlich, zudem gab es keinen Taktfahrplan.
Erst 1984 wurde die gleichstrombetriebene S-Bahn (Linien „S3“ und „S31“) aus der Harburger Innenstadt bis nach Neugraben verlängert. Ihre Trasse verläuft ab dem Stadtteil Heimfeld auf ca. sieben Kilometer Länge südlich parallel zur Niederelbebahn.
Nahe der Großsiedlung Neuwiedenthal entstand ein neuer S-Bahn-Haltepunkt. Der Neugrabener Bahnhof wurde auf fünf Gleise nebst Abstellanlage erweitert und das gründerzeitliche Empfangsgebäude durch eine Umsteigeanlage im „modernen Betonstil“ der 1980er Jahre ersetzt. Auf eine Verlängerung der S-Bahn in das ebenfalls dicht besiedelte Fischbek wurde verzichtet, um die Bedeutung des neu entstandenen (Einkaufs-)Zentrums in Neugraben nicht zu schmälern.
Mit Eröffnung dieser neuen S-Bahn-Strecke wurden die Bahnhöfe Unterelbe, Tempo-Werk und Hausbruch an der alten nördlichen Trasse aufgegeben. Im Nahverkehr nach Buxtehude und Stade setzte die Deutsche Bundesbahn ab 1987 unter der Produktbezeichnung City-Bahn (CB) Züge mit modernisierten n-Wagen mit E-Loks der Baureihe 141 ein. 2006/07 war die Baureihe 143 im Einsatz. Die meisten Zugfahrten von dort endeten nun stadteinwärts in Neugraben, einige wurden jedoch zum HVV-Tarif benutzbar nach Harburg und mit Richtungswechsel bis Hamburg Hauptbahnhof weitergeführt.
Im Eilzugdienst von und nach Cuxhaven fuhren bis in die 1980er Jahre Diesellokomotiven der DB-Baureihe V 200.0 mit n-Wagen, danach bis zum 8. Dezember 2007 Lokomotiven der DB-Baureihe 218 mit modernisierten n-Wagen.
Seit der Erweiterung des Verkehrsverbundgebietes im Rahmen der Metropolregion Hamburg nach Niedersachsen im Dezember 2004 sind auch die Bahnhöfe zwischen Neu Wulmstorf (Landkreis Harburg) sowie Himmelpforten (Landkreis Stade) – und damit der größte Teil der Unterelbebahn – als „R 50“ in den Tarif des HVV einbezogen.
Seit Dezember 2007 bedient die metronom Eisenbahngesellschaft den Verkehr nach Cuxhaven. Dabei werden moderne Doppelstockwagen und als Lok eine Dieselvariante der TRAXX-Familie von Bombardier, Baureihe 246 (TRAXX P160 DE), aus dem Fahrzeugbestand der LNVG eingesetzt. Diese Züge verkehren in der Regel stündlich bis Hamburg Hauptbahnhof.
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2007 wurde auch der Betrieb der Hamburger S-Bahn von Neugraben über Buxtehude bis nach Stade erweitert. Dabei werden neu- bzw. umgebaute Zweisystem-S-Bahn-Triebwagen der Baureihe 474.3 eingesetzt. Diese fahren abwechselnd im Mischbetrieb mit den Regionalzügen des Metronoms sowie der Güterzüge und nutzen auf der neu befahrenen Strecke gleichfalls die Wechselstrom-Oberleitung.
Der Ausbau der Strecke bestand im Wesentlichen aus der Einrichtung zweier niveaugleichen Ausfädelungen und einer Systemwechselstelle bei der Abstellanlage Neugraben sowie in der Erhöhung der Bahnsteige auf 76 cm – dort wo auch Güterzüge verkehren – und 96 cm in Buxtehude und Stade. Des Weiteren wurden die Blockabschnitte auf der Strecke verkürzt, um eine dichtere Zugfolge zuzulassen. Außerdem wurde ein zusätzlicher Haltepunkt Fischbek eingerichtet.
Seit Eröffnung des S-Bahn-Betriebes nach Stade verkehren die EVB-Triebwagen der Bahnstrecke Bremerhaven–Buxtehude nicht mehr bis Neugraben. Einzelne »metronom«-Züge von und zum Betriebswerk in Bremervörde bieten noch eine Direktverbindung Hamburg–Bremervörde an, dabei handelt es sich um nächtliche Überführungsfahrten, die für Passagiere freigegeben sind. Die Überführungsfahrten Stade–Bremervörde und zurück über die Strecke der EVB sind hingegen für Passagiere nicht freigegeben.
Literatur
Hans-Otto Schlichtmann: Die Unterelbe'sche Eisenbahn Harburg-Stade-Cuxhaven, Herausgegeben von der Kreissparkasse Stade, Stade 2007.
Weblinks
Commons: Niederelbebahn – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Spurweite 1435 mm
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- ↑ bis 1938: „Harburg Unterelbe-Bf“
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