- Multicar
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Multicar Rechtsform Tochterunternehmen der Hako-Werke Sitz Waltershausen Leitung Mario Schreiber (Vors.), Uwe Brenne Mitarbeiter 2400 (2009) Umsatz 400 Millionen € (2009) Branche Nutzfahrzeuge Produkte Multicar, Fumo, Tremo, M27 Website www.multicar.de Multicar ist die Bezeichnung für einen Klein- und Spezialtransporter, ein Geräteträger- und Multifunktionsfahrzeug, das vom Multicar-Zweigwerk der Hako-Werke GmbH in Waltershausen hergestellt wird. Multicar ist somit die einzige Automarke, die vom Industrieverband Fahrzeugbau der DDR übriggeblieben ist.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Jahre 1920 wurde das heutige Unternehmen als ADE-Werke (nach Arthur Ade benannt) gegründet. Es wurden landwirtschaftliche Geräte, Fahrzeuganhänger und Kupplungen hergestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde 1946 die Produktion als Gerätebau Waltershausen wieder aufgenommen.
Im Jahr 1948 erhielt der Betrieb den Namen VEB Fahrzeugwerk Waltershausen, den er bis zu seiner Privatisierung 1991 trug. 1956 wurde die Produktion der Dieselkarre DK 3 (auch Dieselameise genannt) aufgenommen, diese war im Industriewerk Ludwigsfelde entwickelt worden und eigentlich ein mit einem Dieselmotor versehener Elektrokarren. Zwei Jahre später wurde der erste Multicar produziert, der ebenfalls noch fußgelenkte M 21. Bis 1964 verließen 14.000 Stück die Werkhallen in Waltershausen. Die folgenden zehn Jahre lief der M 22 vom Band. Es entstanden 42.500 Fahrzeuge. Bis 1978 wurde der Nachfolger M 24 produziert, 25.600 Exemplare verließen das Werk, davon gingen 48 % in den Export. Der M 25 war ein Exportschlager; 70 % der Fahrzeuge gingen in die Staaten des RGW und ins westliche Ausland. In Großbritannien entstand dabei in Zusammenarbeit mit Harsco-Permaquip ein Zweiwegefahrzeug.[1]
Die Produktion des M 25 wurde 1991 mit dem Modell 91 mit VW-Motor weitergeführt. Etwa 100.000 Stück wurden hergestellt. Im Jahre 1991 wurde das volkseigene Werk privatisiert. Entscheidende Triebkraft in der Wende- und Nachwendezeit war der ehemalige Direktor der Materialwirtschaft bei Multicar, Manfred Windus, der 1993 als Manager des Jahres ausgezeichnet wurde.
Von 1993 bis 2010 wurde der M 26 produziert.[2] Die Hako-Werke übernahmen 1998 die Anteile der Deutschen Beteiligungsgesellschaft und wurden somit Mehrheitsgesellschafter. Die Produkte TREMO und UX 100 wurden in Waltershausen zusammengeführt. Im Jahr 2001 begann der Bau der neuen Reihe Fumo (Funktion und Mobilität). In Kooperation mit Krauss-Maffei Wegmann wird seit 2004 das Spezialfahrzeug ESK Mungo für den Einsatz bei der Bundeswehr gefertigt, inzwischen schon in der dritten Generation. Bis 2009 war die Produktion von 396 Fahrzeugen vorgesehen. Auf Grund der aufgetretenen Mängel ist die weitere Beschaffung unklar. Dem Geschäftsführer Walter Botschatzki wurde 2005 vom deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler das Verdienstkreuz Erster Klasse verliehen.
Die aktuellen Produkte M 27, FUMO und der besonders schmale TREMO sind allesamt mit nach Euro-5-Norm homologierten Motoren ausgerüstet. Dabei setzt Multicar auf zwei unterschiedliche Common-Rail-Dieselmotoren.
Zum einen dient in den Modellen M 27 sowie TREMO der Volkswagen CJDA-Vierzylinder-Dieselmotor als Antrieb, der es bei 3000 min-1 auf 75 kW (102 PS) bringt und in ähnlicher Form auch im facegelifteten VW Crafter, dem VW T5 sowie in zahlreichen PKW-Modellen des VW-Konzerns (VW, Audi, Škoda, Seat) unter der Bezeichnung 2.0 TDI zum Einsatz kommt. Das maximale Drehmoment dieses Motors von 285 Nm liegt bei 1750 min-1 an. Neben der Euro-5-Version sind die Baureihen TREMO und M 27 in der bislang gesetzlich nicht festgesetzten Homologation EEV lieferbar.[3]
Zum anderen kommt in der Baureihe FUMO der Dieselmotor F1C von Fiat Powertrain (Iveco F1C) zum Einsatz. Wie der VW-Motor ist auch dieser in Euro-5- sowie EEV-Zertifizierung lieferbar und leistet in den Versionen Tipper, Body und Carrier 107 kW (145 PS) bei 3500 min-1 sowie 320 Nm bei 1400 min-1, im Carrier H hingegen kommt er auf 90 kW (122 PS) bei 3000 min-1 (310 Nm bei ebenfalls 1400 min-1). Er wird baugleich im Iveco Daily eingesetzt.[4]
Gegenwärtig werden sieben Fahrzeuge pro Tag hergestellt.
Modelle
Literatur
- Udo Bols: Multicar. Der Alleskönner. 2. Auflage, Podszun, Brilon 2008, ISBN 978-3-86133-325-8
Weblinks
Commons: Multicar – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Homepage des Unternehmens
- Technische Daten des M 21 bei www.feldbahn-gruben
- Technische Daten M 27 (pdf)
Einzelnachweise
- ↑ Zweiwegefahrzeug. Abgerufen am 27. Januar 2011.
- ↑ M 27. Multicar, abgerufen am 26. Januar 2011.
- ↑ Vgl. etwa das Datenblatt zum Multicar Tremo (abgerufen 17. November 2011).
- ↑ Vgl. das Datenblatt zum Multicar Fumo (abgerufen 17. November 2011).
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