Musikgymnasium Carl Philipp Emanuel Bach

Musikgymnasium Carl Philipp Emanuel Bach
Musikgymnasium Carl Philipp Emanuel Bach
Logomusikgymnasiumbach.jpg
Schulform Staatliches Spezialgymnasium (Schule besonderer pädagogischer Prägung)
Gründung 1956
Ort Berlin
Land Berlin
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 32′ 12″ N, 13° 23′ 42,9″ O52.53666213.395259Koordinaten: 52° 32′ 12″ N, 13° 23′ 42,9″ O
Träger Land Berlin
Schüler etwa 165
Lehrer etwa 18 (Gymnasium), etwa 100 (musikalische Ausbildung)
Leitung Winfried Szameitat, Susanne Otto-Günther
Website www.musikgymnasium-berlin.de

Das Musikgymnasium Carl Philipp Emanuel Bach ist ein staatliches Spezialgymnasium in Berlin. Musikalisch hochbegabte Kinder und Jugendliche werden dort ab der 5. Klasse unterrichtet. Das Schulgebäude liegt in Berlin-Mitte. Auswärtige Schüler haben die Möglichkeit, im Internat im Bezirk Lichtenberg zu wohnen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahre 1956 wurde die Fachgrundschule für Musik gegründet und nach Carl Philipp Emanuel Bach, dem sogenannten „Berliner Bach“, benannt. 1959/60 wurde an der Berliner Hochschule für Musik eine Kinderklasse für 10- bis 16-Jährige eingeführt, aus welcher sich die Spezialschule für Musik entwickelte. Seit 1965 war die Schule eine selbständige Oberschule und gleichzeitig eine Abteilung der Hochschule.

Nach der Wende wurde das Musikgymnasium Carl Philipp Emanuel Bach 14 Jahre lang als Schulversuch geführt. Seit dem Schuljahr 2005/06 ist das Gymnasium eine „Schule besonderer pädagogischer Prägung“. Dies führt zu einigen Privilegien und Spielraum für die künstlerische Entfaltung. Musikalische Grundlagenfächer wie Tonsatz und Gehörbildung erhielten zum Beispiel den Status eines regulären Schulfaches und Leistungen aus dem Wettbewerb Jugend musiziert können in die Abiturnote eingebracht werden.

Das Hauptgebäude in der Rheinsberger Straße wurde bis Mai 2006 restauriert. Bei dem Nebengebäude dauern die Instandsetzungsmaßnahmen noch an.

Lage

Die Schule befindet sich in der Rheinsberger Straße im Berliner Bezirk Mitte. Das von der Schule genutzte Internat des Coubertin-Gymnasiums befindet sich in der Rhinstraße im Bezirk Lichtenberg.

Schulprofil

Das Musikgymnasium Carl Philipp Emanuel Bach ist ein Spezialgymnasium. Voraussetzung für den Schulbesuch ist die Erlangung der Gasthörerschaft an einer der Berliner Musikhochschulen. Halbjährlich werden die Fortschritte vor einer Kommission aus Hochschullehrern überprüft und nach einem Punktesystem benotet. Im Rahmen seiner Gasthörerschaft erhält jeder Schüler durch Dozenten und Professoren der Hochschulen 90 Minuten Einzelunterricht im Hauptfach, 45 Minuten im Pflichtfach Klavier (ab Klasse 7), jeweils 45 Minuten Tonsatzunterricht (ab Klasse 5) und Gehörbildungsunterricht (ab Klasse 7) in Kleingruppen, zum Teil Orchesterausbildung und gegebenenfalls auch Kammermusikunterricht. Instrumentalisten, die nicht am Orchester teilnehmen, sind zum Besuch von Chorproben verpflichtet.

Neben der engen Kooperation mit den Berliner Musikhochschulen (Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin, Universität der Künste Berlin) gibt es eine regelmäßige Zusammenarbeit mit wichtigen musikalischen Kulturträgern der Stadt wie dem Landesmusikrat, der Landesmusikakademie, dem Konzerthaus Berlin sowie wichtigen Orchestern der Stadt. Die intensive musikalische Ausbildung wird in die gymnasiale Ausbildung integriert, bei Jugend musiziert erbrachte Leistungen können in das Abitur einbracht werden.

Die meisten Schüler kommen aus Berlin und Brandenburg, es gibt aber auch Schüler aus anderen Bundesländern. Nur ein kleiner Teil ist im Internat untergebracht. Die auf 165 begrenzte Schülerzahl wird in kleinen Klassen einzügig unterrichtet. Als Fremdsprachen werden Englisch und Französisch angebotet. Im Gegensatz zu regulären Gymnasien in Berlin legen die Schüler ihr Abitur nach 13 Jahren ab. Eine zusätzlich eingeschobene Klasse 11 entlastet die Stundentafeln der Schüler um mehr Freiraum für die musikalische Ausbildung gewähren zu können.

Aufgrund der Kooperation mit den Musikhochschulen gelten Sonderregelungen für die Ferientermine.

Orchester und Chor

Seit 1996 besteht an der Schule ein eigenes Sinfonieorchester. Die jährlichen Höhepunkte bilden das Februarkonzert in der Französischen Friedrichstadtkirche und das Sommerkonzert im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie. Die künstlerische Leitung hat der Dirigent Tilo Schmalenberg inne. Seit 2007 besteht auch ein Schulchor, dessen Leiter Jens Bauditz ist.

Aufnahmeverfahren

Das Aufnahmeverfahren an der Schule sieht das Bestehen einer Eignungsprüfung auf einem Musikinstrument vor. Die Prüfung kann in Akkordeon, Blockflöte, Fagott, Gesang, Gitarre, Harfe, Horn, Jazz, Klarinette, Klavier, Kontrabass, Komposition, Oboe, Posaune, Querflöte, Saxophon, Schlagzeug, Trompete, Tuba, Viola, Violine oder Violoncello abgelegt werden. Die abnehmende Fachkommission setzt sich aus Hochschullehrern der zwei Berliner Musikhochschulen zusammen. Außerdem findet eine Hör- und Musiktheorieprüfung statt. Ausländische Schüler müssen darüber hinaus einen entsprechenden Sprachtest ablegen.

Schulgeld

Die künstlerische Ausbildung an der Musikhochschule wird mit 120 Euro pro Semester veranschlagt. Die Kosten für ein Zimmer im Internat belaufen sich auf 230 Euro pro Monat. Zusätzlich kommen Schülerticket und Verpflegung hinzu.

Dussmann-Wettbewerb

Seit 2010 stiftet die Dussmann-Gruppe unter der Aufsichtsratsvorsitzenden Catherine von Fürstenberg-Dussmann den Dussmann-Wettbewerb. Die Preisträgerstücke wurden von den 12 bis 19-Jährigen im Apollosaal der Staatsoper Unter den Linden aufgeführt.[1] Außerdem finanzierte das Unternehmen die Reparatur von Instrumenten, die 2009 bei einem Schwelbrand beschädigt wurden, sowie den Umbau der Aula zum Konzertsaal.

Freundeskreis

Logo des Freundeskreises

Die Freunde und Förderer des Musikgymnasiums Carl Philipp Emanuel Bach unterstützen die Traditionspflege der Spezialschule für Musik im Musikgymnasium. Sie finanzieren Projekte und tragen zum öffentlichen Ansehen der Schule bei. Vorsitzender ist der Komponist Walter Thomas Heyn.

Alumni

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kulturelles Engagement der Dussmann-Gruppe

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