- Michael Sanderling
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Michael Sanderling (* 21. Februar 1967 in Berlin) ist ein deutscher Dirigent und Cellist.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Sanderling, Sohn der Kontrabassistin Barbara Sanderling und des Dirigenten Kurt Sanderling, erhielt seinen ersten Violoncellounterricht im Alter von fünf Jahren bei Liselotte Schordan in Berlin. Im Alter von 11 Jahren wurde er Schüler von Matthias Pfaender an der Spezialschule für Musik Berlin. Mit 17 Jahren wurde er an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin angenommen und studierte dort bei Josef Schwab. Konsultationen führten ihn außerdem unter anderem zu William Pleeth, Yo-Yo Ma, Gary Hoffmann und Lynn Harrell. Im Jahre 1987 gewann er den 1. Preis beim Internationalen Maria Canals-Wettbewerb in Barcelona und wurde im selben Jahr nach seinem solistischen Debüt beim Gewandhausorchester Leipzig von Kurt Masur als Solocellist des Orchesters engagiert, wo er bis 1992 tätig war. In den Jahren 1994 bis 2006 war er als Solo-Cellist mit Gastvertrag im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin engagiert. Von 1994 bis 1998 war er Dozent für Violoncello an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. 1998 wechselte er an die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Zwischen 2000 und 2003 hatte er dazu eine Professur an der Hochschule der Künste Bern inne.
Sanderling lebt mit seiner Frau in Berlin.
Konzertlaufbahn als Cellist
Zu den Orchestern, mit denen Michael Sanderling als Solist aufgetreten ist, zählen das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Bamberger Symphoniker, das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, das Orchestre de Paris, das Tonhalle-Orchester Zürich, die Wiener Symphoniker, das Los Angeles Philharmonic Orchestra und das Boston Symphony Orchestra. Zu seinen Kammermusikpartnern gehören Elisabeth Leonskaja, Julia Fischer, Martin Helmchen und Veronika Eberle. Von 1988 bis 1996 war er Mitglied des Trio Ex Aequo. Michael Sanderling tritt seit dem Jahre 2010 nicht mehr solistisch in Erscheinung sondern widmet sich neben der pädagogischen Arbeit ausschließlich seinen Aufgaben als Dirigent.
Laufbahn als Dirigent
Michael Sanderling debütierte als Dirigent am 25. November 2000 mit einem Konzert des Kammerorchesters Berlin in der Berliner Philharmonie. Seitdem übernimmt er schrittweise Dirigate. Im Jahre 2003 wurde er Chefdirigent der Deutschen Streicherphilharmonie, mit der er bei Gastspielen in großen deutschen Konzerthäusern, bei den Dresdner Musikfestspielen[1], den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, in Montenegro[2], Norwegen, China und Malaysia[3] sowie bei Young Euro Classic in Berlin[4] auftrat. Von 2006 bis 2010 war er Chefdirigent und künstlerischer Leiter der Kammerakademie Potsdam[5]. In diese Zeit fielen die Operneinstudierung von Philip Glass: The Fall of the House of Usher[6], eine Deutschland-Tournee im Jahre 2007 mit Julia Fischer und Daniel Müller-Schott sowie Auftritte beim Rheingau Musik Festival und eine Tournee nach Spanien im Jahre 2009. Im Jahre 2008 wurden zudem Werke für kleines Orchester von Dmitri Schostakowitsch bei Sony veröffentlicht.[7]
Michael Sanderling wurde als Gastdirigent von zahlreichen Orchestern eingeladen, darunter das Tonhalle-Orchester Zürich, das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, die Sächsische Staatskapelle Dresden[8], das Konzerthausorchester Berlin, das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, die Dresdner Philharmonie, das Nederlands Philharmonisch Orkest, das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, das MDR Sinfonieorchester Leipzig, das Orchestre Philharmonique de Strasbourg, das Taipei Philharmonic Orchestra, das Orquesta Sinfonica de Galicia, das Musikkollegium Winterthur und das China Philharmonic Orchestra.
2010 wählte die Dresdner Philharmonie Michael Sanderling zum neuen Chefdirigenten. Er übernahm das Amt in der Nachfolge von Rafael Frühbeck de Burgos ab der Saison 2011/2012.[9]
CD-Produktionen als Dirigent
- BIS (2011, Schnyder, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin)
- GENUIN classics (2010, Tschaikowski/Bartók, Deutsche Streicherphilharmonie)
- SONY (2008, Schostakowitsch, Kammerakademie Potsdam)
- CPO, BERLIN CLASSICS, NAXOS
Weblinks
- Agentur Artesystem
- Werke von und über Michael Sanderling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Quellen/ Einzelnachweise
- Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin
- Kammerakademie Potsdam
- Deutsche Streicherphilharmonie
- Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt
- ↑ Peter Zacher: 33. Dresdner Musikfestspiele: Michael Sanderling mit der Deutschen Streicherphilharmonie. In: Leipziger-Volkszeitung, 29. Mai 2010 - Ausgabe: Dresdner Neueste Nachrichten, Ressort: Kultur
- ↑ Deutsche Streicherphilharmonie und Michael Sanderling auf Tournee. Abgerufen am 28. Juli 2010
- ↑ Die Deutsche Streicherphilharmonie auf Asien-Tournee. Abgerufen am 28. Juli 2010.
- ↑ Young Euro Classics Programm 2009. Dr. Gabriele Minz GmbH auf http://www.young-euro-classic.de/. Abgerufen am 28. Juli 2010.
- ↑ Antje Rößler: Ein Maestro nimmt Abschied. In: Märkische Allgemeine Zeitung, 17. Mai 2010
- ↑ Jürgen Otten: Reise ans Ende der Nacht Onlineportal der Frankfurter Rundschau, abgerufen am 29. Juli 2010
- ↑ Kammerakademie Potsdam - Das Orchester Website der Kammerakademie Potsdam. Abgerufen am 29. Juli 2010
- ↑ Michael Sanderling erstmals am Pult der Sächsischen Staatskapelle Dresden, Abgerufen am 29. Juli 2010
- ↑ Michael Sanderling wird neuer Chef der Philharmonie WELT online; 25. Oktober 2010. Abgerufen am 26. Oktober 2010
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