Bahnstrecke Krefeld–Rheydt

Bahnstrecke Krefeld–Rheydt
Krefeld–Rheydt
Strecke der Bahnstrecke Krefeld–Rheydt
Streckenverlauf inkl. Verlegung/Erweiterungen
Kursbuchstrecke (DB): zuletzt 473
Streckennummer: 2501 (KR–MG-Speick)
2523 (MG-Speick–Rheydt)
Streckenlänge: 23 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit: zuletzt 60 km/h,
Umgehungsbahn 50 km/h
Bundesland (D): Nordrhein-Westfalen
Betriebsstellen und Strecken[1]
Legende
Strecke – geradeaus
Strecke von Duisburg
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Linksniederrheinische Strecke von Neuss
Bahnhof, Station
-0,2 Krefeld Hbf
   
ehem. Strecke nach Hüls (bis 1907, heute B 9)
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Linksniederrheinische Strecke nach Kleve
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zur Strecke St. Tönis–Hülser Berg (ab 1907)
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Strecke nach Viersen (s.u.)
Straßenbrücke
B 57
   
3,5 Krefeld Stahlwerk (zuletzt Awanst)
   
4,7 Krefeld Stahlwerk Anst
   
A 44
   
7,6 Willich
   
10,0 Schiefbahn Dellmann (Awanst)
   
10,3 Schiefbahn Nord
   
A 52
   
A 44
   
ehem. Strecke von Neuss
   
12,7 Neersen
   
Niers
   
ehem. Strecke nach Viersen
   
14,7 Mönchengladbach-Neuwerk
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(ehem. Verbindungsstrecke zum Hbf)
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14,9 Dünn
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0,0 000,0 Viersen-Helenabrunn
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Strecke von Krefeld über Viersen (s.o.)
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2,5 017,2 Eicken (Abzw)
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17,4 Mönchengladbach-Bökel (bis 1909)
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Strecke von Neuss
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(18,1) Mönchengladbach Hbf
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ehem. Strecke nach Jülich
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5,5 000,0 Waldhausen (Bk)
BSicon STR.svgBSicon exBHF.svgBSicon STR.svg
20,6
4,4
Mönchengladbach-Speick (bis 1909)
BSicon STRlf.svgBSicon xABZlg.svgBSicon STR.svg
(ehem. Trasse Bökel–Speick heute z.T. B 57)
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(ehem. Trasse heute Heinrich-Pesch-Straße)
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2,0 Rheydt RhE
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Rheydt Hbf (ehem. Rheydt BME)
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Strecke nach Köln
   
ehem. Trasse des Eisernern Rheins
Bahnhof ohne Personenverkehr
12,7 000,4 Rheydt Gbf
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
Eiserner Rhein nach Dalheim
Strecke – geradeaus
Strecke nach Aachen

Die Bahnstrecke Krefeld–Rheydt ist eine größtenteils stillgelegte Eisenbahnstrecke in Deutschland. Sie führte von Krefeld Hbf über Neersen und Mönchengladbach zum Rheydter Güterbahnhof.

Die noch in Betrieb befindlichen Teilstücke sind heute eingleisig. Das Teilstück, das heute die Güterumgehungsbahn in Mönchengladbach bildet, ist elektrifiziert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ausgehend von ihrem Bahnhof Krefeld an der Linksniederrheinischen Strecke baute die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) eine eigene Strecke Richtung Mönchengladbach parallel zu der Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Mönchengladbach der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft (BME), die diese zusammen mit der Ruhrort-Crefeld-Kreis Gladbacher Eisenbahn-Gesellschaft übernommen hatte.

Am 15. November 1877 wurde die Strecke auf ganzer Länge von Krefeld bis Rheydt eröffnet, am gleichen Tag wie der erste Abschnitt von Neuss bis Neersen der Bahnstrecke Neuss–Viersen.

Ehemaliges Stellwerk des Bahnhofs Willich

Wie bei vielen anderen Projekten hatten die Planungen der RhE vorgesehen, durch eine möglichst geradlinige Streckenführung und damit kürzere Fahrzeit der bereits etablierten Strecke Marktanteile abnehmen zu können. Da bei der Streckenführung über Willich und Neersen größere Orte wie Viersen, sowie der verkehrstechnisch sehr bedeutende Bahnhof Mönchengladbach BME (heute Mönchengladbach Hbf) nicht angefahren wurden, blieb das Echo auf die neue Strecke insbesondere bei Reisenden verhalten, was dazu führte, dass die Strecke nicht wirtschaftlich betrieben werden konnte.

Nach Verstaatlichung der Rheinischen Eisenbahn und der konkurrierenden Unternehmen wurden die verschiedenen Strecken neu geordnet. So wurde die Bahnstrecke Krefeld–Rheydt 1909 im Bereich Mönchengladbach verlegt und die heutige Güterumgehungsbahn eröffnet, auf der Güterzüge zwischen Aachen und dem Ruhrgebiet bzw. Venlo das stark ausgelastete Teilstück Rheydt Hbf – Mönchengladbach Hbf der Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach umfahren können. Ferner wurde dabei vom Bahnhof Mönchengladbach-Neuwerk eine bis zur Süchtelner Straße parallel zur existierenden Strecke verlaufende Verbindung zur Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Mönchengladbach errichtet, so dass Züge aus Richtung Neuwerk zum Mönchengladbacher Hauptbahnhof verkehren konnten.

Im Gegenzug wurde die mittlerweile quer durch die Stadt verlaufende Trasse von der Süchtelner Straße über Mönchengladbach-Bökel und Mönchengladbach-Speick zum bereits 20 Jahre zuvor stillgelegten Rheinischen Bahnhof Rheydt aufgegeben. Der Verlauf der ehemaligen Trasse ist heute noch auf Karten und Luftbildern erkennbar, auf dem größten Teilstück verlaufen heute die Straßen Hohenzollernstraße und Herrmann-Piecq-Anlage (Bundesstraße 57).

Nachdem die Wehrmacht gegen Ende des Zweiten Weltkriegs 1944 eine Eisenbahnbrücke gesprengt hatte, um den militärischen Vormarsch der Alliierten aufzuhalten, konnte die Strecke zwischen Mönchengladbach-Neuwerk und Mönchengladbach Hauptbahnhof nicht mehr befahren werden. Die Verbindung wurde nach Kriegsende nicht wiederhergestellt, fortan verkehrten Personenzüge nur noch zwischen Krefeld und Neuwerk.[2]

Am 22. Mai 1982 wurde der Personenverkehr auf der Strecke dann ganz eingestellt, zuletzt verkehrten auf ihr Akkutriebwagen der Baureihe 515. Von Krefeld verkehrten in den darauf folgenden Jahren bis zum 28. Mai 1994 noch Güterzüge mit Kies zu einer Lagerstätte an der Süchtelner Straße in Mönchengladbach. Die Verbindung zum Hauptbahnhof und das Verbindungsstück von der Süchtelner Straße zum Abzweig Eicken waren zu diesem Zeitpunkt bereits abgebaut. 1997 wurde der Abschnitt Krefeld–Mönchengladbach-Neuwerk stillgelegt.[3]

Heutige Situation

Abgestellte Waggons an der Anschlussstelle Krefeld Stahlwerk mit dem Stahlwerk im Hintergrund

Die Bahnstrecke ist heute nur noch bis zur Anschlussstelle Krefeld Stahlwerk in Betrieb und dient dem lokalen Güterverkehr. Der Rest der ursprünglichen Strecke ist komplett stillgelegt und zum Teil demontiert, bis Mönchengladbach-Neuwerk liegt jedoch noch ein Großteil der Gleise.

Derzeit existieren Planungen zur Verlängerung der von der Regiobahn betriebenen S-Bahn-Linie S 28, die heute die Bahnstrecke Neuss–Viersen bis Kaarst befährt. Dazu soll die ehemalige und derzeit abgerissene Verbindungsstrecke von Mönchengladbach-Neuwerk nach Mönchengladbach Hbf wiedererrichtet und die Linie über Neersen nach Mönchengladbach durchgebunden werden. Auf dem Gelände der Verbindungskurve wurde jedoch zwischenzeitlich eine Straße gebaut und Gewerbe angesiedelt, welches dann wieder umgesiedelt werden müsste.

Die 1909 eröffnete neue Trasse nördlich des Mönchengladbacher Stadtgebietes dient heute noch als Umgehungsbahn für den Güterverkehr. In den 2000er Jahren wurde sie nur in Ausnahmefällen genutzt und war 2007 kurzzeitig gesperrt. Nach Abschluss der Bauarbeiten zur 2. Ausbaustufe des ESTW Grevenbroich Ende 2007, in der der Rheydter Güterbahnhof an das Stellwerk angeschlossen wurde, wurde auch die Umgehungsbahn vom bis dahin starken Pflanzenbewuchs freigeschnitten und der stark beschädigte Oberbau teilweise erneuert, so dass wieder mit einer stärkeren Nutzung zu rechnen ist.[4]

Die Umgehungsstrecke ist in Mönchengladbach immer wieder im Zusammenhang mit einer Reaktivierung des Eisernen Rheins in der Diskussion, obwohl sie nicht zur historischen Trasse gehört und auch ohne eine Reaktivierung von Zügen, die aus Belgien über die Montzenroute fahren, genutzt werden kann. Anwohner der Strecke befürchten durch steigenden Güterverkehr auf der Umgehungsstrecke nach einer Reaktivierung des Eisernen Rheins erhöhte Lärmbelästigung. Sollte die alternative Neubaustrecke nördlich von Mönchengladbach[5] gebaut werden, so bedeutet dies nicht zwangsläufig eine Stilllegung der Umgehungsstrecke.

Weblinks

NRWbahnarchiv von André Joost:

weitere Belege:

Einzelnachweise

  1. Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
  2. Die ehemaligen Kursbuchstrecken im Kreis Viersen (Homepage von Christian Kotschi, abgerufen am 14. Mai 2011)
  3. Martin Krauss: Entwicklung der Eisenbahninfrastruktur 1997/98, in: Bahn-Report 2/1999, S. 4–7, hier: S. 6.
  4. Güterumgehungsbahn in Mönchengladbach wieder in Betrieb, News-Artikel im Weblog von Der Eiserne Rhein, 10. Dezember 2007
  5. Neue Pläne für "Eisernen Rhein", Rheinische Post vom 20. Juni 2007

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