- Bahnstrecke Neuss–Viersen
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Neuss–Viersen Kursbuchstrecke (DB): 450.28 (Neuss – Kaarst) Streckennummer (DB): 2530 (Neuss – Neersen)
2511 (Neersen – Viersen)Streckenlänge: 22 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 110 km/h Zweigleisigkeit: – Bundesland (D): Nordrhein-Westfalen Betriebsstellen und Strecken[1] LegendeLinksniederrheinische Strecke von Krefeld Strecke von Düsseldorf (ehem. Trasse über Neußer Weyhe) ehem. Trasse von Düsseldorf 0,0 Neuss Hbf Linksniederrheinische Strecke nach Köln Strecke nach Mönchengladbach 2,1 Weissenberg (ehem. Trasse über Neußer Weyhe) A 57 4,4 Kaarst IKEA (ehem. Holzbüttgen) 5,4 Kaarst Mitte/Holzbüttgen (ehem. Kaarst Erftstr.) 6,2 Kaarster Bahnhof 7,1 Kaarster See 11,7 Schiefbahn ehem. Strecke von Krefeld 15,3 0,0 Neersen ehem. Strecke nach Mönchengladbach 4,6 Strecke von Mönchengladbach Viersen Gbf 6,5 Viersen Pbf (ehem. Viersen RhE) ehem. Trasse von Mönchengladbach Viersen BME Strecke nach Venlo Strecke nach Duisburg Die Bahnstrecke Neuss–Viersen ist eine überwiegend stillgelegte Eisenbahnstrecke in Nordrhein-Westfalen. Sie führte ehemals von Neuss Hbf über Kaarst und Neersen nach Viersen, derzeit endet sie in Kaarst.
Das größere noch in Betrieb befindliche Teilstück ist heute eine eingleisig und nicht elektrifizierte Nebenstrecke. Das kürzere Teilstück hingegen wird heute zur Bahnstrecke Duisburg-Ruhrort–Mönchengladbach gerechnet und ist eine zweigleisige und mit Oberleitung versehene Hauptstrecke.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Ausgehend von ihrem Bahnhof Neuss an der Linksniederrheinischen Strecke baute die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft (RhE) eine eigene Strecke Richtung Viersen weitgehend parallel zu den Strecken Mönchengladbach–Düsseldorf und Duisburg-Ruhrort–Mönchengladbach der Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft (BME), die diese von der Königlichen Direktion der Aachen-Düsseldorf-Ruhrorter Eisenbahn übernommen hatte.
Am 15. November 1877 wurde der Streckenabschnitt von Neuss bis Neersen eröffnet, am gleichen Tag wie die Bahnstrecke Krefeld–Rheydt. Das restliche Teilstück bis Viersen RhE folgte erst knapp ein Jahr später am 1. November 1878.
Wirtschaftliche Bedeutung
Wie bei vielen anderen Projekten hatten die Planungen der RhE vorgesehen, durch eine möglichst geradlinige Streckenführung und damit kürzere Fahrzeit den bereits etablierten Strecken Marktanteile abnehmen zu können. Da bei der Streckenführung über Kaarst und Neersen die Stadt Mönchengladbach, der größte Ort der Region mit seinem verkehrstechnisch sehr bedeutenden Bahnhof Mönchengladbach BME (heute Mönchengladbach Hbf), nicht angefahren wurde, blieb das Echo auf die neue Strecke insbesondere bei Reisenden verhalten.
Insbesondere letzterer Grund führte dazu, dass die Strecke nicht wirtschaftlich betrieben werden konnte, daran konnte dann auch die 1909 im Zuge der Verlegung der Bahnstrecke Krefeld–Rheydt eröffnete Verbindungskurve von Mönchengladbach-Neuwerk zum Hauptbahnhof nichts mehr ändern. Der Personenverkehr ab Kaarst wurde am 29. September 1968 eingestellt, der Güterverkehr folgte zum Jahresende 1984.
Umbauten
Seit der Inbetriebnahme des Rheinischen Bahnhofs im Jahr 1878 existierten in Viersen zwei Bahnhöfe in unmittelbarer Nachbarschaft. Daran änderte sich nach der Verstaatlichung beider Eisenbahngesellschaften zunächst mehrere Jahre nichts, erst 1887 wurde dann der Personenverkehr vom Rheinischen Bahnhof zum Märkischen Bahnhof verlegt.
30 Jahre später wurde dann der komplette Bahnhof Viersen wieder an den Ort des ehemaligen Rheinischen Bahnhofs zurückverlagert, nachdem die ehemals geradlinig zwischen Mönchengladbach und Viersen verlaufende Märkische Trasse zu Gunsten einer weiter östlich errichteten neuen Streckenführung aufgegeben worden war. Diese trifft zwischen Viersen RhE und Neersen bei Streckenkilometer 4,6 auf die ehemalig Rheinische Trasse, die in diesem Teilstück bis heute als zweigleisige Hauptstrecke in Betrieb ist und seit 1964 elektrifiziert ist.
Heutige Situation
1998 übernahm die Regiobahn GmbH den Abschnitt Neuss–Kaarst von der Deutschen Bahn.[2] Zwischen Neuss Hbf und Kaarster See verkehrt heute die Linie S 28 der S-Bahn Rhein-Ruhr. Ab der Endhaltestelle bis zur Einmündung der geänderten Streckenführung von Mönchengladbach nach Viersen ist die Bahnstrecke komplett stillgelegt und zum größten Teil demontiert. Auf einem Teil des stillgelegten Abschnitts wurde der Nordkanal-Radweg errichtet.
Zukunft
Derzeit existieren Planungen zur Verlängerung der Linie, dazu soll die ehemalige Strecke wieder bis Neersen reaktiviert werden. Darüber hinaus gibt es Pläne bzw. Überlegungen für zwei verschiedene Varianten:
- Komplette Reaktivierung der Strecke, über die die S 28 über Neersen nach Viersen und Venlo verlängert würde. Für ein Planungsgutachten zu diesem Vorhaben wurde von der Euregio Rhein-Maas-Nord ein Zuschuss von 34.000 Euro genehmigt.[3]
- Wiedererrichtung des Teilstücks der ehemaligen Bahnstrecke Krefeld–Rheydt zwischen Neersen und Mönchengladbach-Neuwerk sowie der ehemaligen und derzeit abgerissenen Verbindungsstrecke von Mönchengladbach-Neuwerk nach Mönchengladbach Hbf und Durchbindung der Linie über Neersen nach Mönchengladbach.
Des Weiteren wird überprüft, ob ein Haltepunkt Neuss Nord oder Neuss Morgensternheide zwischen Neuss Hauptbahnhof und Kaarst IKEA umsetzbar ist.[4]
Weblinks
NRWbahnarchiv von André Joost:
- Beschreibung der Strecke 2530: Neuss – Neersen
- Beschreibung der Strecke 2511: Neersen – Viersen
Weitere Belege:
- Projektstudio Circle-Line zur geplanten Regiobahn-Verlängerung (PDF-Datei; 5,91 MB)
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
- ↑ Martin Krauss: Entwicklung der Eisenbahninfrastruktur 1997/98, in: Bahn-Report 2/99, S. 4–7 (hier: S. 5).
- ↑ S-Bahn soll durch Gärten fahren Artikel der Rheinischen Post vom 27. Mai 2009, Zugriff am 2. Juni 2009
- ↑ Neuss: Schienenangebot auf www.neuss.de
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