- Niederrheinisches Freilichtmuseum
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Niederrheinisches Freilichtmuseum Daten Ort Grefrath, Nordrhein-Westfalen Art Freilichtmuseum Eröffnung 1973 Betreiber Kreis Viersen Website www.niederrheinisches-freilichtmuseum.de Das Niederrheinische Freilichtmuseum ist ein Freilichtmuseum für bäuerliche und handwerkliche Kultur des mittleren Niederrheins. Rund um die Dorenburg in Grefrath wurden verschiedene Gebäude aus der Region aufgebaut.
Inhaltsverzeichnis
Ausstellungsbereiche
Dorenburg
Die Dorenburg, ein von einem Wassergraben umfasstes Herrenhaus mit L-förmigem Grundriss, liegt in der Mitte des Museumsgeländes. Im Burggebäude selber sind Ausstellungsstücke zur bürgerlichen und adligen Wohnkultur des Niederrheins zu sehen; im Obergeschoss werden Sonderausstellungen zu volkskundlichen Themen mit regionalem Bezug gezeigt.
Die Geschichte der alten Wasserburg lässt sich bis zum Jahr 1326 zurückverfolgen. Die Burg gilt als typisches Beispiel eines niederrheinischen Adelssitzes aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg. Im 14. Jahrhundert regierten hier die Herren von Wachtendonk.
Ihre heutige Erscheinungsform erhielt die Burg um 1630, als die mittelalterliche Wehrburg zu einem barocken Herrensitz umgebaut wurde. Davor und danach wechselte das Haus als Lehen des Herzogtums Geldern häufig den Herren, bis sie schließlich um 1800 in nicht-adligen, bäuerlichen Besitz überging.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Nordflügel schwer beschädigt, jedoch um 1970 wieder aufgebaut, als die Anlage vom Kreis Viersen übernommen und zum Museum umgestaltet wurde.
Bauernhofanlagen und Handwerk
Um die Burg herum gibt es verschiedene Gebäude aus der Region, die im Freilichtmuseum wiedererrichtet wurden:
- Hier sind Ausstellungen zur Töpferei von Keramik und Steinzeug, Herstellung von Ziegeln sowie Ausstellungen zu verschiedenen holzverarbeitenden Handwerksberufen (Radmacher, Zimmermann, Küfer, ...) eingerichtet.
- Korn-Brennerei mit Apparaten der Brennerei Vallen Erben aus Straelen aus der Zeit um 1910
- Lohgerberei Bremer aus Moers
- Hier wird der Übergang der Gerberei vom Handwerk zur industriellen Fertigung mit den Maschinen und Gerätschaften aus den 1960er-Jahren gezeigt. Auch findet sich hier weiteres, lederverarbeitendes Handwerk wie Schuster und Sattler.
- Feuerwehr-Spritzenhaus aus St. Hubert von 1779 mit Feuerspritzen
- Dampfwalze der Firma B. Ruthemeyer aus Soest
- Bauernhof Waldniel aus Schwalmtal, aus dem 18. Jhd., mit "Tante-Emma-Laden", historischen Pflügen und Ackergeräten sowie Kutschen und Pferdekarren
- Bauernhof aus Rasseln (heute Teil von Mönchengladbach-Hardt) aus dem 17. Jahrhundert mit Pferdegöpel, Dreschmaschinen, sowie einem Backhaus
- Schmiede
- Im ehemaligen Pferdestall der Burg ist eine typische Dorfschmiede mit voll funktionierender Esse und diversen Gerätschaften eingerichtet. Daneben gibt es einen "Notstall", um Pferde während des Beschlagens ruhig zu stellen.
- Hier ist als Museums-Restaurant das Pannekookehuus (Pfannkuchenhaus) eingerichtet. Außerdem gibt es eine Bahn für das Bügelspiel.
Es werden Führungen durch das Museumsgelände angeboten, außerdem finden immer wieder Sonderveranstaltungen statt. Interessierte können z.B. das Brotbacken im alten Steinofen erleben oder sich in Wort und Tat über alte Handwerkskunst informieren lassen. Als regelmäßige Veranstaltungen sind das Kaltblutpferde-Treffen am 1. Mai und das Oldtimer-Traktorentreffen am letzten Sonntag im September etabliert.
Spielzeugmuseum
In einer ehemaligen Scheune der Dorenburg ist als Besonderheit ein Spielzeugmuseum eingerichtet. Hier sind Spielzeuge der letzten 150 Jahre ausgestellt, insbesondere Puppen und Puppenhäuser sowie verschiedene Modelleisenbahn-Anlagen, u.a. vom niederrheinischen Hersteller Rokal.
Jährlich Wiederkehrendes
An jedem 1. Mai lädt das Niederrheinische Freilichtmuseum alle Kaltblutfreunde (mit ihren Pferden) sowie Reiter/Fahrer mit Pferden anderer Rassen zu einem "Mairitt" ein. Viele Reiter/Fahrer kommen dabei in historischen Kostümen.
Am ersten und zweiten Adventswochenende (jeweils Freitag bis Sonntag) beherbergt das Museumsgelände einen "Romantischen Weihnachtsmarkt". Rund 100 Künstler, Kunsthandwerker und Designer bieten ausschließlich selbst gefertigte, hochwertige Unikate an.
Sonstiges
Leiter des Museums war von 1981 bis Mai 2011 Dr. Heinz-Peter Mielke aus Kempen.
Siehe auch
Literatur
- Ludger Fischer: Die schönsten Schlösser und Burgen am Niederrhein. Gudensberg-Gleichen 2004, ISBN 3-8313-1326-1.
- Heinz-Peter Mielke: Niederrheinisches Freilichtmuseum Grefrath (Museumsführer), Eigenverlag des Museumsvereins Dorenburg e. V., Grefrath 1997, ISBN 3-932793-00-5
Weblinks
Commons: Niederrheinisches Freilichtmuseum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien51.3469444444446.3377777777778Koordinaten: 51° 20′ 49″ N, 6° 20′ 16″ OKategorien:- Museum in Nordrhein-Westfalen
- Freilichtmuseum in Deutschland
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- Spielzeugmuseum
- Kultur (Niederrhein)
- Bauernhofmuseum
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