- Arthur Osann
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Arthur Osann junior (* 27. Oktober 1862 in Darmstadt; † 23. Oktober 1924 ebenda) war ein deutscher Jurist und als Politiker (NLP, DVP) Mitglied des Reichstags sowie des Landtags des Volksstaates Hessen.
Inhaltsverzeichnis
Eltern
Die Eltern von Arthur Osann waren Arthur (Friedrich Gotthard Wilhelm Johannes) Osann (sen) und Anna Osann, geb. Backofen. Artur Osann sen. (* 4. November 1829 in Gießen; † 30. September 1908 in Darmstadt) war ebenfalls Dr. iur. (1850 an der Universität Bonn), Darmstädter Hofgerichtsadvokat und Reichstagsabgeordneter von 1890 bis 1898. Die Darmstädter Osannstraße ist nach Dr. Arthur Osann sen, nicht nach seinem Sohn benannt.
Leben
Nach einem Studium der Rechtswissenschaften an den Universitäten in Straßburg, Leipzig, Bonn, Göttingen und Gießen promovierte Arthur Osnann 1885 an der Universität Gießen zum Dr. iur.[1] und arbeitete später als Rechtsanwalt.
Von 1907 bis 1912 war er Mitglied des Reichstages. 1906 bis 1918 gehörte er als Vertreter des Wahlbezirks der Stadt Darmstadt bzw. ab 1911 Starkenburg 19 der II. Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen an.
Als es im Zuge der Novemberrevolution am 8. November 1918 auch in Darmstadt zu einer Revolte und zur Bildung eines Arbeiter- und Soldatenrates kam, wurde Arthur Osann als Vertreter der Nationalliberalen Partei durch Großherzog Ernst Ludwig in des Staatsrat berufen. Dort unterstützte er den Großherzog gegen die Forderung nach Abdankung, konnte aber die folgende Absetzung des Großherzogs und die Gründung der Republik nicht verhindern. Dem Wunsch Carl Ulrichs nach Beitritt in die Übergangsregierung folgte er nicht, sondern wählte die Oppositionsrolle.[2]
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er 1919 und 1921 in den Landtag des Volksstaates Hessen gewählt.
Am 27. Juni 1922 kam es anlässlich von Demonstrationen nach der Ermordung Walther Rathenaus bei Ausschreitungen in Darmstadt zu Angriffen gegen Osann und Plünderungen, die im Reichstag behandelt wurden.[3]
Ehrungen
Er liegt in einem Ehrengrab der Stadt Darmstadt auf dem alten Friedhof.[4]
Literatur
- Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820-1930. Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14X, S. 204.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Beiträge zur Behandlung der Kompensationseinrede in der Deutschen Civilprozessordnung. Dissertation, einer hohen juristischen Fakultät der Universität Giessen zur Erlangung der Doktorwürde vorgelegt. Darmstadt 1885
- ↑ Friedrich Knöpp: Der Volksstaat Hessen 1918–1933. In: Uwe Schultz: Geschichte Hessen. Stuttgart 1983, ISBN 3-8062-0332-6, Seite 217–219
- ↑ Verhandlungen des Reichstags. I. Wahlperiode 1920. Band 356, Berlin 1922, S. 8320 (Digitalisat)
- ↑ Kleine Anfrage: Ziffer 28
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