O-Straße

O-Straße
Oranienstraße (Blick vom Heinrichplatz in Richtung Osten zur Skalitzer Straße)

Die Oranienstraße (benannt nach dem niederländischen Fürstenhaus Oranien) gehört zu den bekanntesten Straßen des Berliner Ortsteils Kreuzberg im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg. Von Auswärtigen und Zugezogenen wird die Oranienstraße – in Berlin auch kurz „O-Straße“ genannt – oftmals mit der Oranienburger Straße verwechselt. Die Verlängerung der Oranienstraße im Osten ist die Wiener Straße, im Westen die Rudi-Dutschke-Straße.

Die Oranienstraße ist die wichtigste Geschäftsstraße im sogenannten „SO 36“. Die wichtigste Durchgangsstraße für den Verkehr ist hier in diesem Ortsteil die Skalitzer Straße, die entlang der Hochbahntrasse der U-Bahnlinie 1 verläuft. In der Oranienstraße befinden sich zahlreiche Restaurants, Bars, Kneipen und Clubs (darunter das bekannte SO36); zusammen mit den umgebenden Straßen gilt sie als eine der wichtigsten Areale des Berliner Nachtlebens. Unter anderem ist die Oranienstraße auch bekannt für das Bürstengeschäft der Berliner Blindenanstalt: Das Gebäude wurde nach einem Entwurf von Adolf Gerstenberg 1863/1864 in der Oranienstraße 26 als 20. Gemeindeschule erbaut und seit 1902 von der 1878 gegründeten Städtischen Blindenanstalt genutzt. Öffentliche Bekanntheit über die Grenzen der Stadt hinaus erhielt die Straße durch die Straßenschlachten zwischen Autonomen und der Polizei, insbesondere am Ersten Mai. Diese Ausschreitungen fanden im Abschnitt zwischen Heinrichplatz, Adalbertstraße und Oranienplatz statt.

Blick von der Skalitzer Straße Richtung Westen in die Oranienstraße; im Hintergrund das Axel-Springer-Hochhaus

Als Verlängerung der Wiener Straße beginnt die Oranienstraße am U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof, durchquert den Heinrichplatz und schließlich den Oranienplatz, der gleichzeitig die Grenze zwischen Kreuzberg 36 und Kreuzberg 61 markiert, benannt nach den ehemaligen Postzustellbereichen. Hinter dem Moritzplatz folgen Wohnbauten, der Waldeckpark und nach der Kreuzung mit der Alten Jakobstraße an der Nordseite die Bundesdruckerei sowie gegenüber an der Südseite die Sozialsenatsverwaltung. An der Kreuzung mit der Lindenstraße, deren nördliches Ende am 10. April 1996 in Axel-Springer-Straße umbenannt wurde, endet die Oranienstraße und geht in die Rudi-Dutschke-Straße über. Dort liegt das Axel-Springer-Hochhaus, das Berliner Verlagshaus der Axel Springer AG.

Zerstörungen in der Oranienstraße nach einem Luftangriff vom 3. Februar 1945

Architektonisch unterscheidet man zwischen zwei Bereichen der Oranienstraße. Der Abschnitt zwischen Görlitzer Bahnhof (Skalitzer Straße) und Moritzplatz ist fast durchgängig Altbausubstanz aus der Gründerzeit. Dies betrifft den gesamten Bereich der umliegenden Straßen. Westlich des Moritzplatzes findet man hauptsächlich Neubauten aus der Nachkriegszeit, da dieser Bereich im Zweiten Weltkrieg stark zerstört wurde.

Am Beginn der Oranienstraße, in der Hausnummer 6, arbeitete zwischen 1944 und 1945 Konrad Zuse, der Erfinder des Computers. Hier entwickelte er die sogenannte „Z4“, eine Rechenmaschine, die als erster Computer in Massenproduktion hergestellt werden sollte. Die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs verhinderten jedoch die Fertigstellung dieses ehrgeizigen Projekts in Kreuzberg. Dennoch kann der Hinterhof der Oranienstraße 6 als eine der Wiegen der Computertechnologie angesehen werden.

Weblinks

52.50333333333313.4122222222227Koordinaten: 52° 30′ 12″ N, 13° 24′ 44″ O


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