Odendorf

Odendorf
Odendorf
Gemeinde Swisttal
Koordinaten: 50° 39′ N, 6° 53′ O50.6472222222226.8811111111111177Koordinaten: 50° 38′ 50″ N, 6° 52′ 52″ O
Höhe: 177 m ü. NN
Fläche: 5,22 km²
Einwohner: 3.631
Eingemeindung: 1. Aug. 1969
Postleitzahl: 53913
Vorwahl: 02255
Odendorf (Nordrhein-Westfalen)
Odendorf

Lage von Odendorf in Nordrhein-Westfalen

Odendorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Swisttal im Rhein-Sieg-Kreis im Süden Nordrhein-Westfalens. Es leben derzeit zirka 3631 Einwohner in Odendorf, dem zweitgrößten Ortsteil von Swisttal. Ortsvorsteherin für den Ortsteil Odendorf ist Frau Elisabeth Kümpel.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der Ort Odendorf liegt im südlichsten Teil der niederrheinischen Bucht und somit an der Nahtstelle zwischen der Rheinbach-Meckenheimer Lößplatte und dem Zülpich-Euskirchener Eifelvorland. Seit römischer Zeit ist diese Gegend Agrarland, gerade wegen der günstigen Boden- und Klimaverhältnisse. Auf der Escher Lößplatte, in der Orbach-Talaue, 177 Meter hoch über Normalnull, liegt Odendorf und ist damit der höchste Ortsteil in der Gemeinde Swisttal. Wie auch die anderen Ortsteile der Gemeinde Swisttal liegt Odendorf im Naturpark Kottenforst-Ville.

Klima

Klimatisch ist der Odendorf-Rheinbacher Raum vor Zülpich und Euskirchen als das regenärmste Gebiet des Rheinlandes ausgewiesen.

Geschichte

Zur Römerzeit verlief an der südlichen Gemeindegrenze - in der Mitte zwischen Odendorf und der Lappermühle - die unterirdische Wasserleitung aus der Eifel nach Köln. Der Beginn der Siedlungstätigkeit ist für die Orbachaue bereits für die Jungsteinzeit mit dem "Michelsberger Erdwerk" um 4000 v. Chr. nördlich von Odendorf und die Lage in der Nähe der in dieser Zeit sich bildenden Handelsrouten von Norden nach Süden belegt. Im Zweiten Weltkrieg befand sich hier ein Feldflugplatz der Luftwaffe, auf dem zumeist Bf 109 Jagdflugzeuge des JG 27 stationiert waren. Auch Adolf Hitler landete hier mit einer Ju 52. Der Feldflugplatz war vom 10. Mai 1940 bis zum 6. Juni 1940 Bestandteil des Führerhauptquartiers Felsennest in Rodert. Nach der Einnahme durch US Truppen landete hier auch Dwight D. Eisenhower.

Am 1. August 1969 wurde Odendorf nach Swisttal eingemeindet.[1]

Ortskern Odendorf

Im heutigen Odendorfer Ortskern liegen das historische Zehnthaus sowie die alte romanische kath. Pfarrkirche St. Petrus und Paulus Odendorf aus dem 12. Jhd. (erstmals 893 urkundlich erwähnt) sowie die "neue" kath. Pfarrkirche St. Peter und Paul Odendorf (neogotischer Kirchenbau von 1901/06). Daneben reiht sich ein das Pastorat, die Vikarie und das ehemalige Kloster spätere Krankenhaus, Waisenhaus, Altenheim, das heute einen Kindergarten und einigen Vereinen Platz bietet. In mittelbarer Umgebung vom Ortskern steht noch die Burg von Odendorf (Privatbesitz). Das Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Swisttal, das heute so genannte Dietrich-Bonhoeffer-Haus, ist Mitte der 1980er-Jahre erbaut worden. Die Grundsteinlegung fand am 23. Februar 1986 in Anwesenheit von Superintendent Brandt und Bürgermeister Gunst statt. Am 14. Juni 1987 wurde das Gemeindezentrum feierlich eingeweiht.

Kinder- und Bildungseinrichtungen

  • Gemeinschaftsgrundschule Odendorf
  • Evangelischer Kindergarten
  • Katholischer Kindergarten
  • Kindertagesstätte Villa Kunterbunt
  • Volkshochschule VHS Rheinbach, Swisttal, Meckenheim, Wachtberg

Schienenverkehr

Bahnhof

Der Haltepunkt Odendorf liegt an der Voreifelbahn (KBS 475) BonnEuskirchen, auf der im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) die RegionalBahn 23 verkehrt. Im Zweiten Weltkrieg befand sich hier der oben erwähnte Feldflugplatz der Luftwaffe.

Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von der DB Regio NRW, die für die Voreifelbahn Diesel-Triebwagen der DB Baureihe 644 in Ein- bis Zweifachtraktion für Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h einsetzt.

Für den Öffentlichen Schienenpersonennahverkehr gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg (VRS) und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.

Literatur

  • Verein Zehnthaus e.V. (Hrsg.): Swisttal Odendorf - Eigendruck: 25 Jahre Verein Zehnthaus e.V. Swisttal; Geschichte vom Zehnthaus, Odendorf, Lage und Römerzeit; Verein Zehnthaus e.V., Swisttal-Odendorf 1999
  • Manfred Groten et al. (Hrsg.): Nordrhein-Westfalen. In: Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands. Kröners Taschenbuchausgabe 273. Kröner-Verlag, Stuttgart. ISBN 978-3-520-27303-1
  • Hans-Josef Hansen: Felsennest - Das vergessene Führerhauptquartier in der Eifel. Bau, Nutzung, Zerstörung. Helios Verlag, 2., erweiterte Neuauflage 2008 (darin auch Beiträge und Fotos vom Feldflugplatz Odendorf)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

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