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Buschhoven Gemeinde SwisttalKoordinaten: 50° 41′ N, 6° 59′ O50.6819444444446.9783333333333Koordinaten: 50° 40′ 55″ N, 6° 58′ 42″ O Fläche: 5,31 km² Einwohner: 3.277 (1. Jan. 2008) Eingemeindung: 1. Aug. 1969 Postleitzahl: 53913 Vorwahl: 02226 Buschhoven ist ein Ort in der Gemeinde Swisttal im südwestlichen Nordrhein-Westfalen. Am 1. Januar 2008 hatte er 3277 Einwohner.[1] Bei der Aussprache wird Buschhoven auf der ersten Silbe betont.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Antike Zeugnisse in Buschhoven sind die beeindruckende Ingenieurleistung der römischen Eifelwasserleitung, die, quer durch den Ortskern aus der nahen Eifel kommend, über die Ville bis nach Köln (ca. 114 km Gesamtlänge) verlief, und die Römerstraße von Trier nach Bonn. Weiterhin ist eine als Eiserner Mann bezeichnete Eisenstele von ca. 1,20 m Höhe (Höhe ab Boden) zu erwähnen, wahrscheinlich ein historischer Messpunkt nichtrömischen Ursprungs im umgebenden Kottenforst.
Die römische Vorgängersiedlung lag exakt auf einer 44 Kilometer langen, schnurgeraden Kultlinie der aufanischen Matronen zwischen dem Bonner Münster und dem Matronenheiligtum auf der sogenannten Görresburg zu Nettersheim in der Eifel.
796 wird Bishoveshoven erstmals urkundlich erwähnt, Karl der Große schenkt Buschhoven dem Kölner Erzbischof Hildebold.
In der Wasserburg zu Buschhoven wurden 1543 zwei Reformationsschriften (Einfaltigs Bedencken) durch Martin Bucer und Philipp Melanchthon für den Kölner Erzbischof Hermann V. von Wied verfasst. Während des 30-jährigen Krieges wurde die Wasserburg 1645 zerstört.
Buschhoven ist seit 1806 Wallfahrtsort mit der „Rosa Mystica“, einer Wandermuttergottes, und dem sich auf diese romanische Holzfigur beziehenden alljährlichen sog. Rosenfest im Juni. Die Rosa Mystica kam damals ursprünglich aus dem Prämonstratenserinnen-Stift Schillingscapellen, Dünstekoven, einem weiteren Swisttaler Ortsteil, als Geschenk der damaligen Herrschaft, als das Kloster aufgelöst wurde.
Zudem liegt Buschhoven auf einem der historischen Jakobswege, worauf die Muschel an der Versöhnungskirche hinweist.
Der umliegende Kottenforst als Teil der Ville bzw. des Vorgebirges zur Eifel, gleichzeitig Rest des Urstromtals des Rheins, war ein Lieblingsrevier für Parforcejagden des Kurfürsten Clemens August I. von Bayern, der nicht nur in dieser Gegend etliche Baudenkmäler hinterließ.
Ein Kriegerdenkmal an der alten Poststraße erinnert an die Gefallenen des Feldzuges von 1870/71 und an die Gefallenen der Weltkriege.
Am 1. August 1969 erfolgte die Eingemeindung Buschhovens in die Flächengemeinde Swisttal.[2]
Heute
Neben den Fragmenten der Eifelwasserleitung sind als Sehenswürdigkeiten im durch Fachwerkbauten geprägten Ortskern die am historischen Dorfweiher (einem früheren Burggraben) gelegene, weithin sichtbare katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Katharina mit der Gnadenfigur Rosa Mystica, die nun evangelische alte Kirche (Versöhnungskirche) mit einer durch Klais restaurierten und erweiterten Romantikorgel aus dem Jahre 1851 des auch international sehr anerkannten Linnicher Orgelbauers Wilhelm Korfmacher und die Kapelle jenseits der am nördlichen Ortsrand entlang geführten B 56 zu nennen. Die Lage der Kapelle ermöglicht insbesondere einen schönen Blick über die fruchtbare Zülpicher Börde und auf die Eifel am Horizont im Westen. Radwege in Richtung Bonn und Morenhoven/Rheinbach bzw. durch den Kottenforst ermöglichen Radtouren. Reitwege sind ebenfalls zahlreich vorhanden.
Seit 1990 ist Quesnoy-sur-Deûle bei Lille französischer Partnerort von Buschhoven.
Einzelnachweise
- ↑ Inklusive Zweitwohnsitze, Quelle: Website der Gemeinde Swisttal
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
Weblinks
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