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Das Asien-Europa-Treffen (Asia-Europe Meeting: ASEM) dient der Beratung und multilateralen Gesprächen zwischen Europa und Asien über eine Zusammenarbeit in Wirtschaft, Politik, Bildung, Kultur, Umwelt- und Klimaschutz.
Inhaltsverzeichnis
Gründung und Entwicklung
1994 schlug der damalige Premierminister von Singapur, Goh Chok Tong, dem damaligen französischen Premierminister Édouard Balladur das „Konzept eines Asien-Europa Gipfels“ vor, um die Beziehungen zwischen Europa und Asien zu vertiefen. Die ersten Beratungen wurden im März 1996 abgehalten, dabei beteiligten sich 16 europäische (die EU-Mitgliedstaaten und die EU-Kommission) und 10 asiatische Teilnehmer, nämlich die 7 damaligen ASEAN-Staaten, Japan, China und die Republik Korea (Südkorea). Beratungen der Außenminister, der Minister für Wirtschaft, Finanzen, Umwelt, Einwanderung und Technologie wurden gleichzeitig abgehalten.
Seit 2004 nehmen auch die neuen ASEAN-Mitglieder Kambodscha, Myanmar und Laos sowie die 10 neuen EU-Staaten am ASEM teil. Auf dem Treffen 2006 in Helsinki wurde die Aufnahme Bulgariens, Rumäniens, Indiens, der Mongolei, Pakistans sowie des Sekretariates der ASEAN beschlossen. Mit dieser Erweiterung repräsentieren die Mitgliedstaaten der ASEM mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung.
Aufgaben
ASEM ist als informelles Dialogforum europäischer und asiatischer Staaten konzipiert. Ziel der ministeriellen Gespräche und zweijährlichen Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs aus Europa und Asien ist ein Austausch über Themen und Probleme Asiens und der EU sowie im Austausch untereinander. Auch die Fachminister kommen regelmäßig, meist jährlich zu Beratungen zusammen. Weiterhin sind aus dem ASEM-Prozess zwischenzeitlich zwei Unterorganisationen, die Asien-Europa-Stiftung mit Sitz in Singapur (ASEF) und ein Umwelttechnologiezentrum in Bangkok hervorgegangen.
Kernstück des regionalen Dialogs sind die Gipfeltreffen, die alle zwei Jahre abwechselnd in Asien und Europa stattfinden. Die bisherigen Treffen fanden in Bangkok (1996), London (1998), Seoul (2000), Kopenhagen (2002), Hanoi (2004) und Helsinki (2006) statt.
Das Gipfeltreffen 2008 wird in China ausgerichtet.
Mitglieder
Seit der 2006 auf dem Gipfel von Helsinki beschlossenen Erweiterung umfasst das ASEM folgende 45 Staaten und Organisationen:
- Europa (27 Staaten und EU-Kommission)
- Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Litauen, Lettland, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Vereinigtes Königreich, Zypern, EU-Kommission.
- Asien (16 Staaten und ASEAN-Sekretariat)
Literatur
Loewen, Howard: Theorie und Empirie transregionaler Kooperation am Beispiel des Asia-Europe Meeting (ASEM), Schriften zur internationalen Politik, Bd. 6, Hamburg 2003, ISBN 3-8300-0945-3
Weblinks
- Wikinews zur Demonstration gegen das ASEM-Treffen in Hamburg, 28. Mai 2007
- ASEM Infoboard, in englischer Sprache
- Offizielle Seite zum 6. Gipfeltreffen in Helsinki, in englischer Sprache
- Konrad-Adenauer-Stiftung; Das Asia-Europe-Meeting (ASEM): Akteure und Interessenlagen
- Euros du Village: Themenbogen ASEM – Eine neue Form des interregionalen Dialogs?
- Asien-Europa-Stiftung
- Asia-Europe Institute (AEI)
- Europa (27 Staaten und EU-Kommission)
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