- Atlantiden
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Die Plejaden (griechisch Πλειάδες Pleiades, sumerisch MUL.MUL als viele Sterne, akkadisch Zappu als Mähne des Stieres und Samenkörner der Saat) sind Gegenstand unterschiedlichster Mythologien.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Mesopotamien
Das Siebengestirn wurde erstmals in Sumer schriftlich als Sternbild erwähnt und als Siebengottheit der großen Götter (DIMIN.BI.DINGIRmesGALmes) bezeichnet. Sie galten als Sterne des Enki oder Sterne, die dort stehen, woher der Ostwind kommt. Im Astrolab B, das aus dem 12. Jahrhundert v. Chr. stammt, repräsentieren die Plejaden das zweite Tierkreiszeichen Stier.
Als bildliches Glyptik-Symbol und Darstellung als Siebengottheit finden sich die Anfänge bei den Assyrern in der Mittani-Zeit. Häufig zierten die Plejaden assyrische Denkmäler und wurden in Omentexten angerufen. In Babylonien spielten das Siebengestirn eine mehr untergeordnete Rolle und wurde daher kaum bildlich dargestellt. Die Babylonier sahen in ihnen die magische Zahl vierzig, da die Plejaden immer wieder für 40 Tage von der Sonne verdeckt wurden.
Griechenland
In der griechischen Mythologie galten sie als Nymphen beziehungsweise als Töchter des Atlas und der Okeanine Pleione. Durch ihre Abstammung von Atlas werden sie auch als Atlantiden bezeichnet. Ihre Namen lauten:
- Alkyone, Halcyone: durch Poseidon die Mutter des Hyrieus und der Aithusa, die Anführerin ihrer Schwestern
- Asterope oder Sterope: durch Ares die Mutter des Oinomaos
- Elektra: durch Zeus die Mutter des Dardanos und des Iasos
- Kelaino: durch Poseidon die Mutter des Lykos
- Maia: durch Zeus die Mutter des Hermes, die der Kallisto nahe stand
- Merope: durch Sisyphos die Mutter des Glaukos
- Taygete: durch Zeus die Mutter des Lakedaimon, des Stammvaters der Spartaner
Sie wurden auch als die jungfräulichen Begleiterinnen der Artemis bezeichnet, die Orion über die Wiesen Böotiens verfolgte, bis sie in Tauben (peleiades) verwandelt und als Sternbild in den Himmel versetzt wurden - eine Erzählung, die sich mit den obigen Angaben „schlägt“.
Nach einer anderen Erzählung nahmen sich alle aus Betrübnis über den Tod ihrer Schwestern, der Hyaden, das Leben, bevor sie in den Himmel erhoben wurden.
Als Tauben seien die Plejaden ausgeflogen, um Zeus die Ambrosia zu bringen. Dabei mussten sie durch jenes Felsentor fliegen, das auch die Argo passieren musste - die Plegades oder Symplegaden. Eine dieser Tauben habe diesen Durchflug immer mit ihrem Leben bezahlt - und sei von Zeus jeweils ersetzt worden - vielleicht um das „Siebengestirn“ vollständig zu halten.
Merope, die einzige Plejade, die einen Sterblichen heiratete, hatte großen Anteil daran, dass Sisyphos einst aus dem Hades wieder zurückgeschickt wurde, schämte sich aber letztlich ob dieser Verbindung so, dass sie am Himmel schwächer als ihre Schwestern leuchtet.
Siehe auch
- Plejaden
- Kalypso
- Hyas
- Hesperos
- Matariki
- Indianischer Mythos (Devils Tower), mit Bezug auf die Plejaden
Literatur
- Karl Kerényi: Die Mythologie der Griechen - Die Götter- und Menschheitsgeschichten. dtv, München 1994. ISBN 3-423-30030-2
- Michael Grant und John Hazel: Lexikon der antiken Mythen und Gestalten. dtv, München 2004. ISBN 3-423-32508-9
- Robert von Ranke-Graves: Griechische Mythologie - Quellen und Deutung. rororo, Hamburg 2001. ISBN 3-499-55404-6
- Gerhard Fasching, Ingrid Wertner: Sterne, Götter, Mensch und Mythen. Springer, Wien 2000. ISBN 3-211-83441-9
- Dietz-Otto Edzard u.a.: Reallexikon der Assyriologie und vorderasiatischen Archäologie. Bd 10. de Gruyter, Berlin 2005, S. 592. ISBN 311-018535-0
Weblinks
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