- Peter Jankowitsch
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Peter Jankowitsch (* 10. Juli 1933 in Wien) ist ein österreichischer Politiker (SPÖ) und Diplomat. Er war als Nachfolger von Leopold Gratz und Vorgänger von Alois Mock der elfte Außenminister der Zweiten Republik.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wo er 1958 zum Dr. iuris promovierte, trat Peter Jankowitsch, dessen politische Laufbahn als Obmann des Verbands Sozialistischer Studenten (VSStÖ) begann, 1957 in das österreichische Außenministerium ein. 1964 eröffnete er - als jüngster Botschafter seit Bestehen der Republik - Österreichs erste Botschaft im frankophonen Afrika in Dakar (Senegal). 1970 wurde er Kabinettschef von Bundeskanzler Bruno Kreisky, zu dessen engsten Mitarbeitern er gehörte. 1973 wechselte er als Ständiger Vertreter (Chefdelegierter) Österreichs bei den Vereinten Nationen nach New York (bis 1978). In dieser Funktion war er bis 1974 der erste Vertreter Österreichs im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen und turnusmäßig dessen Vorsitzender. Auch wurde er zum Präsidenten des UNO-Weltraumkomitees gewählt.
1978–83 und 1993–98 war Jankowitsch Ständiger Vertreter Österreichs bei der OECD. Er setzte sich intensiv für deren Öffnung gegenüber den neuen Demokratien Ost- und Mitteleuropas ein. Als federführender Mitverhandler des Multinationalen Investitionsabkommens (MIA) bemühte er sich um einen „fairen Ausgleich zwischen Gewinnern und Verlierern“ der Globalisierung. Jankowitsch führte u.a. auch den Vorsitz in der Parlamentarierversammlung der EFTA, dem gemischten parlamentarischen Ausschuss Österreich-EG und der Menschenrechtskommission der Sozialistischen Internationale (SI). Er war Beobachter Österreichs bei der Bewegung der Blockfreien (NAM) und der Internationalen Organisation der Frankophonie und leitete das von Bruno Kreisky gegründete Wiener Institut für Entwicklungsfragen und Zusammenarbeit (VIDC). Mit Anliegen der Entwicklungsländer befasste er sich in der Sozialistischen Internationale an der Seite ihres Präsidenten Willy Brandt. Er fungierte u.a. als Ko-Vorsitzender des ersten Afrika-Komitees der SI.
Seit 1998 ist Jankowitsch Generalsekretär des Österreichisch-Französischen Zentrums für Annäherung in Europa und Präsident der Gesellschaft Österreich Vietnam (GÖV). Zudem ist er Präsident der Jerusalem Foundation in Österreich und der Austrian Space Agency sowie Ehrenpräsident der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik.
Innenpolitische Karriere
- Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten vom 16. Juni 1986 bis zum 21. Jänner 1987 im Kabinett Vranitzky I
- Vorsitzender des Außenpolitischen Ausschusses des Nationalrates
- Internationaler Sekretär und außenpolitischer Sprecher der SPÖ
- Staatssekretär für Europafragen im Bundeskanzleramt vom 17. Dezember 1990 bis zum 3. April 1993 im Kabinett Vranitzky III
- Ehrenpräsident der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik
- Sonderbeauftragter der Bundesregierung für die Koordinierung der Bemühungen um einen nichtständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat
- Vorsitzender der „Jankowitsch-Kommission“ zur Aufklärung des Skandals um Visa-Handel an österreichischen Vertretungsbehörden im Ausland
Ehrungen
- 1984: Großkreuz des Ordens des Infanten Dom Henrique
Weblinks
- Eintrag zu Peter Jankowitsch auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
- Peter Jankowitsch. In: Österreich-Lexikon, online auf aeiou.
Außenminister – Erste Republik:
Adler | Bauer | Renner | Mayr | Schober | Breisky | Hennet | Grünberger | Mataja | Ramek | Seipel | Steeruwitz | Schober | Seipel | Schober | Buresch | Dollfuß | Tauschitz | Berger-Waldenegg | Schuschnigg | Schmidt | Wolf
Außenminister – Zweite Republik:
Gruber | Figl | Kreisky | Tončić-Sorinj | Waldheim | Kirchschläger | Bielka | Pahr | Lanc | Gratz | Jankowitsch | Mock | Schüssel | Ferrero-Waldner | Plassnik | Spindelegger
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