- Philipp W. Fabry
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Philipp Walter Fabry (* 14. Oktober 1927 in Speicher) ist ein deutscher Philologe und Historiker.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Philipp W. Fabry wuchs in Köln auf und besuchte dort das Friedrich-Wilhelms-Gymnasium. In den Jahren 1943 – 1944 war er Luftwaffenhelfer, später folgten Reichsarbeitsdienst und Wehrdienst. Vom Mai 1945 bis Juli 1945 war er verwundet in englischer Kriegsgefangenschaft. Nach Entlassung besuchte er vom Herbst 1945 bis zum Frühjahr 1947 das Hindenburg-Realgymnasium in Trier und absolvierte das Französische Zentralabitur.
Im Sommer 1948 begann er ein Studium der Geschichte, der Germanistik, Kunstgeschichte und Geographie in Mainz. Zum SS 1952 wechselte er nach Hamburg. 1953 folgten das Erste Staatsexamen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, das Promotionssemester und das Studienseminar. 1956 Zweites Staatsexamen für das Höhere Lehramt und Promotion.
Beruflicher Werdegang
Philipp W. Fabry war von 1956 bis 1960 Studienassessor am Regino-Gymnasium in Prüm, von 1960 bis 1962 Studienrat in Worms und von 1962 bis 1967 am Colegio Alemán San Alberto Magno in Barcelona. Von 1967 bis 1970 war er Oberstudienrat am Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasium/Saarlandkolleg in Saarbrücken. Von 1971 bis 1975 leitete er als Oberstudiendirektor das Aufbauymnasium in Dudweiler–Jägersfreude und das Gymnasium in Dudweiler.
Von 1975 bis 1980 war er Schulleiter der deutsch-iranischen Deutschen Schule (rund 2.000 Schüler) in Teheran. Nach der Auflösung der Anstalt im Zuge der islamischen Revolution leitete Fabry die Deutsche Botschaftsschule Teheran bis zum Sommer 1983. Anschließend kehrte er nach Deutschland zurück und übernahm das Gymnasium am Rotenbühl in Saarbrücken.
Im Sommer 1986 übernahm er die Leitung der größten deutschen Auslandschule, das Colegio Alemán Alexander von Humboldt in Mexiko-Stadt. Im August 1992 trat er in den Ruhestand.
Fabry wohnt seitdem in Bübingen bei Saarbrücken. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Corpsstudent
Fabry wurde 1949 in Mainz bei Hassia und 1952 in Hamburg bei Thuringia Jena aktiv.[1] Für den AHSC Saarbrücken war er von 1972 bis 1976 Erster Vorsitzender des Verbandes Alter Corpsstudenten. Von 1993 bis 2007 stand er an der Spitze des 1986 gegründeten Stiftervereins Alter Corpsstudenten, der vorbildliche Corpsstudenten mit der Klinggräff-Medaille und einem Geldpreis auszeichnet.
Werke
Zeithistorische Publikationen
- Der Hitler-Stalin-Pakt. Ein Beitrag zur Methode sowjetischer Außenpolitik, Darmstadt 1962
- Balkanwirren 1940/41. Diplomatische und militärische Vorbereitung des deutschen Donauübergangs, Beiträge zur Wehrforschung IX/X, Wehr und Wissen Verlagsgesellschaft mbH, Darmstadt 1966
- Mutmaßungen über Hitler. Urteile von Zeitgenossen, Düsseldorf 1969; 2. Auflage 1980
- Die Sowjetunion und das Dritte Reich. Eine dokumentierte Geschichte der deutsch-sowjetischen Beziehungen 1933 - 1941, Stuttgart 1972
- Die Sowjetunion und das Deutsche Reich 1917 - 1945, in: Tausend Jahre Nachbarschaft. Rußland und die Deutschen, München 1988
- Bartholomäus Koßmann - Treuhänder der Saar 1924 - 1935. Merzig 2011, ISBN 978-3938823996
Iran und Mexiko
- Iran, die Sowjetunion und das kriegführende Deutschland im Sommer und Herbst 1940, Göttingen 1980
- Zwischen Schah und Ayatollah. Ein Deutscher im Spannungsfeld der iranischen Revolution, Darmstadt 1983
- Viva Zapata! Volksheld und Opfer der mexikanischen Revolution. Eine Biographie, Darmstadt 1990
Wirtschaft
- Ein Jahrhundert Volksbank Saarbrücken eGmbH (vormals Vereinsbank). Grenzlandschicksal einer mittelständischen Bank 1873 - 1973, Saarbrücken 1973
- Bewährung im Grenzland. Genossenschaftsarbeit an der Saar von 1860 bis zur Gegenwart, Saarbrücken 1986
- Die Geschichte des Genossenschaftsverbandes Rheinland e.V. und seiner Rechtsvorgänger, Köln 1989
- Das saarländische Handwerk und seine Organisationen in Geschichte und Gegenwart, Saarbrücken 1999
- Bauen im Grenzland an der Saar. 100 Jahre Arbeitgeberverband der Bauwirtschaft, Saarbrücken 2000
Journalist
Fabry ist langjähriger Autor von Radio-Features und Rezensent des Deutschlandfunks und der Deutschen Welle. Er ist freier Mitarbeiter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und schreibt eine regelmäßige Glosse zum Zeitgeist in CORPS – das Magazin.
Auszeichnungen
- Träger des Bundesverdienstkreuzes I. Klasse
- Inhaber der Tilman Riemenschneider-Medaille der Stadt Würzburg
Einzelnachweise
- ↑ Kösener Corpslisten 1996, 66, 1272; 174, 1149
Weblinks
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