- Piero Piccioni
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Piero Piccioni (eigtl.Gian Piero Piccioni; * 6. Dezember 1921 in Turin; † 23. Juli 2004 in Rom) war ein italienischer Filmkomponist und Anwalt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Piccioni, der Autodidakt war, begann seine musikalische Karriere 1938 als Pianist und spielte in einem Jazzorchester, der 013 Big Band. Nach dem Ende des italienischen Faschismus 1944 gründete er seine eigene Band, mit der er in Rom populär wurde. Er spielte auch mit Oscar De Meyo.
Ab 1952 schrieb er auf Vermittlung von Michelangelo Antonioni erste Filmmusiken (für Werke von Luigi Polidoro und Gianni Franciolini). Negative Schlagzeilen machte er im April 1953 als Verdächtiger im Todesfall der Wilma Montesi, eines Models. Die Freundschaft zur Schauspielerin Alida Valli half, die Affäre zu überstehen; die Karriere seines Vaters, des Politikers Attilio Piccioni, war damit allerdings schwer beschädigt.
Als Rechtsanwalt hatte er mit der Filmindustrie auch durch die Sicherung von Filmrechten Kontakt und begann so, ab 1959 als Komponist für die Leinwand zu arbeiten; herausragend sind seine Arbeiten zu Filmen mit Alberto Sordi, für den er Dutzende von Filmen musikalisch illustrierte. In seiner vier Jahrzehnte andauernden Karriere schrieb Piccioni für über 170 Filme von Francesco Rosi, Mario Monicelli, Alberto Lattuada, Luigi Comencini, Luchino Visconti, Antonio Pietrangeli, Bernardo Bertolucci, Roberto Rossellini, Vittorio De Sica, Tinto Brass, Radley Metzger, Dino Risi oder Lina Wertmüller.
In den 1950er Jahren benutzte er das Pseudonym Piero Morgan.
Auszeichnungen
- 1963: Nastro d'Argento (für Wer erschoss Salvatore G.?)
- 1975: David di Donatello (für Hingerissen von einem ungewöhnlichen Schicksal im azurblauen Meer im August)
- 1975: Anna Magnani Award
- 1979: Vittorio De Sica Award
- 1991: Prix International Lumière
Filmmusiken (Auswahl)
- 1960: Der Bucklige von Rom (Il gobbo)
- 1960: Bel Antonio (Il bell'Antonio)
- 1961: Romulus und Remus (Romolo e Remo)
- 1961: Wer erschoss Salvatore G.? (Salvatore Giuliano)
- 1962: La Commare Secca
- 1964: Minnesota Clay (Minnesota Clay)
- 1965: Jagt den Fuchs! (Caccia alla volpe)
- 1965: Ich habe sie gut gekannt (Io la conoscevo bene)
- 1965: Das zehnte Opfer (La Decima Vittima)
- 1967: Fedra West
- 1967: Schöne Isabella (C'era una volta…)
- 1968: Django spricht kein Vaterunser (Quel caldo maledetto giorno di fuoco)
- 1968: Sartana – Bete um Deinen Tod (…Se incontri Sartana prega per la tua morte)
- 1970: Bataillon der Verlorenen
- 1970: Die Höllenhunde (La spina dorsale del diavolo)
- 1971: Das Licht am Ende der Welt (The Light at the Edge of the World)
- 1975: Lucky Luciano (Lucky Luciano)
- 1976: Die Macht und ihr Preis (Caddaveri eccelenti)
- 1985: Quo vadis? (Quo vadis?)
- 1987: Chronik eines angekündigten Todes
- 1987: Ein Kind mit Namen Jesus
Weblinks und Quellen
- Piero Piccioni in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Nachruf im The Guardian
- Dem Komponisten gewidmete Seite
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