Porto (Portugal)

Porto (Portugal)
Porto
Wappen Karte
Wappen der Stadt Porto 180px  Lagekarte für Porto
Basisdaten
Region: Região Norte
Unterregion: Grande Porto
Distrikt: Porto
Fläche: 41,66 km²
Einwohner: 327.539 (Stand: 2005)
Geografische Lage: 41° 10' n. B.
8° 35' w. L.
Adresse der Stadtverwaltung: Câmara Municipal do Porto
Praça General Humberto Delgado
4049-001 Porto
Webseite: www.cm-porto.pt
E-Mail-Adresse: geral@cm-porto.pt
Kreis Porto
Fläche: 1.575 km²
Einwohner: 1.610.468 (Stand: 2005)
Anzahl der Gemeinden: 15
nächster Flughafen: Flughafen Porto

Porto (port. Aussprache ['poɾtu]) ist die Hauptstadt des gleichnamigen Distriktes in Portugal und liegt am Douro vor dessen Mündung in den Atlantischen Ozean. Mit circa 327.500 Einwohnern ist sie nach Lissabon zweitgrößte Stadt des Landes. Der rund 1,26 Millionen Einwohner zählende Ballungsraum Grande Porto rangiert landesweit ebenfalls an zweiter Stelle. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Stadt auf Deutsch nicht selten Oporto genannt. Das Vorgestellte O ist der männliche bestimmte Artikel der portugiesischen Sprache. Oporto bedeutet also „Der Hafen“

Inhaltsverzeichnis

Die Stadt

Geschichte

Menschen haben an dieser Stelle seit der Castrokultur gesiedelt. Die Griechen errichteten hier einen kleinen Handelsplatz und nannten ihn Kalos (griech. schön). Den Namen übernahmen die Römer als Portus Cale für eine Keltensiedlung kurz vor der Mündung des Douro in den Atlantik.

540 machten die Westgoten die Stadt zur Festung und zum Bischofssitz. Die Stadt wurde 716 bis 868 und 997 bis 1050 von den Mauren beherrscht. 797 wurde die Stadt von Al-Mansur erobert und ausgebaut. In der zunehmend erfolgreichen Reconquista fiel das Gebiet 1092 endgültig unter christliche Herrschaft, zunächst das Königreich León. Dessen Grafschaft Portucale wurde 1096/97 dem Kreuzfahrer Heinrich von Burgund als erbliches Lehen gewährt – der Beginn der Geschichte Portugals. 1130 startete in Porto der Kreuzzug unter Führung von Afonso I. Henriques, dem ersten portugiesischen König.

Heute ist Porto mit seiner Textil-, Lederwaren-, Metall-, Genussmittel- und chemischen Industrie, der Erdölraffinerie, dem Überseehafen Leixões und einem internationalen Flughafen wichtigste Industrie- und Handelsstadt und bedeutendes Verkehrszentrum des Landes. Eine Universität, Kunstakademie, Museen, Theater und eine Oper heben Portos Stellung eines bedeutenden kulturellen und wissenschaftlichen Zentrums Portugals heraus. Das historische Zentrum von Porto am Nordufer des Douro ist seit 1996 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes eingetragen. Bekanntheit erlangte die Stadt durch dessen Exportartikel, den Portwein. Dieser Wein war schon beim römischen Historiker M.T. Varro beliebt. Später sorgte die Liebe zum Portwein dazu bei, dass im 18. Jahrhundert über 15 % der 60.000 Einwohner Portos Engländer waren. Heute erinnern noch die Boote der Portweinkellereien auf dem Douro an diese Zeit, die Boote haben jedoch nur noch touristische Funktionen.

Seit langem sieht sich Porto als heimliche Hauptstadt Portugals, weil sie immerhin die Namensgeberin des Landes ist. Zudem ist das Stadtbild Portos mit seinen Viadukten, Brücken, Handelskontoren, Banken und Juwelierläden eher geeignet, hauptstädtisch zu wirken, als das Lissabons. In Porto sagt man, dass hier das Geld verdient wird, das in Lissabon mit vollen Händen ausgegeben wird.

Geografie

Blick über den Rio Douro auf Porto

Die Stadt Porto befindet sich an der Mündung des Douro in den Atlantischen Ozean in der nordportugiesischen historischen Region Douro Litoral.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Porto zeichnet sich insbesondere durch seine Altstadt und zahlreichen Barockkirchen aus. Das Bild der Stadt wird weniger durch besondere Einzelbauwerke geprägt, sondern ist viel mehr das Gesamtgefüge einer erhaltenen Innenstadt. Charakteristisch sind die zahlreichen Bauten aus Granit. Das älteste bestehende Hotel ist das Grande Hotel do Porto, das 1880 eröffnet wurde.

Altstadt

Enge, gewundene Gassen mit dichter Häuserbebauung bilden ausgehend vom Ufer des Douro an einem Hang die terrassenartige Struktur der Altstadt, die seit 1996 als Weltkulturerbe der UNESCO eingetragen ist. Durch den regen Handel in den Geschäften wirkt die hügelige Altstadt am Tage sehr belebt.

Dennoch ist dieses Gebiet problembehaftet, da ein Großteil der denkmalgeschützten Häuser leersteht oder lediglich im Erdgeschoss mit Geschäften bezogen ist. Die Mieten und Instandhaltungskosten für die teilweise verfallenen Gebäude sind hoch. Da deswegen zahlreiche Einwohner Wohnungen am Stadtrand bevorzugen, ist das Altstadtviertel – in Ufernähe zum Douro ausgenommen – am Abend kaum belebt.

Panoramabild der Stadt Porto. Auf der rechten Seite ist die Ponte Dom Luís I zu erkennen, dahinter der Nordteil der Infante-Brücke. Links davon befindet sich das historische Altstadtzentrum mit dem Torre dos Clérigos im Hintergrund. In der Mitte sieht man dem Platz in der Altstadt (Ribeira), auf der äußersten linken Seite die Arrábida-Brücke, außerdem sind auf dem Bild die oft für den Portwein-Transport benutzten Rabelo-Boote zu sehen. (Juni 2006)

Kathedrale (port. "Sé") mit Bischofspalast

Torre dos Clérigos
Praça da Ribeira am Rio Douro
Wohnungen am Douro nahe Ribeira
Portweinschiff
Portwein

Über der Ribeira auf einem Hügel thronend, auf dem Terreira da Sé, befindet sich die zweitürmige Kathedrale Portos. Im 12. Jahrhundert als romanische Wehrkirche erbaut und daraufhin im gotischen Stil verändert, erfuhr sie im 17. und 18. Jahrhundert einen vollständigen Umbau. Reich ausgestattete Altäre, unter anderem der vergoldete Hauptaltar von Nicolau Nasoni im Chor sowie der silberne Altar im linken Querschiff, befinden sich in dem durch Schlichtheit auszeichnenden Innenraum. Charakteristisch für den gotischen Kreuzgang am rechten Seitenschiff sind die im 18. Jahrhundert angebrachten Azulejos.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Kulinarische Spezialitäten

Portos bekanntester Exportartikel ist der Portwein. Die Weinberge, auf denen die Trauben für diese spezielle Weinsorte angebaut werden, erstrecken sich entlang des Rio Douro. Seit 1756 dürfen nur Trauben aus einem per Gesetz genau definierten Gebiet zur Herstellung des Portweins verwendet werden. Die Região Demarcada do Douro (DOC) ist in drei Subregionen, Baixo Corgo, Cima Corgo und Douro Superior, unterteilt.

Sport

Neben den bekannten Fußballvereinen FC Porto und Boavista Porto in der höchsten portugiesischen Liga kommt auch der SC Salgueiros aus Porto. Das Estádio do Dragão (erbaut 2003), in dem mehrere Spiele der Fußball-Europameisterschaft 2004 stattfanden, ist das Heimstadion des Fußballclubs FC Porto. Das Fußballstadion Bessa Século XXI, in dem ebenfalls mehrere Spiele der Fußball-Europameisterschaft 2004 stattfanden, ist jenes des Fußballclubs Boavista Porto. 2007 wird ein Lauf zur Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC in der Stadt ausgetragen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Straße

Porto ist durch mehrere Autobahnen (pt. Auto-estrada) mit anderen größeren Städten Portugals und einigen Städten Spaniens direkt verbunden. So führen die Autobahnen A29 und A1 Richtung Süden nach Aveiro, letztere gar bis Lissabon, die A4 nach Osten bis Amarante, die A3 über Braga nach Nordwestspanien, bspw. nach Vigo, und die A28 Richtung Norden bis Viana do Castelo. Daneben durchziehen eine Reihe weiterer autobahnähnlicher Schnellstraßen von einem die Stadt umschließenden Schnellstraßenring ausgehend das Umland.

Das städtische Straßennetz ist durch zahlreiche Einbahnstraßen und teilweise fehlende Straßenbeschildung geprägt. Der innerstädtische Autoverkehr am Tage gilt im Vergleich mit dem im deutschsprachigen Raum als schwer durchschaubar. Es wird daher Ortsunkundigen oftmals empfohlen, tagsüber das Auto nicht zu nutzen.

Schiene

Die Stadt verfügt über die zwei großen Bahnhöfe São Bento und Campanhã. Die Stadt hat mit dem außerhalb der Innenstadt liegenden Bahnhof Campanhã Anschluss an eine der beiden Hochgeschwindigkeitstrassen Portugals, die mit dem Alfa Pendular befahren werden. Somit sind auf der Strecke mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h die südlich von Porto liegenden Städte Lissabon, Entroncamento, Coimbra, Aveiro, Vila Nova de Gaia sowie Braga in Nordportugal direkt erreichbar. Vom Bahnhof Campanhã gehen des Weiteren Intercidades-Linien Richtung Norden und Süden aus. Eine Reihe weiterer Regionalverbindungen führen zudem nach Nordostportugal. Vier Vorortbahnlinien (pt. Comboios Suburbanos) mit dem gemeinsamen Endpunkt São Bento führen via Campanhã nach Braga, Guimarães, Caíde und Aveiro.

Öffentlicher Nahverkehr
Die Linie 18 beim Wenden

Die öffentlichen Verkehrsbetriebe Portos STCP betreiben ein großes Busnetz, das auch die Vorstädte mit Porto verbindet. Darüber hinaus verkehren drei Straßenbahnlinien (Linien 1, 18 und 22), die allerdings eher für den Touristenverkehr bedient werden. Ihre Wagen sind noch „uriger“ als die alten Triebwagen der Straßenbahn Lissabons und stammen aus den 1940er Jahren. Insbesondere die Fahrt den Douro entlang mit der Linie 1 von Rua do Infante D. Henrique nach Jardim do Passeio Alegre ist für Porto-Besucher empfehlenswert. Ihre Geschwindigkeit ist auf ebener Strecke vergleichsweise gering. In der Zeit der Umstellung großer Teile des Netzes von Straßenbahn auf Bus um 1980 zeigte sich jedoch, dass auf starken Steigungen die alten Trams den neuen Bussen überlegen waren.

Die Metro von Porto

Das als Metro bezeichnete Stadtbahnsystem mit unterirdischen Streckenabschnitten umfasst fünf Linien mit 66 Haltestellen. Die Linien A, B, C und E befahren eine gemeinsame Strecke von der Station Senhora da Hora im Nordwesten bis Estádio do Dragão im Osten der Stadtregion. Hinter Senhora da Hora folgen die Linien vier verschiedenen Streckenästen. Die Linie D befährt eine Nord-Süd-Trasse, unter anderem auch die Dom-Luís-Brücke. Umsteigepunkte zum Eisenbahnnetz bestehen an den Stationen São Bento, Campanhã und General Torres. Das Liniennetz wird in Zukunft weiter ausgebaut.

Des Weiteren gibt es eine Reihe weiterer Busterminals für Überlandbusse, die den Endpunkt zahlreicher Buslinien verschiedener Gesellschaften darstellen. Die bekannte Busgesellschaft Rede Expressos verfügt über drei Busterminals an der Rua Alexandre Herculano für Linien aus Regionen südlich des Douro, an der Praça Filipa de Lencastre für Linien aus nördlichen Städten sowie Campo 24 de Agosto für Linien aus unterschiedlichen Gebieten. Alle diese Busbahnhöfe liegen recht zentrumsnah.

Flugverkehr

Porto verfügt mit dem Flughafen Porto Francisco Sá Carneiro, besser bekannt unter der früheren Bezeichnung Pedras Rubras, über einen der fünf portugiesischen Flughäfen. Dieser befindet sich rund zehn bis 20 Kilometer nördlich der Stadt. Vom Flughafen mit dem IATA-Code OPO fliegt Lufthansa täglich dreimal nonstop nach Frankfurt, TAP bietet diese Verbindungen täglich dreimal via Lissabon an. TAP fliegt zudem täglich 13 Mal nach Lissabon mit zahlreichen Anschlussflügen und zwei Direktflügen nach Hamburg. Ryanair bietet weitere Flüge, unter anderem nach Frankfurt-Hahn und London-Stansted. Außerdem fliegt TUIfly jeden zweiten Tag ab den Flughäfen Köln/Bonn und Stuttgart nach Porto.

Seeverkehr

In Nähe zur Stadt liegt der Überseehafen in Leixões, der zum Aufstieg Portos zur Handelsmetropole beitrug.

Bildung

Älteste Hochschule in Porto ist die 1911 gegründete, staatliche Universität Porto. Außerdem haben die Universität Portucalense und die Universität Fernando Pessoa ebenso wie ein Polytechnisches Institut Porto ihren Hauptsitz in der Stadt, und die Universität Lusíada sowie die Katholische Universität Portugal unterhalten größere Niederlassungen in Porto.

Söhne und Töchter der Stadt

der Kreis

Verwaltung

Porto ist Sitz des gleichnamigen Município (Gemeindebezirk) mit einer Fläche von 41,66 km², der exakt das Stadtgebiet beinhaltet und sich in die 15 Stadtviertel (Freguesias) Aldoar, Bonfim, Campanhã, Cedofeita, Foz do Douro, Lordelo do Ouro, Massarelos, Miragaia, Nevogilde, Paranhos, Ramalde, Santo Ildefonso, Sãlau, Sé und Vitória aufteilt. Die benachbarten Gemeindebezirke von Porto sind Matosinhos, Maia, Gondomar, Vila Nova de Gaia.

Weblinks

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41.166666666667-8.58333333333337Koordinaten: 41° 10′ N, 8° 35′ W

lb:Porto (Portugal)


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