- Quecksilber(I)-chlorid
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Kristallstruktur Allgemeines Name Quecksilber(I)-chlorid Andere Namen - Kalomel
- Diquecksilberdichlorid
Verhältnisformel Hg2Cl2 CAS-Nummer - 10112-91-1
- 7546-30-7
PubChem 24956 Kurzbeschreibung farblose geruchlose Kristalle[1]
Eigenschaften Molare Masse 472,09 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Dichte 7,15 g·cm−3[1]
Sublimationspunkt Dampfdruck Löslichkeit sehr schlecht in Wasser (2,3 mg·l−1 bei 20 °C)[2]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3] Achtung
H- und P-Sätze H: 302-319-335-315-410 EUH: keine EUH-Sätze P: 261-273-305+351+338-501 [3] EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [4] Gesundheits-
schädlichUmwelt-
gefährlich(Xn) (N) R- und S-Sätze R: 22-36/37/38-50/53 S: (2)-13-24/25-46-60-61 MAK 0,1 mg·m−3[1]
LD50 166 mg·kg−1[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Quecksilber(I)-chlorid (Kalomel, „schönes Schwarz“ von altgriechisch kalos=„schön“ und melas=„schwarz“, früher auch süßes Quecksilber, Quecksilberchlorür oder Quecksilberhornerz) ist eine weiße, kristalline Verbindung, die sich in Wasser nur sehr wenig löst und bei ca. 380 °C sublimiert. Die Molekülformel lautet Hg2Cl2.
Im Licht verfärbt es sich allmählich dunkel bis schwarz (daher der Name Kalomel), weil es unter Disproportionierung zu elementarem Quecksilber und Quecksilber(II)-chlorid zerfällt.
Inhaltsverzeichnis
Vorkommen
Quecksilber(I)-chlorid kommt in der Natur als seltenes Mineral Kalomel vor, ein dunkelgraues Mineral, das bei höheren Quecksilber(I)-chlorid-Anteilen auch graugelb bis hellgelb sein kann. Noch seltener findet man sehr kleine reine Quecksilber(I)-chlorid-Kristalle in Drusen.
Verwendung
Quecksilber(I)-chlorid wird in Kalomelelektroden zur Potentiometrie, zur Schädlingsbekämpfung, in der Pyrotechnik für grünleuchtende Fackeln, in der Porzellanmalerei zum Auftrag von Gold und als Katalysator verwendet.
Medizin
Da es wegen seiner äußerst geringen Wasserlöslichkeit vom Körper kaum resorbiert wird, fand es vielfältige Anwendung in der Medizin: gegen Entzündungen in Nase und Rachen, als Abführmittel, zur Anregung der Gallenfunktion, gegen Brechdurchfall, bei Wassersucht, Milz-, Leber-, Lungenleiden und gegen Syphilis, sowie äußerlich gegen Hornhautflecken, Geschwüre und Feigwarzen.
Außerdem wurde es bis in die 1990er-Jahre als Spermizid in chemischen Verhütungsmitteln eingesetzt.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Datenblatt Quecksilber(I)-chlorid bei AlfaAesar, abgerufen am 9. Februar 2010 (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b Datenblatt Quecksilber(I)-chlorid bei Merck, abgerufen am 9. Februar 2010.
- ↑ a b Eintrag zu CAS-Nr. 10112-91-1 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 22. April 2011 (JavaScript erforderlich).
- ↑ Eintrag zu CAS-Nr. 10112-91-1 im European chemical Substances Information System ESIS
Literatur
- Holleman, Wiberg: Lehrbuch der anorg. Chemie. 91.–100. Auflage, deGruyter 1985, S. 1046, ISBN 3-11-007511-3.
- Fachlexikon ABC Chemie, Band 2, 3. Auflage, Harri Deutsch Frankfurt 1987, S. 957, ISBN 3-87144-899-0.
- J. G. Krünitz: Oeconomischen Encyclopädie. Berlin : Pauli, S. 1773–1858.
QuecksilberhalogenideQuecksilber(I)-Verbindungen: Quecksilber(I)-fluorid | Quecksilber(I)-chlorid | Quecksilber(I)-bromid | Quecksilber(I)-iodid
Quecksilber(II)-Verbindungen: Quecksilber(II)-fluorid | Quecksilber(II)-chlorid | Quecksilber(II)-bromid | Quecksilber(II)-iodid
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