- Reichsbahndirektion Hamburg
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Die Reichsbahndirektion Hamburg war ein Verwaltungsbezirk der Deutschen Reichsbahn. Sie wurde ursprünglich 1884 als Königlich Preußische Eisenbahndirektion Altona begründet. 1922 änderte sich der Name in Reichsbahndirektion Altona, 1937 in Reichsbahndirektion Hamburg.
Das Gebiet dieser Reichsbahndirektion erstreckte sich bis 1945 über das Gebiet der preußischen Provinz Schleswig-Holstein mit Ausnahme von Lübeck, das Elbe-Weser-Dreieck ohne Bremen und Bremerhaven bis zur Strecke Bremen – Uelzen – Salzwedel, und ragte im Osten bis in die Provinz Brandenburg, in die Nähe Berlins, hinein.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die in der Sowjetischen Besatzungszone befindlichen Strecken der RBD Hamburg am 1. September 1945 der speziell dafür gegründeten RBD Wittenberge zugeordnet, nach deren kurzfristigen Wiederauflösung am 1. Oktober 1945 wiederum auf die RBD Schwerin und die wiedergegründete RBD Magdeburg aufgeteilt
Inhaltsverzeichnis
Bedeutende Strecken
Bedeutende Strecken innerhalb der Direktion waren:
- die Strecke (Bremen) – Hamburg (Nordteil der ehemaligen Paris-Hamburger Bahn)
- die ehemalige Berlin-Hamburger Bahn: Hamburg – Büchen – Hagenow Land – Wittenberge – (Nauen) (von Büchen / Schwanheide bis Nauen nur bis 1. September 1945)
- die Strecke (Uelzen) – Hamburg
- die Strecke Lüneburg – Wittenberge
- die Strecke Hamburg-Harburg – Cuxhaven
- die Marschbahn: Hamburg-Altona – Elmshorn – Itzehoe – (Dänemark) bzw. Westerland/Sylt
- die Strecke Hamburg-Altona – Kiel
Privat- und Kleinbahnen
Folgende Privat und Kleinbahnen unterstanden ganz oder teilweise der RBD Hamburg
- Lübeck-Büchener Eisenbahn, Abschnitt Hamburg – Bad Oldesloe: mit Auflösung der Gesellschaft am 1. Januar 1938 und Übernahme in die Deutsche Reichsbahn. Die Haupt- und sonstigen Strecken der LBE kamen zunächst bis 1945 unter die Regie der RBD Schwerin.
- Eutin-Lübecker Eisenbahn-Gesellschaft (ELE) vom 1. Januar 1941 bis zur Auflösung der Gesellschaft am 2. Mai 1941
- Kreis Oldenburger Eisenbahn AG (KOE) ab 31. Juli 1941
- Lübeck-Segeberger Eisenbahn AG ab dem 1. Januar 1938
- Kehdinger Kreisbahn (normalspurige Abschnitte) ab 1. Juli 1937
Bahnbetriebswerke
Folgende Bahnbetriebswerke befanden sich im Gebiet der RBD Hamburg (bzw. Altona)
- Bw Buchholz (Kreis Harburg); ab 1931 von Reichsbahndirektion Münster
- Bw Cuxhaven
- Bw Flensburg
- Bw Hagenow Land; vom 1. September bis 1. Oktober 1945 zur RBD Wittenberge danach nach zur RBD Schwerin
- Bw Hamburg-Altona
- Bw Hamburg-Berliner Bahnhof
- Bw Hamburg-Eidelstedt
- Bw Hamburg-Harburg - Ausbesserungswerk Hamburg-Harburg
- Bw Hamburg-Ohlsdorf
- Bw Hamburg-Rothenburgsort
- Bw Hamburg-Wilhelmsburg
- Bw Heide
- Bw Heiligenhafen ;ab 1941 von KOE (Kreis Oldenburger Eisenbahn Gesellschaft) an Reichsbahndirektion Schwerin und ab 1945 zur Reichsbahndirektion Hamburg
- Bahnbetriebswerk Husum
- Bw Itzehoe
- Bw Kiel
- Bw Lübeck; ab 1938 von LBE (Lübeck-Büchener Eisenbahn) an Reichsbahndirektion Schwerin und ab 1945 zur Reichsbahndirektion Hamburg
- Bw Lüneburg; ab 1931 von Reichsbahndirektion Hannover
- Bw Neumünster
- Bw Rendsburg
- Bw Wittenberge; vom 1. September bis 1. Oktober 1945 zur RBD Wittenberge danach nach zur RBD Schwerin
Präsidenten
Die Präsidenten der preußischen Eisenbahndirektion Altona waren
- 1884–1894 Carl Krahn
- 1894–1907 Friedrich Jungnickel
- 1907–1909 Alfred Goepel
- 1909–1913 Gustav Franke
- 1913–1918 Joseph Pape
- 1918–1922 Dr. Ernst Schneider
Die Präsidenten der Reichsbahndirektion Altona (später Hamburg) waren
- 1922–1932 Dr. Ernst Schneider
- 1932–1935 David Lochte
- 1935–1945 Dr. Erich Goudefroy
- 1945 Friedrich Statthaus
- 1945–1949 Kurt Nitschmann
Literatur
- Pressedienst der Bundesbahndirektion Hamburg (Hrsg.): 100 Jahre Eisenbahndirektion Hamburg 1884–1984 Hamburg 1984
- Amtlicher Taschenfahrplan Reichsbahndirektion Hamburg – Jahresfahrplan 1943/1944, Gültig vom 1. November 1943 – Deutsche Reichsbahn, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 1. Reprint-Auflage 2006, ISBN 978-3-938997-14-7
- Udo Kandler / Joachim Bügel: Walter Hollnagel, Eisenbahnraritäten, Band 1: Von den zwanziger Jahren bis 1945. EK-Verlag, Freiburg 2008, ISBN: 3-88255-306-2
- Udo Kandler / Joachim Bügel: Walter Hollnagel, Eisenbahnraritäten, Von der Stunde Null zum Wirtschaftswunder (Band 2). EK-Verlag, Freiburg 2009, ISBN: 3-88255-307-9
- Gert E. Thalau: Eisenbahndirektion Hamburg 1884–1993. In: Deutsche Eisenbahndirektionen. Verlag B. Neddermeyer, November 2010, ISBN 978-3-941712-01-0.
Weblinks
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