Reinhard Ueberhorst

Reinhard Ueberhorst

Reinhard Ueberhorst (* 24. April 1948 in Elmshorn) ist ein deutscher SPD-Politiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Abitur an der Elmshorner Bismarckschule studierte Reinhard Ueberhorst an der Universität Hamburg das Fach Rechtswissenschaft, das er 1972 mit dem Ersten Staatsexamen abschloss. Danach absolvierte er bis 1974 ein politikwissenschaftliches Studium an der Universität Amsterdam.

Im Herbst 1976 wurde Ueberhorst – im Alter von 28 Jahren – im Wahlkreis 7 (Pinneberg) in den Bundestag der 8. Wahlperiode (1976–1980) gewählt. In dieser Zeit war er von 1979 bis 1980 Vorsitzender der ersten energiepolitischen Enquete-Kommission, die den Namen Zukünftige Kernenergie-Politik führte.[1]

Seine Wiederwahl als MdB erfolgte 1980 zur 9. Wahlperiode (1980–1983). Sein Mandat legte Ueberhorst im Januar 1981 nieder, als er von Berlins neuem Regierenden Bürgermeister Hans-Jochen Vogel zum Senator für Gesundheit und Umweltschutz berufen wurde. Die Amtszeit dauerte bis zum 11. Juni 1981, da die CDU unter Richard von Weizsäcker die Neuwahlen vom 10. Mai 1981 gewonnen hatte und die SPD in die Opposition ging. Reinhard Ueberhorst blieb Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses (MdA) bis 1985.

Seit 1981 führt Reinhard Ueberhorst ein Beratungsbüro für diskursive Projektarbeiten und Planungsstudien.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • 2011: Politischer Streit als kooperative Findekunst. Wie die „wachstumspolitische Kontroverse” befördert werden sollte. In: Neue Gesellschaft Frankfurter Hefte Nr. 3, S. 24-28
  • 2010: Wie beliebig ist der Umgang mit politischen Konflikten im Raum der strategischen Energie- und Umweltpolitik? In: Peter H. Feindt u. Thomas Saretzki (Hrsg.): Umwelt- und Technikkonflikte. VS-Verlag, Wiesbaden, S. 54-75, ISBN 978-3-531-17497-6
  • 2008: Gefragt sei nach den Gütekriterien für Themen der politischen Willensbildung in einer „guten Welt“. In: Andreas Vieth, Christoph Halbig, Angela Kallhoff (Hrsg.): Ethik und die Möglichkeit einer guten Welt. Gruyter, Berlin, S. 213-226, ISBN 3-11-020270-0
  • 2004: Über die Liebe zur politischen Kontroverse. Eine Betrachtung für Hermann Scheer. In: Joachim Bücheler (Hrsg.): Praktische Visionen. Festschrift für Hermann Scheer. Ponte Press, Bochum
  • 2001: Über den politischen Umgang mit komplexen Alternativen. Eine Betrachtung (nicht nur) zur Energiepolitik der letzten 25 Jahre. In: Gerd Michelsen, Udo Simonis, Siegfried de Witt (Hrsg.): Ein Grenzgänger der Wissenschaften. Aktiv für Natur und Mensch. Festschrift für Günter Altner. Berlin
  • 1997: Über die Bildung von Kooperationsinteressen. Eine Betrachtung zur zukünftigen Umweltpolitik und der „Geschichte der Abderiten“ (1781). In: Lutz Mez/Helmut Weidner (Hrsg.): Umweltpolitik und Staatsversagen. Perspektiven und Grenzen der Umweltpolitikanalyse. Festschrift für Martin Jänicke. Sigma, Berlin
  • 1996: Demokratie, Wirtschaft und langfristige Leitbilder. Wann und warum sollten Unternehmen welche neuen externen Kooperationspotentiale erschließen? In: Joachim Freimuth, Fritz Straub (Hrsg.): Demokratisierung von Organisationen. Festschrift für Eberhard Schnelle. Gabler, Wiesbaden
  • 1992: Planungsstudie zur Bildung und Arbeitsplanung einer unabhängigen Kommission zur Förderung energiepolitischer Verständigungsprozesse in der Bundesrepublik Deutschland. Erstellt im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft gemeinsam mit anderen Autoren, Bonn
  • 1990: Planungsstudie und diskursanalytische Vorstudien zur Förderung chemiepolitischer Verständigungsprozesse. Mit Reinier de Man. Bd. 1. Ders.: Zur Initiierung, Durchführung und Fortsetzung erster kooperativer Arbeiten mit Gewerkschaften, industriellen und ökologischen Partnern. Bd. 2/1992. In: Umweltforum Frankfurt (Hrsg.): Chemiepolitische Verständigungsaufgaben.
  • 1990: Sicherheitsphilosophische Verständigungsaufgaben - ein Beitrag zur Interpretation der internationalen Risikodiskussion. Mit Reinier de Man. In: M. Schüz (Hrsg.): Risiko und Wagnis - Die Herausforderung der industriellen Welt. Pfullingen
  • 1988: Creative Democracy. Systematic Conflict Resolution and Policymaking in a World of High Science and Technology. Mit Tom R. Burns. Praeger, New York/Westport, Connecticut/London
  • 1986: Technologiepolitik - was wäre das? Über Dissense und Meinungsstreit als Noch-nicht-Instrumente der sozialen Kontrolle der Gentechnik. In: Regine Kollek/B.Tappeser/Günter Altner (Hrsg.): Die ungeklärten Gefahrenpotentiale der Gentechnologie, München
  • 1985: Zur Politikstilkrise der Kernenergiediskussion. In: Helmut Schmidt/Walter Hesselbach (Hrsg.): Kämpfer ohne Pathos. Festschrift für Hans Matthöfer. Bonn
  • 1985: Methodische Reflexionen zu Beratungsprozessen im Interaktionsfeld Wissenschaft-Politik-Gesellschaftliche Gruppen. Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Berlin
  • 1984: Normativer Diskurs und technologische Entwicklung. Juristische Fiktionen und Noch-nicht-Beiträge. In: Alexander Roßnagel (Hrsg.): Recht und Technik im Spannungsfeld der Kernenergiekontroverse. Opladen .
    • 1990: Nachdruck in G. Ropohl/W. Schuchardt/R. Wolf (Hrsg.): Schlüsseltexte zur Technikbewertung. Dortmund
  • 1983: Örtliche Energiepolitik. In: Knut Nevermann: Lokal 2000. Berlin als Testfall. Rowohlt, Reinbek
  • 1980: Zukünftige Kernenergiepolitik. Kriterien – Möglichkeiten - Empfehlungen. Mitautor und Vorsitzender der Kommission: Bericht der Enquête-Kommission des 8. Deutschen Bundestages (2 Bd.), Bonn

Literatur

Weblinks

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Bericht der Enquete-Kommission Zukünftige Kernenergie-Politik vom 27. Juni 1980, Bundestagsdrucksache 8/4341. Heger, Bonn 1980.

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