Rembertikirche

Rembertikirche

St. Remberti (der Name kommt vom Erzbischof Rembert) ist eine evangelische Kirchengemeinde im Bremer Stadtteil Schwachhausen. Sie wurde 1596 bei einem Hospital gegründet. Vor der Gründung der Gemeinde gab es bereits eine kleine Kapelle am Hospital. 1524 predigte Johann Bornemacher dort, bis er am 3. Januar 1526 auf dem Scheiterhaufen im damals katholischen Verden verbrannt wurde. Er hätte der St. Remberti Gemeinde viele Schriften, die von Luther selbst verfasst wurden, gebracht, wenn er nicht auf dem Weg nach Bremen in Verden hingerichtet worden wäre. Die neugotische Kirche von 1871 in der Östlichen Vorstadt wurde 1942 im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und nach dem Krieg nicht wieder aufgebaut.

Inhaltsverzeichnis

Die neue Rembertikirche

St. Remberti-Kirche
Innenhof des Gemeindehauses

Man entschied sich für einen Kirchenneubau in Schwachhausen, zumal man davon ausgehen konnte, dass in der zerstörten Innenstadt in Zukunft weniger Menschen wohnen würden. Außerdem war erkennbar, dass im Zusammenhang mit der Stadtplanung für die östliche Vorstadt auch eine völlige Neugestaltung für die Bahnhofstadt vorgesehen war. So entstand auf dem Grundstück an der Friedhofstraße (Riensberg) ein Kirchenneubau (1950/51) mit angeschlossenem Gemeindehaus, für das ein ehemaliges Bauernhaus weichen musste (1956). Die Entwürfen hatte der renommierte Architekt Eberhard Gildemeister (1897-1978) geliefert. Das Privathaus (Bultmann) auf demselben Grundstück wurde zum Pfarrhaus umgebaut.

An den ehemaligen Standort der Kirche in unmittelbarer Nähe zur Innenstadt erinnern heute noch das „Remberti-Stift“ (aus dem die Gemeinde einst hervorgegangen war), die Rembertistraße, der Rembertikirchweg, der Remberti-Tunnel (Eisenbahnunterführung), die Remberti-Schule (im Fedelhören - heute Goethe-Institut) und der „Rembertikreisel“.

Einrichtung

Im Kircheninnern befindet sich neben dem Altarraum ein Kruzifix von Ernst Barlach (1870-1939 - Bildhauer, Graphiker und Dramatiker). Das Werk war ursprünglich 1917 für einen Soldatenfriedhof im Osten - für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges - in Auftrag gegeben worden. In St. Remberti befindet sich ein Zweitguss dieses Werkes, dessen Erstguss in der Marburger Elisabeth-Kirche zu sehen ist.

Seit 1994 hat die Kirche ihre dritte Orgel, die von der Firma Fischer+Krämer aus Endingen/Kaiserstuhl (Baden) erbaut wurde. Bei dieser Orgel handelt es sich um eine Schleifladenorgel mit mechanischer Traktur; ihre 33 klingenden Register verteilen sich auf Hauptwerk, Positiv, Schwellwerk und Pedal. Die Stimmung ist bleichschwebend bei a' = 440 Hz. Die Grundkonzeption der Orgel in St. Remberti ist aus dem badisch- elsässischen Typ der Barockorgel entwickelt worden. [1]

Gemeindehaus

Im Gemeindehaus wurden 2007 umfassende Renovierungs- und Umbauarbeiten vorgenommen, da ein ganzer Gebäudeflügel für die Jugendarbeit genutzt werden sollte. Neben dem Raum für den Konfirmandenunterricht wurden auch der darunter befindliche Raum (ehemaliger Chorsaal) und der Jugendkeller im Untergeschoss renoviert und teils der Grundriss geändert. Alle drei Stockwerke verfügen nun über helle Räume. Sie sind über eine Wendeltreppe verbunden, die vom Keller bis an das neu eingebaute Panoramafenster im Obergeschoss reicht. An den Wänden des Forums (Erdgeschoss) und des "Konfus"-Raums (Obergeschoss) wurde magnetische Farbe aufgetragen, dank derer Bilder/Blätter/Arbeiten der Jugendlichen ohne Pinnwand und Reißzwecken aufgehängt werden können. Außerdem wurde aus dem einst dunklen Jugendkeller ein freundliches Untergeschoss mit neuer Küchenzeile, Tanzfläche, Licht- und Tonanlagen, Billard, Tischkicker und gemütlichem Sitzbereich zum Entspannen, Spaßhaben und Freunde treffen.

Gemeinde

Im Bereich Kirchenmusik kooperiert die St. Remberti-Gemeinde seit dem Jahr 2006 mit der Andreas-Gemeinde in Horn-Lehe. Zur gemeinsamen Kantorei gehört ein Chor mit ca. 100 Mitgliedern, außerdem in St. Remberti ein Gemeindechor und verschiedene Jugendmusiziergruppen. Die Besonderheit an der St. Remberti Gemeinde zu Bremen ist, dass sie eine undogmatische Gemeinde ist. Ihre derzeitigen Pastoren sind Helmut Langel (seit 1980), Rolf Blanke (seit 1993) und Dirk von Jutrczenka (seit 2008).

An der Ostsee in Hohenfelde (Kreis Plön) unterhält die Gemeinde seit Ende der 1950er Jahre ein Freizeitenheim, das für Konfirmaden- und Familien-Freizeiten genutzt wird. Das Heim konnte im Sommer 2007 sein 50-jähriges Bestehen feiern.

Siehe auch

Quellen

  1. [Die Fischer+Krämer-Orgel in der St. Remberti-Kirche zu Bremen - eine Dokumentation, herausgegeben von der St. Remberti-Gemeinde, zusammengestellt von Meinhard Schulenberg, Bremen 1994)]

Weblinks

53.0894444444448.85555555555567Koordinaten: 53° 5′ 22″ N, 8° 51′ 20″ O


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