- Rustam Qosimjonov
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Rustam Kasimjanov (daneben auch usbekisch Rustam Qosimjonov; * 5. Dezember 1979 in Taschkent) ist ein in Deutschland wohnhafter usbekischer Schachgroßmeister.
Kasimjanov, der seit einigen Jahren in Deutschland lebt, nutzt selbst die englische Schreibweise Kasimdzhanov seines Namens, die von der englischen Transkription des zuvor russisch geschriebenen Namens Касымджанов herrührt.
Er erlernte das Schachspiel mit fünf Jahren. 1994 wurde er in Szeged Dritter der Weltmeisterschaft der U16-Jährigen, ebenso wie ein Jahr später in Guarapuava (Brasilien). 1998 wurde er Meister von Asien, 1999 belegte er den zweiten Platz bei der Jugendweltmeisterschaft in Eriwan. Weitere Turniersiege errang er in Essen 2001 und Pamplona 2002. Im gleichen Jahr erzielte er einen hervorragenden zweiten Platz im Turnier von Hyderabad hinter dem Inder Viswanathan Anand. Er vertrat die Mannschaft Asiens beim Schnellschachvergleich gegen eine Europaauswahl, angeführt von Garri Kasparow, in Batumi 2002.
Sehr überraschend kam sein Sieg bei der Schachweltmeisterschaft der FIDE 2004 in Tripolis, bei der er im Finale Michael Adams ausschaltete. Kasimjanov belegte zu diesem Zeitpunkt mit einer Elo-Zahl von 2640 den 54. Platz in der Weltrangliste und gehörte nicht zu den engeren Turnierfavoriten.
Kasimjanovs Ergebnisse sind äußerst schwankend. 2001 betrug seine Elo-Zahl 2706 und er gehörte zu den 10 besten Spielern der Welt, doch fiel er weit ab. Es ist ihm bislang noch nicht gelungen, seine Wertungszahl wieder auf dieses Niveau zu heben.
Nach seinem Sieg bei der FIDE-WM gewann er 2004 das starke Turnier im indischen Pune. Er erhielt eine Einladung nach Linares 2005, das in der Bedeutung mit dem Wimbledon-Tennisturnier vergleichbar ist, wo er 4 Punkte aus 10 Partien erzielte und den 6.-7. Platz teilte.
Ein von der FIDE geplanter WM-Wettkampf Kasimjanovs gegen den Weltranglistenersten Garri Kasparow für das Jahr 2005 kam nicht zustande. Der Sieger aus diesem Match hätte gegen Wladimir Kramnik einen Wiedervereinigungswettkampf spielen sollen.
Kasimjanov half in der Saison 2004/2005 seinem deutschen Schachklub Godesberger SK mit 4,5/7 am Spitzenbrett beim Aufstieg in die 1. Bundesliga. Nach dem Abstieg der Godesberger 2008 wechselte er zum SV Mülheim-Nord.
Im August 2006 gewann er das ORDIX Open in Mainz, im November das Schnellschachturnier Corsica Masters in Bastia, bei dem er sich im Finale gegen Viswanathan Anand durchsetzte.
Bei ChessBase veröffentlichte er bislang neun Lehrvideos in englischer Sprache: The path to tactical strength, A World champion's guide to the King's Indian, A World champion's guide to the Petroff, Albin's Countergambit, Anti-Moscow Gambit for Experts, Beating the French (3 DVDs), Strategy step by step, Endgames for experts und Attacking the King - for experts.
Aktuelle Elo-Zahl: 2695 (Stand: April 2009), damit belegt er Platz 35 der Weltrangliste.
Er ist verheiratet und hat einen Sohn.
Weblinks
- Rustam Kasimjanov beim Weltschachbund FIDE (englisch)
- Literatur von und über Rustam Kasimjanov im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Wilhelm Steinitz | Emanuel Lasker | José Raúl Capablanca | Alexander Aljechin | Max Euwe | Michail Botwinnik | Wassili Smyslow | Michail Tal | Tigran Petrosjan | Boris Spasski | Robert James Fischer | Anatoli Karpow | Garri Kasparow | Wladimir Kramnik | Viswanathan Anand
FIDE-Weltmeister während der Titelspaltung 1993 bis 2006:
Anatoli Karpow | Alexander Chalifman | Viswanathan Anand | Ruslan Ponomarjow | Rustam Kasimjanov | Wesselin TopalowPersonendaten NAME Kasimjanov, Rustam ALTERNATIVNAMEN Qosimjonov, Rustam KURZBESCHREIBUNG usbekischer Schachgroßmeister GEBURTSDATUM 5. Dezember 1979 GEBURTSORT Taschkent
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