Saab 9-3

Saab 9-3
Saab 9-3
Hersteller: Saab/GM
Produktionszeitraum: seit 1998
Klasse: Mittelklasse
Vorgängermodell: Saab 900
Nachfolgemodell: keines

Der Saab 9-3 ist ein im Frühjahr 1998 eingeführtes, frontgetriebenes, fünfsitziges Pkw-Modell des schwedischen Herstellers Saab.

Inhaltsverzeichnis

Erste Generation (1998–2003)

9-3 I (Typ YS3D)
Saab 9-3 Limousine (1998–2003)

Saab 9-3 Limousine (1998–2003)

Produktionszeitraum: 1998–2003
Karosserieversionen: Schrägheck, fünftürig
Coupé, dreitürig
Cabriolet, Stoffverdeck
Motoren: Ottomotoren:
2,0–2,3 Liter
(96–169 kW)
Dieselmotoren:
2,2 Liter (85/92 kW)
Länge: 4630 mm
Breite: 1712 mm
Höhe: 1427 mm
Radstand: 2606 mm
Leergewicht: 1295–1560 kg

Der erste 9-3 war das direkte Nachfolgemodell des Saab 900 II.

Aufgrund der zahlreichen Änderungen (je nach Quelle und Zählweise 450 bis 1100) hauptsächlich an der Mechanik, wenn auch nicht so sehr am Aussehen, kann der Modellwechsel nicht als „Facelift“ im eigentlichen Sinne angesehen werden.

Der erste Saab 9-3 war als Fünftürer mit Schrägheck, als dreitüriges Coupé und als Cabriolet erhältlich. Der cw-Wert betrug 0,34; für das Modell Viggen allerdings durch Frontspoiler und verbesserten Unterbodenluftfluss 0,31. Die Anbauteile sind auch als Aerodynamikkit erhältlich. Nach Beendigung der Produktion der 9-3 Limousine in Trollhättan im Sommer 2002 wurde die Fertigung nach Nystad/Finnland verlagert.

Ab dem Modelljahr 1999 ist zudem erstmals von Saab ein von Steyr-Puch entwickelter und von Opel in Kaiserslautern produzierter Dieselmotor mit 2,2 l Hubraum, einer VP44-Einspritzpumpe von Bosch und zwei Ausgleichswellen, mit zunächst 85 und später 92 kW Leistung angeboten worden.

In Nystad wurde die Produktion der ersten 9-3-Serie am 25. April 2003 beendet. Von den 7.789 in Finnland gebauten Limousinen waren über 6.000 vom Typ Viggen.[1] Vom 9-3 I wurden 326.370 Exemplare hergestellt.[2]

Zweite Generation (seit 2002)

9-3 II (Typ YS3F)
Saab 9-3 Limousine (2002–2007)

Saab 9-3 Limousine (2002–2007)

Produktionszeitraum: seit 2002
Karosserieversionen: Stufenheck, viertürig
Kombi, fünftürig
Cabriolet, Stoffverdeck
Motoren: Ottomotoren:
1,8–2,8 Liter
(90–206 kW)
Dieselmotoren:
1,9–2,2 Liter
(88–132 kW)
Länge: 4635–4654 mm
Breite: 1762 mm
Höhe: 1466–1492 mm
Radstand: 2675 mm
Leergewicht: 1440–1765 kg

Schon vor dem Produktionsende des Vorgängers folgte im September 2002 das neue Modell, das auf der GM-Epsilon-Plattform basiert.

Im Gegensatz zum 900 von 1993 und dem 9-3 von 1998 war der neue 9-3 anfangs nur als Stufenhecklimousine zu kaufen (cw-Wert 0,28[3]). Das Cabrio folgte im August 2003.

Seit März 2005 wird der 9-3 als Kombi angeboten (cw-Wert 0,33;[4] bei allerdings größerer Stirnfläche als der Saab 9-3 I hatte). Er bedient als sogenannter Sport- oder Lifestylekombi dieselbe Zielgruppe wie die Kombis der Mittelklasse z. B. von BMW, Audi und Mercedes-Benz, d. h., der Hersteller hat fahrerische bzw. stilistische Aspekte unter dem Begriff „Sport“ vor die reinen Transportqualitäten gestellt. In dieser (durch die Bezeichnung SportCombi unterstrichenen) Ausrichtung folgt der 9-3 Kombi seinem größeren Schwestermodell, dem Saab 9-5 Kombi. Entsprechend sank das Kofferraumvolumen von 494 l beim 9-3 I auf 425 l (Salon) bzw. 419 l (Kombi)[5]

Der Saab 9-3 II verfügt außerdem über eine hohe Unfallsicherheit und erreichte im Jahr 2002 beim Crashtest 5 von 5 Sternen.

Serienmäßig gibt es:

  • Fahrer- und Beifahrerairbags
  • Seitenairbags
  • Kopfairbags (durchgehend bis in den Fond)
  • ABS
  • ESP
  • TCS (Traktionskontrolle)
  • CBC (Kurvenbremskontrolle)
  • MBA (mechanischer Bremskraftverstärker)
  • elektronischer Bremsassistent
  • Aktivkopfstützen der 2.Generation vorne
  • Dreipunktautomatikgurte auf allen fünf Sitzplätzen
  • ComSense (Verzögert Meldungen des Bordcomputers bei Gefahrsituationen)

Modellpflege

Im Herbst 2007 wurde das Frontstyling an den nur in den USA verkauften Saab 9-2X angelehnt. Zur Motorenpalette kamen zwei BioPower-Motoren mit Turboaufladung für alle Modellvarianten – ein 1.8t mit 129 kW (175 PS) und ein 2.0t mit 147 kW (200 PS) (je 18 kW mehr als beim Betrieb mit Superbenzin). Als neuer Dieselmotor wurde ein 1.9 TTiD mit Biturbo, 132 kW (180 PS) und 400 Nm (370 Nm mit Automatikgetriebe) eingeführt. Im Innenraum wurde ein neues Navigationssystem und eine andere Klimatisierungssteuerung eingebaut.

Seit 2008 ist der 9-3 auch mit Allradantrieb erhältlich (Markenname XWD, eine Haldex-Kupplung der vierten Generation mit elektronisch/hydraulischer Steuerung auch des hinteren Differentials). Als erstes allradgetriebenes Modell wurde das limitierte Sondermodell Turbo X mit 206 kW (280 PS) Ende 2007 vorgestellt. Dieses Fahrzeug wurde auf 2.000 Einheiten limitiert.

Im Frühjahr 2009 wurde ein weiteres auf dem Kombi basierendes Modell mit SUV-Optik (höher gelegt, schwarze Kunststoffverkleidung) vorgestellt, das als 9-3X seit Herbst 2009 verkauft wird.

Im Frühjahr 2011 ist ein weiteres überarbeitetes Modell eingeführt worden, u. a. mit Modifikationen an Front und Heck in Anlehnung an den Saab 9-5 II, einem Innenraum mit verbesserter Materialanmutung und aktualisierten Motoren (Direkteinspritzung für Benziner, 2,0 l Fiat-Motor für Diesel).[6]

Abmessungen

Modell Länge (mm) Breite (mm) Höhe (mm) Radstand (mm) Spur v/h (mm) Leergewicht (kg)
SportLimousine 4647 1762 (2038) 1473 2675 1524/1506 1440–1680
SportCombi 4670 1762 (2038) 1498 2675 1524/1506 1475–1765
Cabriolet 4647 1762 (2038) 1437 2675 1524/1506 1650–1715

Motoren

Dritte Generation

Für Ende 2012 ist die nächste Generation des 9-3 geplant. Für diese wurden ursprünglich sowohl die auch im neuen 9-5 verwendete Epsilon II-Plattform, als auch die kleinere Delta-Plattform (z. B. aus dem Opel Astra J bekannt) untersucht, schlussendlich aber entschieden, die derzeitige, bereits gegenüber der Epsilon-I-Plattform modifizierte Plattform des 9-3 II weiterzuentwickeln.[7][8]

Rennsport

Der Saab 9-3 Viggen Pikes Peak wurde speziell für das Pikes Peak International Hill Climb im Jahr 2000 umgebaut. Dazu wurde der 2,0 16 V Turbo (B204L) aus dem Vorgängermodell Saab 900 von der in Trollhättan ansässigen Firma Trollspeed getunt und erreichte 552 kW (750 PS), 2 Jahre später sogar 588 kW (800 PS). Der Fahrer Per Eklund konnte 2000 mit dem Wagen einen Klassenrekord von 11:20,580 Minuten in der Klasse „Pikes Peak Open“ aufstellen, der bis heute (2008) besteht. 2002 erreichte Per Eklund mit dem verbesserten Fahrzeug sogar eine Zeit von 11:13,200 Minuten, diesmal aber in der „Unlimited“-Klasse. Der Wagen beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 2,3 Sekunden und verfügt über einen Allradantrieb mit programmierbaren aktiven Differenzialen.

Weblinks

 Commons: Saab 9-3 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. valmet-automotive.com
  2. saabhistory
  3. autosieger.de
  4. atzonline.de
  5. rp-online.de
  6. saabsunited.com
  7. blogs.motortrend.com
  8. saabsunitedny.com

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