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Saintes Region Poitou-Charentes Département Charente-Maritime Arrondissement Saintes Kanton Hauptort von 3 Kantonen Koordinaten 45° 45′ N, 0° 38′ W45.745555555556-0.6344444444444519Koordinaten: 45° 45′ N, 0° 38′ W Höhe 19 m (2–81 m) Fläche 45,55 km² Einwohner 26.470 (1. Jan. 2008) Bevölkerungsdichte 581 Einw./km² Postleitzahl 17100 INSEE-Code 17415 Website www.ville-saintes.fr Saintes ist eine französische Stadt mit 26.470 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) im Département Charente-Maritime der Region Poitou-Charentes. Sie wurde ungefähr 20 v. Chr. durch die Römer am Ufer des Flusses Charente gegründet und hatte damals den Namen Mediolanum Santonum. Saintes war die Hauptstadt der ehemaligen Provinz Saintonge und leitet seinen Namen vom gallischen Volk der Vor-Römerzeit, den Santonen, ab.
Inhaltsverzeichnis
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Römerzeit
Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind die römischen Ruinen, z. B. das Amphitheater und der Germanicusbogen (19 nach Chr.) sowie das Musée Archéologique, das sich mit der Frühgeschichte und den römischen Funden der Gegend beschäftigt.
Mittelalter
Aus dem Mittelalter stammen mehrere Kirchen, etwa die Kathedrale Saint-Pierre aus dem 15. Jahrhundert oder die noch bedeutenderen Überreste der großen Pilgerkirche Saint-Eutrope von 1096, deren Schiff zerstört worden ist. Diese ist seit 1998 als Teil des Weltkulturerbes der UNESCO „Jakobsweg in Frankreich“ ausgezeichnet.
Im Westen der Altstadt, jenseits der Charente, liegt die Abbaye aux Dames, ein ehemaliges Nonnenkloster, mit der bedeutenden Abteikirche Sainte-Marie-des-Dames, die mit ihrer berühmten Fassadenskulptur ein Kleinod der romanischen Baukunst Frankreichs darstellt.
1271 wurde die Stadt in zwei Teile geteilt. Das linke Ufer gehörte zum Einflussbereich des englischen Königs, das rechte zu Frankreich. Im Jahr 1360 übernahmen die Engländer die Stadt ganz und im Jahr 1404 wurde sie wieder ganz französisch. Im 16. Jahrhundert wurde Saintes durch die Religionskriege stark in Mitleidenschaft gezogen; damals wohnten viele Protestanten in der Region (siehe auch Edikt von Nantes).
Alte Wegstrecken
Agrippastraße. Saintes lag in der Römerzeit an einer der am frühesten gebauten Römerstraßen Galliens, einer der vier heute so genannten Agrippastraßen.
Jakobsweg. Einer der Wege im Netz der französischen Jakobswege nach Santiago de Compostela führt von Tours nach Roncesvalles und im Streckenabschnitt Aulnay, Saint-Jean-d’Angély über Saintes nach Pons, Saint-Genis-de-Saintonge und Mirambeau.
Bevölkerung
Die Bevölkerung hat sich in den letzten 200 Jahren von 8388 im Jahr 1794 auf 25.595 im Jahr 1999 verdreifacht. Nach Schätzungen hatte die Stadt bereits zur Römerzeit 15.000 Einwohner.
Demografischen Veränderungen von 1821 bis 2008 1821 1831 1836 1841 1846 1851 1856 1861 10.274 10.437 9.559 9.994 11.363 11.569 11.927 10.962 1866 1872 1876 1881 1886 1891 1896 1901 11.570 12.437 13.725 15.763 17.327 18.461 20.285 18.219 1906 1911 1921 1926 1931 1936 1945 1954 19.025 20.802 19.152 20.468 20.592 21.160 23.441 23.768 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2008 25.717 26.507 26.891 25.471 25.874 25.595 26.531 26.471 Demografischen Veränderungen von 1793 bis 2007
Wirtschaft
Die Wirtschaft umfasst Betriebe, die mit der Landwirtschaft der Umgebung eng verbunden sind sowie Handels- und Industrie-Unternehmen. In der Gewerbezone des Parc Atlantique sind rund 3.000 Menschen beschäftigt.
Verkehr
Saintes ist von der Autoroute A10 über die Ausfahrt 35 zu erreichen. Auch an das französische Schienennetz der Eisenbahn (SNCF) ist es gut angebunden. In der Stadt gibt es drei Buslinien.
Städtepartnerschaften
Saintes pflegt Städtepartnerschaften mit weltweit sechs Städten:[1]
- Nivelles, Belgien, seit 1956
- Timbuktu, Mali, seit 1978
- Wladimir, Russland, seit 1986
- Salisbury, England, seit 1990
- Cuevas del Almanzora, Spanien, seit 1996
- Xanten, Deutschland, seit 2003
Söhne und Töchter der Stadt
- Joseph-Ignace Guillotin, Arzt und Politiker. Die Hinrichtungsmaschine Guillotine wurde nach ihm benannt.
- Henri Mignet, französischer Flugzeugkonstrukteur und Pilot.
- Dominique Rocheteau, Fußballspieler
Umgebung
An der Nationalstraße 137 befindet sich acht Kilometer südlich von Saintes in Berneuil (Charente-Maritime) ein Soldatenfriedhof mit Gräbern von im Zweiten Weltkrieg im Südwesten Frankreichs gefallenen deutschen Soldaten.
Weblinks
Commons: Saintes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Fremdenverkehrsamt von Saintes und der Saintonge (Römische und Romanische Bauwerke sowie Stadtplan) (franz.)
- Festival von Saintes (franz.)
- Beschreibung und Fotos der römischen Ruinen (franz.)
- Abbildung der Stadt 1560 in Civitates orbis terrarum von Georg Braun und Frans Hogenberg
Nachweise
Kategorien:- Gemeinde im Département Charente-Maritime
- Ort in Poitou-Charentes
- Ort am Jakobsweg (Via Turonensis)
- Unterpräfektur in Frankreich
- Saintes
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