- Sammy Davis jr.
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Sammy Davis Jr. (eigtl. Samuel George Davis; * 8. Dezember 1925 in New York City; † 16. Mai 1990 in Beverly Hills) war ein US-amerikanischer Sänger, Tänzer, Schauspieler und Entertainer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Sammy Davis Jr. wurde während seiner Karriere oft „The world’s greatest living entertainer“ genannt. Er war ein ausgesprochen beliebter und facettenreicher Künstler, gleichzeitig Schauspieler, Sänger und Tänzer. Als Mitglied des Rat Pack war er einer der ersten afroamerikanischen Künstler, die in der weißen und schwarzen Bevölkerung gleichermaßen Beachtung fanden.
Schon mit drei Jahren betrat der Sohn des Vaudeville-Künstlers Sammy Davis Sr. das erste Mal die Bühne, und mit sieben Jahren hatte er seine erste Filmrolle im legendären Kurzfilm Rufus Jones for President. Als Sammy zwei Jahre alt war, trennten sich seine Eltern (seine Mutter war eine puertoricanische Tänzerin), und er wurde von seinem Vater allein aufgezogen. So wurde er Partner seines Vaters im „schwarzen“ Showgeschäft Ende der 1920er Jahre. Er erlernte den Stepptanz und das Singen bereits im Kindesalter.
Im Jahre 1941 lernte er den damaligen Tommy-Dorsey-Sänger Frank Sinatra kennen, was den Beginn einer lebenslangen Freundschaft bedeutete. Sinatra war auch maßgeblich für seine Karriere mitverantwortlich, da der Weltstar trotz des damals herrschenden Rassismus zum Beispiel dafür sorgte, dass Davis Jr. in Las Vegas auftreten konnte. So konnte der schwarze Entertainer sich schnell landesweit einen Namen als eines der größten Multitalente des US-Showbusiness machen.
Neben dem Tanzen und Singen beherrschte er viele Instrumente. Außerdem war er ein hervorragender Stimmenimitator. Legendär ist ein Auftritt, bei dem er die Songs „Rock-A-Bye Your Baby“ und „One for my Baby“ mit den Stimmen und dem Stil verschiedener Künstler wie zum Beispiel Nat King Cole, Billy Eckstine, Tony Bennett, Humphrey Bogart, James Cagney, James Stewart, Cary Grant, Jerry Lewis, Frankie Laine, Marlon Brando, Louis Armstrong, Frank Sinatra oder seinem Freund Dean Martin interpretierte.
Im Jahre 1943 ging Davis in die US-Army, wo er ständig mit Rassismus konfrontiert wurde. Wieder zurück aus dem Krieg arbeitete er weiter im Showbusiness und trat mit dem Will Mastin Trio feat. Sammy Davis Jr. auf. Frank Sinatra engagierte sie Ende der 1940er Jahre für seine Auftritte im Capitol-Theater in New York als Vorgruppe. Zur etwa selben Zeit entstanden seine ersten Studioaufnahmen für das Label Capitol. 1954 unterschrieb er bei Decca und veröffentlichte sein erstes Album „Starring Sammy Davis Jr.“ Im selben Jahr verlor er bei einem Autounfall sein linkes Auge, konnte aber Anfang 1955 auf die Bühne zurückkehren. Aus Dankbarkeit, dass er den Autounfall überlebt hatte, trat er zum Reformjudentum über. Er selbst nutzte dies bei späteren Auftritten häufig für Gags: ein puertoricanischer Schwarzer jüdischen Glaubens.
1958 führte er seine Filmkarriere mit „Anna Lacusta“ fort. Künstlerisch höher einzuschätzen ist allerdings die Verfilmung des Gershwin-Musicals Porgy und Bess 1959, wo er die Rolle des Sportin' Life übernahm und damit seinen schauspielerischen Durchbruch erlebte.
Ende der 1950er Jahre wurde er darüber hinaus auch ein Mitglied des Rat Pack, einer losen Gruppe um Frank Sinatra (zu der außerdem Dean Martin, Peter Lawford und Joey Bishop gehörten), die als The Summit bis Mitte der 1960er Jahre regelmäßig zusammen auftraten, vor allem im Sands Hotel & Casino in Las Vegas.
1960 drehte das Rat Pack Ocean’s Eleven, den ersten einer Serie von Rat-Pack-Filmen. Im selben Jahr heiratete Davis die schwedische Schauspielerin May Britt, womit er sich den Zorn des Ku-Klux-Klan zuzog und er heftige Probleme in der rassistischen US-amerikanischen Öffentlichkeit bekam. 1960 ging er mit seiner Frau für einige Zeit nach London, wo er unter anderem im Palladium auftrat; 1961 wurde die gemeinsame Tochter Tracey geboren. 1962 wurde mit Sergeants 3 der zweite Rat-Pack-Film gedreht; 1964 folgte Robin and the Seven Hoods.
In den 1960er und 1970er Jahren konzentrierte sich seine Arbeit vor allem auf Galaauftritte in Las Vegas. Herausragend war sein Auftritt in Bob Fosses Musicalverfilmung von Sweet Charity mit Shirley MacLaine. 1972 Jahre hatte er einen Nummer-1-Hit in den USA mit dem Song Candy Man. Er hatte einen Kurzauftritt in der Dokumentation Elvis – That’s the Way It Is über Elvis Presleys Comeback-Shows in Las Vegas.
Im März 1988 versuchte er mit seinen Freunden Frank Sinatra und Dean Martin die alten Rat-Pack-Konzerte wieder aufleben zu lassen; die gemeinsame Tournee (Together Again) endete jedoch bereits nach einer Woche, als Martin krankheitsbedingt ausschied. Im selben Jahr drehte Davis gemeinsam mit Gregory Hines seinen letzten großen Filmauftritt für den Tanzfilm Tap Dance (1989), in dem er abermals seine Tanzbegabung zeigen konnte.
Von September 1988 bis Mai 1989 ging er gemeinsam mit Sinatra und Liza Minnelli auf eine achtmonatige Welttournee (Frank, Liza & Sammy: The Ultimate Event), die ihn außer durch die USA nach Japan, Australien und Europa führte, letztmals auch nach Deutschland, wo er 1985 mit einem Galakonzert die Spielbank Hohensyburg eröffnet hatte.
Im Sommer 1989 erkrankte Davis an Kehlkopfkrebs; im September 1989 hatte er seine letzten Gesangsauftritte und unterzog sich anschließend einer Strahlentherapie, die ihn seine Stimme kostete. Von Krankheit gezeichnet, stand er im November 1989 in Los Angeles anlässlich einer Gala zu seinem 60jährigen Bühnenjubiläum nochmals für eine kurze Tanzeinlage auf der Bühne.
Sammy Davis jr. erlag am 16. Mai 1990 zuhause in Beverly Hills seiner Krankheit und wurde an der Seite seines Vaters in Glendale (Kalifornien) beigesetzt. Er war seit 1970 verheiratet mit der Schauspielerin und Tänzerin Altovise Davis (1943–2009).[1]
Diskografie
Eine Auswahl erfolgreicher Alben, die fast alle auch heute noch auf CD erhältlich sind.
- 1962 - All-Star Spectacular - (mit Falling in Love again und Without a Song)
- 1963 - As long as she needs me - (mit As long as she needs me, Climb every mountain, Blackbird)
- 1963 - At the Cocoanut Grove - (Live-Album aus dem berühmten Nachtclub in Los Angeles)
- 1964 - Salutes the Stars of the London Palladium - (mit Over the Rainbow)
- 1965 - The Nat King Cole Songbook - (eine Hommage an Nat King Cole)
- 1965 - My Shining Hour - (Davis mit dem Count Basie Orchestra und den Arrangements von Quincy Jones)
- 1966 - The Sounds of '66 - (Liveaufnahme einer Show aus Las Vegas)
- 1966 - Sammy Davis, Jr. Sings.Laurindo Almeida Plays (Studioaufnahme mit dem brasilianischen Gitarristen Laurindo Almeida)
- 1972 - Sammy Davis Jr. Now - (Das bestverkaufte Album von Sammy Davis mit The Candy Man, This is my life und MacArthur Park)
Filmografie
- 1933 - Rufus Jones for President - Regie: Roy Mack
- 1959 - Anna Lucasta - Regie: Arnold Laven (mit Eartha Kitt)
- 1959 - Porgy und Bess - Regie: Otto Preminger (mit Sidney Poitier und Dorothy Dandridge)
- 1960 - Ocean's Eleven - Regie: Lewis Milestone (mit The Rat Pack, Angie Dickinson und mit einem witzigen Kurzauftritt von Shirley MacLaine)
- 1962 - Die Dreigroschenoper - Regie: Wolfgang Staudte (Davis als Moritatensänger, außerdem mit Curd Jürgens als Macheath, Hildegard Knef als Seeräuber-Jenny, Gert Fröbe als Peachum und Lino Ventura als Tiger Brown.)
- 1962 - Sergeants 3 - Regie: John Sturges (Rat Pack Film)
- 1962 - Convicts 4 - Regie: Millard Kaufman (mit Ben Gazzara und Vincent Price)
- 1964 - Robin and the Seven Hoods (Sieben gegen Chicago) - Regie: Gordon Douglas (Rat Pack Film mit Peter Falk)
- 1966 - A Man called Adam - Regie: Leo Penn (mit Louis Armstrong)
- 1968 - Salt and Pepper - Regie: Richard Donner (mit Peter Lawford)
- 1969 - Sweet Charity
- 1970 - One More Time - Regie: Jerry Lewis (mit Peter Lawford)
- 1976 - Gone with the West - Regie: Bernard Girard (mit James Caan und Stefanie Powers)
- 1978 - Sammy stops the World - Regie: Mel Shapiro
- 1981 - Auf dem Highway ist die Hölle los - Regie: Hal Needham (mit Burt Reynolds, Roger Moore und Farrah Fawcett)
- 1984 - Auf dem Highway ist wieder die Hölle los - Regie: Hal Needham
- 1989 - Bill Cosby Show als Gastrolle Roy Palomino
- 1989 - Tap Dance - Regie: Nick Castle (mit Gregory Hines)
- 1990 - The Kid Who Loved Christmas (Der Brief an den Weihnachtsmann) - Regie: Arthur Allan Seidelman (mit Vanessa Williams)
Broadwayshows
- 1956 - Mr. Wonderful - Musical von Jerry Bock und Joseph Stein - 383 Vorstellungen bis Ende 1957 - (Sammy Davis in der Rolle des Charlie Welch, produziert von Jule Styne)
- 1964 - Golden Boy - Musical von Charles Strouse und Clifford Odets - 568 Vorstellungen bis Frühjahr 1966 - (Sammy Davis in der Rolle des Joe Wellington)
- 1974 - Sammy - Personality-Broadwayshow - 14 Vorstellungen
- 1978 - Stop the World - Musical von Leslie Bricusse - 30 Vorstellungen (Sammy Davis in der Rolle des Littlechap)
Weblinks
- Literatur von und über Sammy Davis junior im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Sammy Davis junior in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammy Davis live in Paris
Einzelnachweise
- ↑ „Altovise Davis dies at 65; widow of Sammy Davis Jr.“, LA Times, 15. März 2009
Personendaten NAME Davis junior, Sammy ALTERNATIVNAMEN Davis, Samuel George (eigentlich) KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Sänger, Tänzer und Schauspieler GEBURTSDATUM 8. Dezember 1925 GEBURTSORT Harlem, New York City, New York, USA STERBEDATUM 16. Mai 1990 STERBEORT Beverly Hills, Los Angeles, Kalifornien, USA
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