Samtgemeinde Lindhorst

Samtgemeinde Lindhorst
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Samtgemeinde Lindhorst
Deutschlandkarte, Position der Samtgemeinde Lindhorst hervorgehoben
52.359.2833333333333
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Schaumburg
Fläche: 34,34 km²
Einwohner:

8.016 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 233 Einwohner je km²
Verbandsschlüssel: 03 2 57 402
Verbandsgliederung: 4 Gemeinden
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Bahnhofstraße 55
31698 Lindhorst
Webpräsenz: www.sg-lindhorst.de
Samtgemeindebürgermeister: Gerhard Busche (parteilos)
Lage der Samtgemeinde Lindhorst im Landkreis Schaumburg
Nordrhein-Westfalen Landkreis Hameln-Pyrmont Landkreis Nienburg/Weser Region Hannover Ahnsen Apelern Auetal Auhagen Bad Eilsen Bad Nenndorf Beckedorf Bückeburg Buchholz (bei Stadthagen) Hagenburg Haste Heeßen Helpsen Hespe Heuerßen Hohnhorst Hülsede Lauenau Lauenhagen Lindhorst Lüdersfeld Luhden Meerbeck Messenkamp Niedernwöhren Nienstädt Nordsehl Obernkirchen Pohle Pollhagen Rinteln Rodenberg Sachsenhagen Seggebruch Stadthagen Suthfeld Wiedensahl WölpinghausenKarte
Über dieses Bild

Die Samtgemeinde Lindhorst ist ein Gemeindeverband im Norden des Landkreises Schaumburg in Niedersachsen.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Das Gebiet der Samtgemeinde Lindhorst liegt im Bereich des historischen Dülwalds, östlich der Kreisstadt Stadthagen und westlich von Bad Nenndorf, zwischen dem Bückeberg im Süden und dem Mittellandkanal mit der Stadt Sachsenhagen im Norden.

Die höchste Erhebung liegt bei Beckedorf mit 150 m und der tiefste Punkt am Mittellandkanal bei 50 m ü. NN.

Gliederung

Die Samtgemeinde Lindhorst besteht aus den Gemeinden

mit dem Verwaltungssitz in Lindhorst.

Geschichte

Der Name Lindhorst kommt von der sog. „Linde“, einer Anhebung im historischen Dülwald, der im 13. Jahrhundert zunehmend für die Anlage zahlreiche dörflicher Siedlungen gerodet wurde. Auch Lindhorst und die meisten Orte der Samtgemeinde sind in dieser Zeit erstmalig beurkundet.

Spärlich besiedelt war das Gebiet aber bereits seit frühgeschichtlicher Zeit und einige Dörfer, wie beispielsweise Lindhorst, haben vermutlich ihren Ursprung in der Zeit der Frankenherrschaft im 9. und 10. Jahrhundert. Der fruchtbare Boden und die Lage am alten Hellweg, dessen Verlauf die heutige B 65 folgt, führten bereits im 6. Jahrhundert zur Gründung der Siedlung Beckedorf.

Der Dülwald war in sächsischer Zeit Grenzwald zwischen mehreren Gauen und bis zum 13. Jahrhundert blieb die Herrschaft über dieses Gebiet umstritten. Die Grafen von Rohden-Wunstorf, die Schaumburger Grafen, die Herzöge von Sachsen-Lauenburg und der Bischof von Minden erhoben Besitzansprüche.

Im 13. und 14. Jahrhundert brachten die Schaumburger Grafen das Gebiet um Lindhorst schließlich in ihren Besitz. Als am Ende des Dreißigjährigen Kriegs die Grafschaft Schaumburg geteilt wurde, kamen Ottensen und Beckedorf in den hessischen Teil und die anderen Orte der heutigen Samtgemeinde zur Grafschaft Schaumburg-Lippe. Diese Trennung endete erst im Jahr 1974.

Die kleinen Siedlungen im Samtgemeindegebiet entwickelten sich nur langsam. Erst die Verbesserung der Infrastruktur mit dem Bau der Eisenbahnlinie Hannover–Minden 1847 mit dem Lindhorster Bahnhof und dem Bau des Mittellandkanals 1916 mit dem Kanalhafen Sachsenhagen brachten einen leichten Aufschwung. Seit 1911 wurde in Beckedorf Kohle-Bergbau betrieben.

Gedenk-Lore am Bahnhof Lindhorst

Beide Weltkriege behinderten die weitere Entwicklung, doch nach 1945 wurden viele Weltkriegs-Flüchtlinge aufgenommen und der Kohlebergbau wurde weiter auf die „Schaumburger Mulde“ ausgedehnt. Es entstand eine weitere Schachtanlage in Lüdersfeld, und Lindhorst wurde mit der Verdoppelung seiner Einwohnerzahl zu einer großen Bergmannssiedlung.

Im Juli 1954 wurde die „Magister-Nothold-Schule“ in Lindhorst eingeweiht und 1957 die katholische Kirche, die für die vielen zugezogenen Menschen katholischen Glaubens gebaut wurde. Sie trägt den Namen der Schutzpatronin der Bergleute „St. Barbara“. Neben den Flüchtlingen und Vertriebenen aus dem Osten kamen auch evakuierte Bergleute aus dem Ruhrgebiet, die hier wieder Arbeit fanden.

Bereits 1960 kam das jähe Ende des Schaumburger Kohlebergbaus. Die relativ geringe Menge und Qualität und billigere Konkurrenz machten den Bergbau unrentabel. Die Schachtanlagen wurden geschlossen und später wieder verfüllt.

Auch in der Landwirtschaft gingen seither viele Arbeitsplätze verloren. Mit der Ansiedlung zahlreicher Gewerbebetriebe konnte nur ein Teil davon kompensiert werden und der Bereich „Gewerbliche Wirtschaft“ bleibt weiterhin ein Schwerpunktthema der Samtgemeindeverwaltung.

Die Gemeinden Heuerßen, Kobbensen, Lindhorst, Lüdersfeld, Reinsen-Remeringhausen, Schöttlingen und Vomhagen schlossen sich 1969 in Eigeninitiative zu einer Samtgemeinde Lindhorst zusammen.

Doch mit der 1974 durchgeführten Verwaltungs- und Gebietsreform in Niedersachsen wurde auch die Samtgemeinde Lindhorst neu gebildet. Es kamen die Gemeinden Beckedorf und Ottensen hinzu, die Gemeinde Reinsen-Remeringhausen wurde in die Stadt Stadthagen eingemeindet.

Heute wohnen viele Berufspendler in der verkehrsgünstig gelegenen Samtgemeinde, die auch landschaftlich eine bevorzugte Lage zwischen den Naturparks Weserbergland Schaumburg-Hameln und Steinhuder Meer besitzt.

Politik

Samtgemeinderat

Die Kommunalwahl 2006 ergab folgende Sitzverteilung:

  • Direkt gewählter Samtgemeindebürgermeister: 1 Sitz
  • SPD: 11 Sitze
  • CDU: 9 Sitze
  • Grüne 1 Sitz
  • WG: 1 Sitz

Samtgemeindebürgermeister

  • Samtgemeindebürgermeister: Gerhard Busche
  • 1. stv. Samtgemeindebürgermeister: Burkhard Pieper
  • 2. stv. Samtgemeindebürgermeister: Hans-Otto Blume

Kultur und Sehenswürdigkeiten

St. Godehardi in Beckedorf
Die Kirche in Heuerßen

Museen

  • Bergbau-Museum in Lindhorst. Angeschlossen ist ein kleines Caffee „Pferdestall“.

Die Einrichtungen sind in der Dorfmitte, im Dorfgemeinschaftshaus „Hof Gümmer“ zu finden.

Bauwerke

  • Evang. St.-Dionysius-Kirche in Lindhorst, mindestens 600 Jahre alt
  • Evang. Kirche in Vornhagen aus dem 15. Jh.
  • Evang. St.-Godehardi-Kirche in Beckedorf, 1740 erbaut
  • Evang. Kirche in Heuerßen, 1565 erbaut
  • Kathol. Kirche St. Barbara in Lindhorst, 1957 erbaut
  • Schachtanlagen in Beckedorf und Lüdersfeld

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

  • Lindhorst hat einen Bahnhof an der Strecke Hannover–Minden.
  • Die Bundesstraße 65 (Hannover-Minden) führt durch die Samtgemeinde.
  • Es gibt Busverbindungen nach Stadthagen und Hannover.
  • Der Mittellandkanal-Hafen Sachsenhagen ist 5 km entfernt.
  • Die BAB 2 ist über Bad Nenndorf (10 km)erreichbar.
  • Der Flughafen Hannover-Langenhagen ist 50 km entfernt.

Öffentliche Einrichtungen

  • beheiztes Freibad mit Lehrschwimmhalle in Lindhorst
  • Sporthalle in Lindhorst und Beckedorf
  • Dorfgemeinschaftshaus in Lindhorst
  • Dorfgemeinschaftshaus in Kobbensen

Bildung

  • Magister-Nothold-Schule, Haupt- und Realschule in Lindhorst
  • Grundschulen in Beckedorf und Lindhorst
  • Kindergärten in Lindhorst und Beckedorf

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)

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