BKW FMB Energie

BKW FMB Energie
BKW FMB Energie AG[1]
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Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN CH0021607004
Gründung 1909
Sitz Bern, Schweiz
Leitung Urs Gasche
(VR-Präsident)
Kurt Rohrbach
(Vorsitzender der Unternehmensleitung)
Mitarbeiter 2862 (2010)[2]
Umsatz 3,19 Mrd. CHF (2010)
Bilanzsumme 6,57 Mrd. CHF (2010)
Branche Energieversorgung
Website www.bkw-fmb.ch
Hauptsitz der BKW, Viktoriaplatz (Bern)

Die BKW FMB Energie AG (BKW, ehemals Bernische Kraftwerke AG, und FMB, Forces Motrices Bernoises SA) ist eine Kraftwerkgesellschaft und eine Grossverteilerin für Elektrizität mit Sitz in Bern, in der Schweiz. Ihre Aktien sind an der SIX Swiss Exchange und an der Berne eXchange kotiert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Wurzeln als «Aktiengesellschaft Elektrizitätswerk Hagneck» gehen auf das Jahr 1898 zurück, der Name «Bernische Kraftwerke» (BKW) wird seit 1909 verwendet. Die amtliche französischsprachige Übersetzung des Unternehmensnamens lautet «Forces Motrices Bernoises» (FMB).[1] Seit 1995 firmiert das Unternehmen unter der Bezeichnung «BKW FMB Energie AG».

Mit 42 Terawattstunden Energieumsatz gehört die BKW zu den grossen, in den europäischen Verbund integrierten Energieunternehmen der Schweiz und beschäftigt rund 2800 Mitarbeiter in der Deutschschweiz und der Romandie sowie im Ausland. Der Kanton Bern ist mit 52,54 Prozent Mehrheitsaktionär der BKW, 10 Prozent gehören der Groupe E AG, 7,03 Prozent dem deutschen Energiekonzern E.ON, 9,99 Prozent sind Eigenbestand der BKW; der Rest (20,44 Prozent) sind Publikumsaktien (Stand 2011).[3]

Übertragungsnetz

Die BKW ist zuständig für den Kanton Bern (ausser der Stadt Bern), den Kanton Jura und umliegende Gebiete. Rund 320 Gemeinden werden von ihr beliefert. Ausserdem ist sie beteiligt am Höchstspannungsnetz der Schweiz von 380 kV. Die Stadt Bern versorgt sie über zwei 220-kV-Zuleitungen. Gemeinsam mit der Elektrizitätsgesellschaft Laufenburg (EGL) betreibt sie mit der Gemmileitung die längste 380-kV-Leitung der Schweiz von Creux de Chippis im Kanton Wallis nach Laufenburg. Zwischen Innertkirchen, Littau und Mettlen bei Inwil verläuft eine 220-kV-Gemeinschaftsleitung der BKW und des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich (EWZ).

Kraftwerke

Kernkraftwerke

Die BKW ist alleinige Eigentümerin und Betreiberin des Kernkraftwerks Mühleberg, dem zweiten kommerziellen Kernkraftwerk der Schweiz. Am 4. Dezember 2008 hat sie ein Rahmenbewilligungsgesuch für den Ersatz dieses Kernkraftwerks eingereicht. Das Kernkraftwerk Mühleberg wird mittelfristig altershalber vom Netz gehen.

Wasserkraftwerke

Rund 40 Prozent der BKW-Stromproduktion stammt aus Wasserkraft. Das Unternehmen produziert und bezieht mehr als 4000 GWh jährlich aus eigenen Kraftwerken sowie aus rund 20 Beteiligungen. Alle eigenen Kraftwerke sind nach der Umweltmanagementnorm ISO 14001 zertifiziert.

Gaskraftwerke

Die BKW betreibt zusammen mit E.ON Italia in Livorno Ferraris (Italien) ein 800 MW-Gaskraftwerk.[4] Die BKW ist an diesem Kraftwerk mit 25 % beteiligt. Sie baut zusammen mit Tamarete Energie SA ein 104 MW-Gaskraftwerk in Ortona (Italien).[5] In Irsina (Italien) plant sie zusammen mit der Firma Bradano Energia ein 400 MW-Gaskraftwerk.[6] Sie plant in der Region Kampanien (Italien) ein 400 MW-Gaskraftwerk[7] und in der Region Venetien (Italien) ein 800 MW-Gaskraftwerk[7]. In der Schweiz plant sie ein 400 MW-Gaskombikraftwerk mit Wärmenutzung in Utzenstorf[8] und sie beteiligt sich am 400 MW-Gaskraftwerk-Projekt in Cornaux (Schweiz).[9]

Kohlekraftwerke

Die BKW hält einen 33-%-Anteil am 800-MW-Steinkohlekraftwerk in Wilhelmshaven (Niedersachsen), das 2012 in Betrieb gehen soll.

Die BKW hielt einen Anteil von 24.9 Prozent am geplanten 900-MW-Steinkohlekraftwerk im niedersächsischen Dörpen, das 2014 in Betrieb genommen werden sollte. Am 9. Dezember 2009 gaben die deutsche EnBW Energie Baden-Württemberg AG und die BKW bekannt, dass sie das Projekt aus ökologischen und ökonomischen Gründen nicht mehr weiterverfolgen würden. Die Bedingung einer gleichzeitigen Strom- und Wärmeerzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung seien nicht erfüllt. Aufgrund der Absichten der BKW, in die deutsche Kohlekraft zu investieren und zugleich in der Schweiz für alternative Energien sowie Energieeffizienz zu propagieren, wurde dem Unternehmen im Jahr 2009 der Negativpreis Public Eye Award in der Kategorie «Swiss» verliehen. Der CO2-Ausstoss des Kraftwerks hätte laut Angaben von Public Eye 4.6 Mio Tonnen betragen, was soviel gewesen wäre, wie 10 % der gesamten Schweizer CO2-Emissionen. [10]

Neue erneuerbare Energien

Um ihren Anteil am gesetzlich vorgegebenen Ziel von 5’400 GWh Stromproduktion aus neuen erneuerbaren Energiequellen zu übertreffen, hat die BKW-Tochtergesellschaft sol-E Suisse AG ihre Tätigkeiten stark ausgebaut. 2008 hatte sie in der Schweiz rund 200 Projekte in Arbeit. Per Ende Jahr verfügte die BKW-Gruppe in der Schweiz, in Italien und Deutschland über bestehende und konkret geplante Anlagen mit einer jährlichen Produktionskapazität von über 500 GWh. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von rund 150’000 Haushalten. Etwas widersprüchlich die Botschaft des von der BKW FMB Energie eingerichteten Erlebnispfades vom Sonnenkraftwerk Mont Soleil zum Windkraftwerk Mont Crosin: Der Beobachter Natur bemängelt, dass dort vor allem auf "die beschränkten Möglichkeiten von Sonnen- und Windenergie" hingewiesen werde[11].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Eintrag der «BKW FMB Energie AG» im Handelsregister des Kantons Bern, abgerufen am 21. Juli 2011.
  2. BKW, Geschäftsbericht 2010, abgerufen am 21. Juli 2011.
  3. Beteiligungen an der BKW FMB Energie AG (Stand 2011)
  4. BKW, Medienmitteilung vom 19. September 2006
  5. BKW, Medienmitteilung vom 17. Dezember 2008
  6. BKW, Geschäftsbericht 2007
  7. a b BKW, Medienmitteilung vom 19. September 2006
  8. BKW, Medienmitteilung vom 6. Juni 2006
  9. BKW, Medienmitteilung vom 28. Juni 2006
  10. BKW: Planungsarbeiten an Kohlekraftwerk in Dörpen werden eingestellt. Handelszeitung (9. Dezember 2009). Abgerufen am 15. Dezember 2009.
  11. Beobachter Natur 8/10

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