BMW R52

BMW R52
Mini
Hersteller: BMW
Produktionszeitraum: seit 2001
Klasse: Kleinwagen
Karosserieversionen: Steilheck, dreitürig
Cabrio, Stoffverdeck
Vorgängermodell: Mini
Nachfolgemodell: keines
Logo der Marke Mini
2003 MINI Cooper S und Mk III klassischer Mini.

Mini (offizielle Schreibweise: MINI) ist eine 2001 unter Federführung von BMW entstandene Neuauflage des gleichnamigen englischen Kleinwagens. Mini ist zugleich der Name einer Automarke der BMW AG wie auch der Name eines Modells dieser Marke.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nachdem BMW 1994 verschiedene englische Marken, wie Rover, Land Rover und Mini, übernahm, begann Rover eine moderne Neuauflage des klassischen Mini zu entwickeln. Kurz bevor sich BMW wieder von Rover trennte, wurde die technische Entwicklung zu BMW nach München verlagert. Der neue Mini war zu diesem Zeitpunkt schon weit entwickelt. Die Produktion des Mini wurde im 1913 gegründeten, alten Morris-Werk Cowley in Oxford angesiedelt. Dafür musste die dortige Produktion des Rover 75 nach Longbridge bei Birmingham umziehen. Das Werk wurde in BMW Works Oxford umbenannt und für die Produktion des aktuellen Mini modernisiert. Weitere Teile werden in den Werken in Swindon und Hams Hall gefertigt.[1]

Generation 1 (2001–2006)

R50/52/53 (1. Generation)
Produktionszeitraum: 2001–2006 (Limousine)
2004–2008 (Cabrio)[2]
Motoren: Ottomotoren:
1,6 l R4 (66–154 kW)
Dieselmotor:
1,4 l R4 (55–65 kW)
Länge: 3626–3655 mm
Breite: 1688 mm
Höhe: 1408–1416 mm
Radstand: 2466 mm
Leergewicht: 1065–1315 kg

Den neuen Mini gab es in verschiedenen Ausstattungs- und Designvarianten: Als Mini One D (65 kW/88 PS) („D“ für Diesel), dessen Motor aus dem Toyota Yaris stammt. Als Benziner gibt es den Mini als One (66 kW/90 PS), Cooper (85 kW/115 PS) und Cooper S (125 kW/170 PS; mit Kompressor). Die drei 1,6-Liter-Reihenvierzylinder-Benzinmotoren stammen von Tritec, einem Joint Venture mit Chrysler, und werden in Brasilien hergestellt.

Der Mini hat ein ähnliches Raumkonzept wie sein Vorgänger, auf kleinem Raum möglichst viel Platz unterzubringen, ist aber mit 3,64 m doch deutlich länger als der erste Mini. Ursprünglich wurde der Mini als Auto für Leute mit wenig Geld und wenig Stellplatz konzipiert. Der neue Mini von BMW hingegen ist als sportliches Lifestyle-Fahrzeug mit Go-Kart-ähnlichem Fahrverhalten positioniert. Ließ die Zuverlässigkeit und Verarbeitung anfangs zu wünschen übrig, so lag das Fahrzeug mittlerweile in der Pannenstatistik „Kleine Klasse“ des ADAC 2003 auf dem 1. Platz[3] und 2004 auf dem 2. Platz.

Modelle und Merkmale

Die einzelnen Modelle sind an äußeren Merkmalen zu unterscheiden. Der Mini One und Mini One D hatten das Dach immer in Wagenfarbe und die Lamellen des Kühlergrills sowie die Außenspiegel in Schwarz lackiert. Der Mini One D hatte außerdem noch die „alten“ Front- und Heckschürzen, die bis zum Facelift 2004 auch beim Mini One und Cooper vorhanden waren. Beim Mini Cooper war das Dach wahlweise in Wagenfarbe, aber auch schwarz oder weiß, lackiert worden. Der Kühlergrill wurde verchromt. Der Cooper S hat einen Kühlergrill in Wagenfarbe, einen separaten Lufteinzug (eine sogenannte Hutze), einen zweiflutigen, mittig angeordneten Auspuff sowie andere Front- und Heckschürzen. Des Weiteren unterscheiden sie sich durch ihre Motorisierung und durch Ausstattungsmerkmale. Im August 2004 wurde die Produktpalette einem Facelift unterzogen und um die Cabrio-Versionen erweitert.

Das Mini Cabrio

Cabrio

Das Mini Cabrio wurde auf dem Genfer Auto-Salon 2004 vorgestellt. Das Cabrio hat ein vollautomatisches Stoffverdeck, das ähnlich einem Schiebedach auch nur teilweise geöffnet werden kann. Die Heckklappe wird wie bei einem Pickup nach unten geklappt, wie es schon bei dem klassischen Mini war. Die Heckscheibe ist aus Glas und hat eine Scheibenheizung. Das Mini Cabrio wurde als One, Cooper und Cooper S eingeführt.

Sondermodelle

Ab September 2005 wurde das Leistungs-Kit von John-Cooper-Works (JCW) auch wahlweise ab Werk in den Mini Cooper S eingebaut. Bis dahin war das JCW-Kit lediglich als nachrüstbares Zubehör verfügbar. Dieses umfasst neben der Leistungssteigerung durch einen geänderten Kompressor auf 154 kW (210 PS) auch ein mechanisches Sperrdifferenzial sowie eine geänderte Bremsanlage. Durch eine zusätzliche Klappe am Luftfilter, welche sich ab 4500/min öffnet, und durch eine geänderte Auspuffanlage soll das Motorengeräusch des Autos noch kraftvoller wirken.

Seit Oktober 2005 sind drei Sondermodelle des Mini auf dem Markt:

  • Mini Seven
  • Mini Park Lane
  • Mini Checkmate

Die Sondermodelle verfügen jeweils über ein individuelles Ausstattungspaket womit bei den Sondermodellen viele Ausstattungsextras als Serienausstattung dabei sind, welche beim konventionellen Mini nur gegen Aufpreis zu haben sind.

Die Sondermodelle gibt es, je nach Sondermodell, in fast allen Motorisierungsvarianten.[4] ) Die Modelle sind auch von außen durch Kennzeichnungen als Sondermodell zu erkennen.


2007 erschien zudem das Sondermodell Sidewalk für das Mini Cabrio.

Ab Mai 2006 gab es das auf weltweit 2000 Fahrzeuge limitierte, zweisitzige, Sondermodell Mini Cooper S mit JCW GP-Kit. Es beinhaltet spezielle Felgen, Front- und Heckschürzen, Seitenschweller, einen geschlossenen Unterboden, Aluachsen, Recaro-Sportsitze und Spoiler, welche teilweise aus Carbon gefertigt sind, sowie den auf 160 kW (218 PS) gesteigerten Motor des Mini Cooper S. Diesen Mini gibt es in nur einer Ausstattungsvariante, „thunderblue metallic“-farbene Karosserie, Dach in „pure-silver“ und Außenspiegel in „chili-red“.

Technische Daten

Generation 2 (seit 2006)

R56 (2. Generation)
Produktionszeitraum: seit 2006 (Limousine)
2009 (Cabrio)
Motoren: Ottomotoren:
1,4–1,6 Liter
(70–128 kW)
Dieselmotor:
1,6 l R4 (80 kW)
Länge: 3699–3958 mm
Breite: 1683 mm
Höhe: 1407 mm
Radstand: 2466–2547 mm
Leergewicht: 1140–1205 kg

Am 18. November 2006 wurde die zweite Auflage des neuen Mini bei den Händlern vorgestellt. Der Mini wurde für den Fußgängerschutz optimiert, um den strengeren Crash-Tests Rechnung zu tragen. Dafür wurde die Motorhaube etwas länger und höher. Um die Proportionen des Mini zu erhalten, wurde ein ca. 10 cm breites Kunststoffband vor der klassisch steilen Frontscheibe eingefügt. Der Mini startete 2006 mit den Modellen:

  • Mini Cooper (88 kW/120 PS) und
  • Mini Cooper S (128 kW/175 PS).

Anfang 2007 kamen 2 weitere Modelle hinzu:

  • Mini One (70 kW/95 PS) und der
  • Mini Cooper D (80 kW/109 PS).

Im August 2008 kamen 2 weitere Modelle hinzu:

  • Mini John Cooper Works (155 KW/211 PS)
  • Mini John Cooper Works Clubman (155 KW/211 PS)

Im Frühling 2009 folgte die Neuauflage des Cabrios mit drei Motoren:

  • Mini Cooper Cabriolet (88 kW/120 PS),
  • Mini Cooper Cabriolet S (128 kW/175 PS) und
  • Mini John Cooper Works Cabriolet (155 KW/211 PS)

Neuerungen

Heckansicht

Die größten Neuerungen fanden unter dem Blech statt: Die Motoren, deren Grundkonstruktion nun aus einer Kooperation mit Peugeot stammen, sind deutlich sparsamer im Verbrauch (Mini Cooper D: 3,9 l/100km, 104g C02/km). Der Cooper S nutzt dazu einen Turbolader.

Der Motor erhielt zwei mal (2007 und 2008) den Preis Engine of the year[5].

Die Ausstattungsliste wurde erweitert. So wird erstmals eine variable Innenraumbeleuchtung Ambilight angeboten, mit der Elemente wie die Türen dezent mit farbigem, indirektem Licht beleuchtet werden. Im Innenraum kann der Käufer zwischen neun Stoff-, Stoff/Leder- und Lederausstattungen wählen. Des weiteren kann der Wagen mit fünf verschiedenen Interieuroberflächen verziert werden. Klimaanlage und Sicherheitsausstattungen (ASC+T oder DSC 3) sind zwar nicht serienmäßig, aber in zwei verschiedenen Ausstattungspaketen enthalten. Die Armlehnen und die Knieleiste können in fünf verschiedenen Farben gewählt werden.

Alle Mini-Modelle mit Ausnahme des JCW sind ab dem Modelljahr 2008 mit den BMW EfficientDynamics unter der markenspezifischen Bezeichnung MINIMALISM ausgestattet. Dieses beinhaltet eine Start-Stopp-Automatik (bei Schaltgetriebe), eine Schaltpunktanzeige und eine Bremsenergie-Rückgewinnung, wie sie in allen BMW-Vierzylindern angewendet wird. Dadurch lassen sich nach Herstellerangabe Verbrauch und Emissionen um bis zu 20 Prozent reduzieren.

Mini Clubman

Mini Traveller Studie auf der Detroit Motor Show 2006
Mini Cooper S Clubman
Mini Cooper Cabrio

Im September 2007 wurde der Mini Clubman auf der IAA in Frankfurt vorgestellt. Das Modell geht auf die auf der IAA 2005 vorgestellte Studie des Mini Traveller zurück. Der „Clubman“ ist 24 cm länger als das Basismodell und hat einen 8 cm längeren Radstand. Bis zur B-Säule ist der „Mini Kombi“ mit den anderen Modellen identisch. Charakteristisch für den Clubman sind die Hecktüren und die sogenannte „Clubdoor“ auf der Beifahrerseite, die den Einstieg in den Fond erleichtert. Mit 260 bis 930 Litern Kofferraum bietet der Clubman mehr als die anderen Modelle (160 bis 680 Liter). Die Rückbank kann entweder geteilt oder völlig umgeklappt werden. Bei einer auf Wunsch lieferbaren Ausführung gibt es einen vollständig ebenen Ladeboden. Vier Innenraumfarben und fünf Varianten der „Colour Line“ können im Innenraum miteinander kombiniert werden. Der Clubman verfügt serienmäßig über sechs Airbags und ist in über 40 verschiedenen Außenlackierungen lieferbar.

Für das Designkonzept bekam der Mini Clubman den red dot award:product design 2008 mit honourable mention verliehen.[5]

Mini Cabriolet

Nebst allen technischen Neuerungen der Limousinen gibt es in der Neuauflage der Offenversion eine technische Spielerei: den „Always-open-Timer“. Diese links vom Drehzahlmesser angeordnete Runduhr zählt die Zeit zusammen, die die Mini-Besatzung mit offenem Dach verbringt.

Technische Daten

MINI E

Eine elektrische Variante des MINI wird 2009 in einem Feldversuch in Berlin, London und den USA getestet.[6] Motor und den Lithium-Ionen-Akkumulator liefert die Firma AC Propulsion.[7]

Der Elektromotor leistet 150 kW (204 PS). Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h liegt bei 8,5 s und die Spitzengeschwindigkeit ist elektronisch auf 160 km/h begrenzt. Insgesamt besteht der Akku aus 5088 Lithium-Ionen-Zellen, die in 48 Modulen im Fahrzeug untergebracht sind, zum Teil an der Stelle der Rücksitze, so dass im Fahrzeug nur noch zwei Sitzplätze vorhanden sind. Das Kofferraumvolumen wird durch die Akkumodule ebenfalls beeinträchtigt und auf 60 l reduziert. Die Reichweite mit einer Akkuladung beträgt 200 bis 250 km. Die Akkuladezeit liegt mit einem speziellen Ladegerät bei 2 Stunden. Mit einem Leergewicht von 1465 kg ist der elektrische Mini 300 kg schwerer als die fossilbetriebenen Varianten.[8]

Mini Challenge

Hauptartikel: Mini Challenge

Mini von Kati König

Seit 2004 gibt es unter der Bezeichnung Mini Challenge eine eigene Rennsportserie für den Mini. Mit ihr will BMW primär Rennsporteinsteiger und Amateurpiloten als Teilnehmer ansprechen. Es dürfen nur Fahrzeuge eines speziell für die Serie entwickelten Modells eingesetzt werden. Veränderungen an den Fahrzeugen sind weitestgehend verboten. Bekannt wurde die Serie u.a. durch die Teilnahme von Cora Schumacher.

Interne Bezeichnungen

Die neuen Minis haben unterschiedliche interne Bezeichnungen. Sie sind vergleichbar mit den „E-Nummern“ von BMW und sind wie Rover-Entwicklungscodes (z. B. Rover 75 = R40) aufgebaut: Sie lauten:

  • R50 Mini One, One D und Cooper (Produktion 2001 bis August 2006)
  • R52 Mini Cabrio (One, Cooper und Cooper S)
  • R53 Mini Cooper S (Produktion 2002 bis August 2006)
  • R56 Neue Generation: alle dreitürigen Steilheck-Versionen: Mini Cooper und Cooper S seit Produktion September 2006 (Markteinführung 18. November 2006) Mini One und Diesel seit April 2007
  • R55 Mini Clubman
  • R57 Mini Cabrio (One, Cooper, Cooper S, Cooper S JCW)

Einzelnachweise

  1. Der neue MINI. Pressemappe
  2. http://www.auto-motor-und-sport.de/news/mini-cabrio-produktion-eingestellt-697857.html
  3. spiegel.de: Pannenstatistik - Deutsche Autos werden zuverlässiger 29. April 2004
  4. [1]
  5. a b [http://www.ukipme.com/engineoftheyear/winners_08/14_18.html
  6. Mini E - BMW testet seine Elektro-Mini-Flotte in Berlin, Berliner Morgenpost, 25.11.2008
  7. http://www.acpropulsion.com/company/press-releases.php
  8. Autobild: Elektrisch, exklusiv, eng, 19. November 2008

Weblinks


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