- Schlacht bei Amiens (1918)
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Schlacht bei Amiens Teil von: Erster Weltkrieg, Westfront
Karte der SchlachtDatum 8. August–11. August 1918 Ort östlich von Amiens, Frankreich Ausgang Sieg der Alliierten Konfliktparteien Vereinigtes Königreich
Frankreich
Australien
Kanada
Vereinigte Staaten
Deutsches Reich
Befehlshaber Henry Rawlinson
Marie-Eugène DebeneyGeorg von der Marwitz
Oskar von HutierTruppenstärke ca. 29 Divisionen ca. 15 Divisionen Verluste unbekannt mindestens 30.000 Die Schlacht bei Amiens fand im August 1918 während des Ersten Weltkriegs statt. Sie folgte auf die Zweite Schlacht an der Marne und leitete die alliierte Hunderttageoffensive ein.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
Die Deutsche Frühjahrsoffensive 1918 an der Somme („Operation Michael“) war im April vor Arras sowie bei Albert und Villers-Bretonneux zum Erliegen gekommen, ohne das Ziel Amiens zu erreichen. Weitere deutsche Offensiven wie die Vierte Flandernschlacht hatten ebenfalls zwar Geländegewinne, aber keine entscheidenden Erfolge gebracht. In der Zweiten Schlacht an der Marne von Mitte Juli bis Anfang August hatten die französischen und verbündeten Truppen einen deutschen Angriff bei Reims aufgehalten und waren zur Gegenoffensive übergegangen.
Der anfängliche Plan des britischen Feldmarschalls Douglas Haig für die Offensive bei Amiens sah den Angriff der britischen 4. Armee unter General Henry Rawlinson zu beiden Seiten der Somme vor. Die beteiligten Truppen waren das britische III. Korps unter Richard Butler sowie das australische Korps unter John Monash und das kanadische Korps unter Arthur Currie. Der alliierte Oberbefehlshaber Marschall Ferdinand Foch setzte durch, dass die südlich stehende französische 1. Armee unter Marie-Eugène Debeney ebenfalls an der Offensive teilnahm. Der Angriff sollte dem von Monash im Juli in der Schlacht von Hamel erfolgreich erprobten Muster des überraschenden und koordinierten Vorgehens von Infanterie und Panzern folgen, von denen annähernd 600 bereitgestellt wurden. 29 Divisionen nahmen auf der alliierten Seite an der Offensive teil, wodurch bei 10 deutschen Divisionen in erster Linie und 5 Eingreifdivisionen eine Kräfteüberlegenheit von 2:1 hergestellt war. Der Erfolg des Plans hing davon ab, den Gegner nicht durch das übliche vorbereitende Artilleriefeuer vor der bevorstehenden Offensive zu warnen, stattdessen war der Einsatz einer Feuerwalze vor den vorrückenden Truppen vorgesehen.
Die Schlacht
Der Angriff begann um 4:20 Uhr am 8. August. Bis 11:00 war insbesondere im kanadischen und australischen Sektor auf einer Breite von über 20 Kilometern ein Einbruch von 5 Kilometern Tiefe erzielt, der bis zum Abend auf durchschnittlich 10 Kilometer anwuchs. Die deutschen Verluste am 8. August betrugen rund 30.000 Mann, davon etwa die Hälfte Gefangene. Der Erste Generalquartiermeister der deutschen OHL Erich Ludendorff bezeichnete diesen Tag später als „Schwarzen Tag des deutschen Heeres“.
Die Offensive wurde an den folgenden drei Tagen fortgeführt, brachte aber aufgrund der nun fehlenden Unterstützung durch Artillerie und Panzer nur noch begrenzte Erfolge. Am 21. August begann die 3. britische Armee zwischen Albert und Arras einen ähnlichen Angriff, der ebenfalls erfolgreich war.
Der Australier Monash wurde für seinen Erfolg in der Schlacht am 12. August von König Georg V. auf dem Schlachtfeld zum Ritter geschlagen.
Folgen
Durch die erfolgreiche Offensive konnten die Alliierten in diesem Frontabschnitt und nachfolgend an der gesamten Front die Initiative übernehmen. Ende August und Anfang September wurden die deutschen Truppen im Sommeabschnitt auf ihre Ausgangsstellungen vor der Frühjahrsoffensive (Hindenburglinie) um St. Quentin zurückgedrängt. Ende September begann, eingeleitet durch die amerikanische Meuse-Argonne-Offensive, der Angriff auf diese letzte deutsche Verteidigungslinie, mit deren Fall im Oktober der Krieg für Deutschland verloren war.
Weblinks
- Schlacht von Amiens auf der Seite des Australian War Memorial
- Hindenburg über die Schlacht bei Amiens
- Philip Gibbs über die Schlacht bei Amiens
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