Schlacht bei Saint-Quentin (1871)

Schlacht bei Saint-Quentin (1871)
Schlacht bei Saint-Quentin
Teil von: Deutsch-Französischer Krieg
Datum 19. Januar 1871
Ort Saint-Quentin, Departement Aisne, Frankreich
Ausgang Deutscher Sieg
Konfliktparteien
Flag of Prussia 1892-1918.svg
Preußen (1. Armee)
Flag of France.svg
Frankreich (Nordarmee)
Befehlshaber
General von Goeben General Faidherbe
Truppenstärke
33.000 Mann 40.000 Mann
Verluste
ca. 2.400 Tote und Verwundete ca. 3.500 Tote und Verwundete, 9.000 Gefangene

Die Schlacht bei Saint-Quentin am 19. Januar 1871 zwischen der französischen Nordarmee unter Kommando von General Faidherbe und der deutschen 1. Armee unter Kommando von General von Goeben war eine Schlacht des Deutsch-Französischen Krieges.

Im Januar 1871 versuchten die Franzosen eine koordinierte Offensive, um zum einen die deutsche Belagerung von Paris aufzuheben und gleichzeitig diese Belagerungsverbände vom Nachschub abzuschneiden. Dazu sollten gleichzeitig mehrere koordinierte Angriffe geführt werden. Dies waren ein großer Ausfall der Pariser Besatzung bei Buzenval, ein Angriff aus dem Südwesten durch die Loirearmee, der in der Schlacht bei Le Mans verhindert wurde. Der Angriff im Süden in Richtung Belfort durch die Ostarmee führte zur Schlacht an der Lisaine.

Aus dem Norden kommend sollte die sog. Nordarmee unter dem Kommando von General Faidherbe deutsche Truppen binden. Nach der Schlacht bei Bapaume am 3. Januar 1871 und dem Fall der Festung Peronne am 9 Januar 1871 hatten sich die französischen Verbände bei Arras und Douai gesammelt.

Bei der deutschen 1. Armee hatte am 9. Januar 1871 General von Goeben das Kommando von General Manteuffel übernommen. Er hatte die Aufgabe, die Belagerung von Paris nach Norden hin abzusichern. Seine Armee befand sich zwischen Amiens und Saint-Quentin an der Somme. Als es am 18. Januar zu den ersten Feindberührungen kam, war der Schwerpunkt der deutschen Armee bereits in die Nähe von Saint-Quentin verlagert worden. Im Laufe dieser ersten Gefechte gelang es, die französischen Einheiten auf Saint-Quentin abzudrängen.

Die Kämpfe begannen am 19. Januar 1871. Obwohl zahlenmäßig unterlegen, versuchten die Deutschen sofort, die Franzosen an der Flanke zu umfassen und in der Stadt Saint-Quentin einzuschließen. Diese Umfassung gelang jedoch nicht, da sich die Franzosen nach mehreren erfolglosen eigenen Gegenangriffen rechtzeitig zurückzogen. Dieser Rückzug erfolgte nach Norden in Richtung Cambrai und wurde von der Artillerie gedeckt. Insgesamt zogen sich die Gefechte von 08:00 Uhr bis nach 19:00 Uhr hin. Der Rückzug der Franzosen hatte beinahe Fluchtcharakter und wurde trotz der nur schwachen Verfolgung durch preußische Verbände sehr schwer und verlustreich.

Nach der Schlacht und dem Rückzug stellte die Nordarmee für die deutsche Führung keine ernsthafte Bedrohung mehr dar. Die Verluste betrugen nahezu ein Drittel der Truppenstärke, darunter besonders viele Gefangene. Außerdem waren auch sechs Geschütze und andere Ausrüstung verloren gegangen. Innerhalb von nur knapp einer Woche hatten die Franzosen vier schwere Niederlagen erlitten. Es gab nach dieser Schlacht keinen Großverband mehr, der noch offensiv tätig werden konnte.

Die Höhe der Verluste wird in verschiedenen Quellen unterschiedlich beziffert. Meyers Konversationslexikon von 1888 gibt die Verluste auf beiden Seiten mit jeweils ca. 3.100 Mann und die Zahl der Kriegsgefangenen mit 10.000 Mann an. Auch zu den Truppenstärke gibt es widersprüchliche Angaben. Für die deutsche Seite wurden 33.000 Mann und für die französische ca. 40.000 angegeben (siehe dazu die Angaben unter #Weblinks).

Siehe auch: andere Schlachten bei Saint-Quentin

Literatur

Historische Textquelle
  • Friedrich Engels: Über den Krieg, Transkription eines Textes aus der The Pall Mall Gazette Nr. 1854 vom 21. Januar 1871

Weblinks


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