- Schmalspurbahn Nebitzschen–Kroptewitz
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Nebitzschen–Kroptewitz Kursbuchstrecke (DB): 502 Streckennummer: 6968; sä. NK Streckenlänge: 6,31 km Spurweite: 750 mm (Schmalspur) Maximale Neigung: 20 ‰ Minimaler Radius: 80 m Höchstgeschwindigkeit: 20 km/h Legendevon Mügeln 0,00 Nebitzschen 152 m nach Neichen 2,24 Kemmlitz Ort seit 1995 174 m Anschluss Kaolinwerk Kemmlitz II 2,66 Kemmlitz 178 m Anschluss Kaolinwerk Kemmlitz I Anschluss Kaolinwerk Kemmlitz III 4,51 Börtewitz 204 m 6,31 Kroptewitz 217 m Die Schmalspurbahn Nebitzschen–Kroptewitz war die einzige als Industriebahn errichtete sächsische Schmalspurbahn. Die heute noch teilweise vorhandene Strecke zweigt in Nebitzschen von der Linie Mügeln–Neichen ab und führte über Kemmlitz nach Kroptewitz. Die Strecke diente vor allem der Kaolinabfuhr aus den Bergwerken des Börtewitzer Beckens.
Geschichte
Um 1883 begann um Kemmlitz und Kroptewitz die Förderung von Kaolin, einem Rohstoff zur Porzellanherstellung. Im Jahr 1900 wurde ein erstes Projekt einer Schmalspurbahn vorgestellt, welche die Bergwerke an die schon vorhandene Strecke Mügeln–Nerchau-Trebsen (später Neichen) anbinden sollte. 1902 wurde das Vorhaben von der sächsischen Regierung genehmigt. Nach nur neun Monaten Bauzeit wurde die Strecke am 3. August 1903 als schmalspurige Industriebahn eröffnet.
Neben der Kaolinabfuhr erwies sich die Strecke in der Folgezeit auch für die Landwirtschaft als wichtig. Die Schmalspurbahn Nebitzschen–Kroptewitz besaß fortan das höchste Güterverkehrsaufkommen aller Schmalspurbahnen des Mügelner Netzes. Über Jahrzehnte verkehrten fünf tägliche Güterzugpaare bis Kemmlitz, von denen zwei weiter bis zum Endpunkt Kroptewitz fuhren.
In der Notzeit nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dann auch der Personenverkehr eingeführt, welcher mit einem einzelnen, den Güterzügen beigegebenen Personenwagen realisiert wurde. Angesichts der durch Rangieraufenthalte bedingten langen Reisezeiten wurde der Personenverkehr 1964 wieder aufgegeben.
Am 30. November 1967 wurde wegen des geringen Verkehrsaufkommens der Abschnitt Kemmlitz–Kroptewitz stillgelegt und wenig später abgebaut. Nach Kemmlitz verkehrten jedoch weiterhin mehrere Güterzugpaare täglich, um die verschiedenen Werksanschlüsse des Kaolinwerkes Kemmlitz zu bedienen.
Erst nach der politischen Wende im Osten Deutschlands (1989) veränderte sich die Situation. Ein Teil der Produktion des Kaolins wurde fortan auch per LKW abgefahren. Trotzdem war das Kaolinwerk weiterhin daran interessiert, den Bahnanschluss zu erhalten. Nur durch Initiative des Landkreises und des Fahrgastverbandes Pro Bahn gelang es, die Strecke zu erhalten. Im Dezember 1993 ging die Strecke in das Eigentum der neu gegründeten Döllnitzbahn über.
Trotzdem kam es in den Folgejahren zu einem weiteren Verkehrsrückgang. Im Jahre 2001 wurde der Güterverkehr gänzlich aufgegeben. Anschließend wurde die Strecke nur noch von Sonderzügen befahren, ein regelmäßiger Verkehr fand nicht mehr statt. Derzeit ist die Strecke wegen Oberbauschäden gesperrt.
Siehe auch
Bertsdorf–Kurort Jonsdorf | Cranzahl–Kurort Oberwiesenthal (Fichtelbergbahn) | Freital-Hainsberg–Kurort Kipsdorf (Weißeritztalbahn) | Freital-Potschappel–Nossen | Goßdorf-Kohlmühle–Hohnstein (Schwarzbachbahn) | Grünstädtel–Oberrittersgrün (Pöhlatalbahn) | Herrnhut–Bernstadt | Hetzdorf–Eppendorf–Großwaltersdorf | Klingenberg-Colmnitz–Frauenstein | Klingenberg-Colmnitz–Oberdittmannsdorf | Klingenthal–Sachsenberg-Georgenthal | Mosel–Ortmannsdorf (Mülsengrundbahn) | Mügeln–Neichen | Mulda–Sayda | Nebitzschen–Kroptewitz | Oschatz–Mügeln–Döbeln | Oschatz–Strehla | Radebeul Ost–Radeburg (Lößnitzgrundbahn) | Reichenbach–Oberheinsdorf (Rollbockbahn) | Schönfeld-Wiesa–Meinersdorf | Taubenheim–Dürrhennersdorf | Wilkau-Haßlau–Carlsfeld | Wilischthal–Thum | Wilsdruff–Döbeln-Gärtitz | Wolkenstein–Jöhstadt (Preßnitztalbahn) | Zittau–Hermsdorf | Zittau–Kurort Oybin
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