Hinterer Grund

Hinterer Grund
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Pobershau
Pobershau
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Pobershau hervorgehoben
50.63333333333313.216666666667550Koordinaten: 50° 38′ N, 13° 13′ O
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Chemnitz
Landkreis: Erzgebirgskreis
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Marienberg
Höhe: 550 m ü. NN
Fläche: 5,41 km²
Einwohner: 2062 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 381 Einwohner je km²
Postleitzahl: 09496
Vorwahl: 03735
Kfz-Kennzeichen: ERZ
Gemeindeschlüssel: 14 5 21 480
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Gemeindeverwaltung: Ratsseite - Rathausstr. 6
09496 Pobershau
Webpräsenz:
Bürgermeister: Michael Ost
Lage der Gemeinde Pobershau im Erzgebirgskreis
Karte

Pobershau ist eine Gemeinde im Erzgebirgskreis in Sachsen (Deutschland). Die Gemeinde gehört der Verwaltungsgemeinschaft Marienberg an. Durch den Ort führt die Silberstraße.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Pobershau liegt im Tal der Roten Pockau, eines Nebenflusses der Schwarzen Pockau. Der Ortsteil Rittersberg liegt nördlich der Hauptgemeinde am Hang des Tales der Roten Pockau. Der Ortsteil Hinterer Grund liegt östlich der Hauptgemeinde etwas abgelegen im Tal der Schwarzen Pockau. Der höchste Punkt ist bei 700,5 m in der Nähe des Katzensteines. Der niedrigste Punkt liegt bei 500 m in der Kniebreche, dem Gebiet um die Einmündung der Roten Pockau in die Schwarze Pockau.

Gliederung

Die Gemeinde gliedert sich in die Ortsteile

  • Pobershau
  • Rittersberg

Geschichte

Pobershau mit Hinterer Grund

Das Gebiet um den Wildsberg (zwischen Roter und Schwarzer Pockau) gehört zur Herrschaft Lauterstein. 1516 wird in diesem Gebiet Zinnbergbau erwähnt. Mit der Gründung der Stadt Marienberg wird die Rote Pockau Grenze zwischen den Besitzungen der Stadt und der Herrschaft Lauterstein. Ab 1544 entsteht auf der Marienberger Seite das Ratsdorf, später Ratsseite genannt. 1555 gehört die Ratsseite zur Parochie Marienberg, die herrschaftliche Seite zur Parochie Zöblitz. 1559 wird die Ansiedlung erstmals als „ufn Bobershau“ urkundlich erwähnt. 1663 wird der erste Lehrer erwähnt. In den Jahren 1678 bis 1680 erfolgt der Bau des Grünen Grabens um 16 Pochwerke mit Wasser zu versorgen. 1839 entstehen die Ratsseite und die Amtsseite als selbständige Gemeinden. Die eine untersteht der Stadt Marienberg und die andere dem Amt Lauterstein. 1856 vereinigen sich die Orte zu einer Schulgemeinde. Am 10. März 1857 werden die beiden Orte zu einer politischen Gemeinde zusammengeschlossen. 1869 stellt die letzte Zeche den Bergbau ein. Die Freiwillige Feuerwehr wird 1872 gegründet. Mit dem Bau der Flöhatalbahn erhält die Gemeinde 1875 Bahnanschluss. Ein neues Schulgebäude wird 1883 erbaut. Am 1. Juli 1904 wird mit der Einweihung der Kirche Pobershau eigenständige Parochie. 1912 erfolgt der Anschluss ans Elektrizitätsnetz. Dadurch erhöht sich auf die Anzahl der Holzdrehwerke auf 32 (1914). In den Jahren 1920 bis 1922 wird eine Hochdruckwasserleitung erbaut. Das Rathaus wird 1925 eingeweiht. 1928 erfolgt die Wiederinbetriebnahme der Grube „Zinnerne Flasche“. Ab 1934 wird der Molchner Stolln zum Schaubergwerk ausgebaut und ein Jahr später eingeweiht. Für die Schule wird 1940 eine Turnhalle errichtet. Auf dem Bahnhof Zöblitz-Pobershau kommt es am 16. April 1945 zu einem Tieffliegerangriff auf einen einfahrenden Personenzug. 8 Menschen werden getötet und 72 verletzt.

Rittersberg

Um 1540 entsteht der Ort und wird 1552 erstmals urkundlich als „Ritterßdorf“ erwähnt. Der Ort gehört zur Herrschaft Lauterstein und zur Parochie Lauterbach. 1590 wird der Ort Rittersberg genannt. Eine Schule wird 1897 und die Straße nach Pockau 1898 erbaut. 1925 erfolgt der Anschluss ans Elektrizitätsnetz und zwei Jahre später wird die zentrale Wasserleitung gebaut.

Einwohnerentwicklung

Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres mit Gebietsstand Januar 2007:

1982 bis 1988

  • 1982 − 2099
  • 1983 − 2086
  • 1984 − 2097
  • 1985 − 2077
  • 1986 − 2059
  • 1987 − 2052
  • 1988 − 2032

1989 bis 1995

  • 1989 − 1998
  • 1990 − 1962
  • 1991 − 1922
  • 1992 − 1886
  • 1993 − 1892
  • 1994 − 1951
  • 1995 − 1993

1996 bis 2002

  • 1996 − 2059
  • 1997 − 2078
  • 1998 − 2083
  • 1999 − 2087
  • 2000 − 2080
  • 2001 − 2055
  • 2002 − 2075

2003 bis 2007

  • 2003 − 2053
  • 2004 − 2079
  • 2005 − 2078
  • 2006 − 2072
  • 2007 − 2062
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen


Besucherbergwerk "Tiefer Molchner Stolln" in Pobershau (übertägige Anlagen)
Grüner Graben

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Schaubergwerk "Tiefer Molchner Stolln"
  • "Skulpturen wider das Vergessen" Holzskulpturen in der Galerie "Die Hütte"
  • "Kreativzentrum Böttcherfabrik" mit Puppenmuseum, Steingalerie u.v.m.
  • Neobarocke Kirche, 1903/1904 nach Entwürfen von Woldemar Kandler errichtet, mit Jehmlich-Orgel von 1904 und einem Altarbild von Ludwig Otto ("Christi Himmelfahrt")
  • Aussichtsfelsen Katzenstein mit Naturlehrpfad und Kneippbecken am Grünen Graben
  • Grüner Graben
  • Naturschutzgebiet "Schwarzwassertal" (zum Teil zu Olbernhau und Marienberg OT Kühnhaide) mit Naturschutzstation im Hinteren Grund
  • Feriendorf mit Lamaranch und Minigolfanlage

Vereine - Kultur, Tourismus und Sport

  • TSV 1872 Pobershau e.V.
  • Pobershauer Karnevalsverein e.V.
  • "De Pobershauer Silbermäd" e.V.
  • Pobershauer Männerchor e.V.
  • Pobershauer Bergbrüderschaft e.V.
  • Schießverein Pobershau e.V.
  • Kneippverein Pobershau e.V.
  • Erzgebirgszweigverein Pobershau
  • Kunstverein Max Christoph und Gottfried Reichel e.V.
  • Schießhäus´l e.V.
  • Rittersberger Jugendclub e.V.


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Johann Gottfried Schreiber: Markscheider, Bergdirektor, Präsident
  • Gottfried Reichel: Schnitzer "Skulpturen wider das Vergessen"
  • Elfriede Spiegelhauer, geb. Uhlig: Olympionikin Skilanglauf 1956, 1960, 1964

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung

Weblinks


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