- Schwefeltrioxid
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Strukturformel Allgemeines Name Schwefeltrioxid Andere Namen - Schwefelsäureanhydrid
- Acidum sulfuricum anhydricum
Summenformel SO3 CAS-Nummer 7446-11-9 PubChem 24682 Kurzbeschreibung farblose an der Luft rauchende Masse[1]
Eigenschaften Molare Masse 80,06 g·mol−1 Aggregatzustand fest (α-, β-Form), flüssig (γ-Form)
Dichte 2,00 g·cm−3(γ-Form)[2]
Schmelzpunkt Siedepunkt 44,45 °C (β-, γ-Form), α-Form zersetzt sich bei 50 °C [2]
Dampfdruck Löslichkeit explosionsartige Hydrolyse in Wasser[2]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [3] Gefahr
H- und P-Sätze H: 271-314-330-350 EUH: keine EUH-Sätze P: 201-220-260-280-284-305+351+338 [3] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [2] Ätzend (C) R- und S-Sätze R: 14-34 S: 8-25-36/37/39-45 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Schwefeltrioxid, SO3, ist das Anhydrid der Schwefelsäure. Es bildet bei Normbedingungen farblose, nadelförmige Kristalle, die äußerst hygroskopisch sind und sehr heftig (explosiv) mit Wasser reagieren. Es existieren für den Feststoff Schwefeltrioxid drei verschiedene Modifikationen. Einatmen hat Reizerscheinungen zur Folge, in der Lunge wird daraus Schwefelsäure, die ein lebensgefährliches Lungenödem auslösen kann.
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung
Schwefeltrioxid wird technisch im Kontaktverfahren durch mit Vanadiumpentoxid katalysierte Oxidation von Schwefeldioxid mit Luftsauerstoff bei 420 °C hergestellt. Reines Schwefeltrioxid erhält man durch Abdestillieren aus Oleum, welches ein Zwischenprodukt bei der Schwefelsäureherstellung ist. Das zunächst gasförmige abdestillierte Schwefeltrioxid wird anschließend durch Kühlung zu flüssigem Schwefeltrioxid kondensiert. Bei Kondensation und Lagerung sind enge Temperaturgrenzen einzuhalten, da Festpunkt und Siedepunkt sehr nahe beieinander liegen.
Um kleinere Mengen Schwefeltrioxid zu erhalten, kann man es auch aus einer Mischung von Schwefelsäure und Phosphorpentoxid oder Metaphosphorsäure (H4P4O12, cyclo-Phosphat) abdestillieren.
Verwendung
Es dient hauptsächlich zur Herstellung von Schwefelsäure:
In Schwefelsäure löst sich Schwefeltrioxid schneller als in Wasser und bildet Dischwefelsäure. Mit Wasser wird diese dann zu Schwefelsäure umgesetzt:
Weiter zur Herstellung von Fluorsulfonsäure und Chlorsulfonsäure
Vermischt man Schwefeltrioxid mit Alkoholen, entstehen Schwefelsäureester:
Diese Reaktion wird bei der Herstellung von Tensiden genutzt:
Die Schwefelsäureester wird mit Natronlauge neutralisiert und liefert so Fettalkoholsulfat. Weiter ist Schwefeltrioxid als Oxidationsmittel geeignet. Es wurde auch zur Herstellung von Rauchgranaten benutzt, da bereits ein Tropfen flüssiges Schwefeltrioxid einen großen Raum komplett einnebeln kann.
Eigenschaften
Gasförmiges Schwefeltrioxid liegt als Monomer vor. Dieses ist trigonal-planar gebaut und enthält drei gleichlange S–O-Doppelbindungen:
Die angegebene Strukturformel setzt sich aus wie folgt aussehenden mesomeren Grenzstrukturen zusammen:
Es liegt im Gleichgewicht mit S3O9-Molekülen vor. Wird (gasförmiges) SO3 unter −80 °C abgekühlt, bildet sich das sog. γ-SO3. Dieses besteht aus S3O9-Molekülen. Es ist nicht planar aufgebaut, sondern formt einen gewellten Ring. Dabei sind die Schwefelatome von Sauerstoff verzerrt tetraedisch umgeben.
Schwefeltrioxid verkohlt augenblicklich Gummi und die meisten Kunststoffe wie PVC, nur Teflon ist relativ beständig, wird aber durch Diffusion gefährdet.
Einzelnachweise
- ↑ Thieme Chemistry (Hrsg.): RÖMPP Online - Version 3.5. Georg Thieme Verlag KG, Stuttgart 2009.
- ↑ a b c d e f Eintrag zu CAS-Nr. 7446-11-9 in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10.08.2007 (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b Datenblatt Sulfur trioxide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 23. April 2011.
Kategorien:- Krebserzeugender Stoff
- Ätzender Stoff
- Schwefelverbindung
- Sauerstoffverbindung
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