- Schwerin Hbf
-
Schwerin Hauptbahnhof Empfangsgebäude und Bahnhofsvorplatz Bahnhofsdaten Kategorie Regionalknoten, Fernverkehrshalt Art Durchgangsbahnhof Bahnsteiggleise 4
Reisende 12.000
Abkürzung WS
Webadresse bahnhof.de Architektonische Daten Eröffnung 1847
Stadt Schwerin Bundesland Mecklenburg-Vorpommern Staat Deutschland Koordinaten 53° 38′ 4″ N, 11° 24′ 29″ O53.63444444444411.408055555556Koordinaten: 53° 38′ 4″ N, 11° 24′ 29″ O Eisenbahnstrecken Liste der Bahnhöfe in Mecklenburg-Vorpommern Der Hauptbahnhof der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin, befindet sich im Nordwesten der Innenstadt und besitzt zwei Bahnsteige und vier Gleise. Heute nutzen etwa 12.000 Reisende täglich den Bahnhof.
Inhaltsverzeichnis
Bauten
Das Bahnhofsgebäude wurde in den Jahren 1889/90 nach Entwürfen von E. Möller im Repräsentationsstil der Gründerzeit unter Verwendung heller Verblendziegel errichtet. Die Haupthalle ist durch niedrigere Zwischenglieder mit zwei Eckpavillions verbunden. Die Eingangshalle wurde 1927 tiefer gelegt.[1] In der Empfangshalle befinden sich neben Serviceeinrichtungen der Deutschen Bahn einige Geschäfte. Ein Fußgängertunnel führt von der Halle zu den zwei Inselbahnsteigen mit insgesamt vier Bahnsteiggleisen. Auf der gegenüberliegenden Bahnhofsseite besitzt der Tunnel zwei Zugänge.
Auf dem Bahnhofsvorplatz befindet sich der Zierbrunnen Rettung in Seenot aus dem Jahr 1910 mit Bronzeplastiken von Hugo Berwald. Der Brunnen stand bis 1927 ursprünglich auf dem Schweriner Markt. Der Bahnhofsvorplatz wird umrahmt von weiteren Nahverkehrseinrichtungen, dem InterCity-Hotel (err. 1972, ehemals Hotel Stadt Schwerin) und Wohnhäusern, von denen vier von ihnen nach Plänen Georg Adolph Demmlers 1847 eine einheitliche Fassade erhielten.[1]
Geschichte
Schwerin erhielt seinen ersten Bahnanschluss im Jahr 1847 mit der Eisenbahnstrecke nach Hagenow. Es handelte sich dabei um die älteste Eisenbahn Mecklenburgs, die eine Verbindung an die Strecke Hamburg–Berlin herstellte. Die Linie nach Wismar wurde 1848, die nach Rostock über Bad Kleinen 1850 fertiggestellt. 1888 folgten Anbindungen nach Crivitz (1899 bis Parchim erweitert) und Ludwigslust, 1898 wurde die Strecke nach Rehna eröffnet.
Zwischen 1889 und 1890 wurde an Stelle des Vorgängerbaus aus dem Jahr 1847 das heutige Bahnhofsgebäude errichtet. Dieses Gebäude ist seither im Äußeren weitgehend unverändert erhalten. In den 1920er Jahren wurde der Bahnhofstunnel gebaut, um einen gefahrlosen Zugang zu den Bahnsteigen zu ermöglichen.
Der Name Grunthalplatz, als Bezeichnung für den Bahnhofsvorplatz, beruht auf einem tragischen Ereignis. Hier wurde kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges Marianne Grunthal, die auf die Nachricht von Hitlers Tod eine erleichternde Äußerung tätigte, von SS-Wachmannschaften an einem Laternenmast gehenkt. An dem Mast wurde eine Gedenktafel angebracht.
Nach dreieinhalbjähriger Modernisierung ist der Bahnhof im Dezember 2005 offiziell neu eröffnet worden. Die nach Angaben der Bahn rund 40 Millionen Euro teuren Maßnahmen, welche Bestandteil des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr.1 waren, umfassten die Erneuerung von vier Kilometer Gleisen, einer Brücke, Bahnsteigen mit Überdachungen und Modernisierungsarbeiten im Gebäude und in den Unterführungen, wobei Augenmerk auf den barrierefreien Zugang für Rollstuhlfahrer gelegt wurde. Seit 2005 führt der Tunnel zum Zugang zu den Gleisen bis zur rückwärtigen ehemaligen Reichsbahndirektion. Der benachbarte Fußgängertunnel wurde zeitgleich geschlossen. Ein neu errichtetes elektronisches Stellwerk wird seither von der Betriebszentrale Berlin-Pankow aus gesteuert. Mit dem auf 370 Meter verlängerten Bahnsteig an Gleis 3 und 4 wurde die für InterCity- und EuroCity-Züge nötige Länge erreicht. Bis zum April 2006 entstanden in der Eingangshalle des Bahnhofs und im Tunnel noch Ladenflächen.
Parallel zu den Arbeiten sorgte die Stadt für eine Erneuerung von Teilen des Grunthalplatzes. Der Busbahnhof und die Straßenbahnhaltestelle vor dem Gebäude wurden baulich aufgewertet. Diese 1,2 Millionen Euro teuren Maßnahmen wurden mit 850.000 Euro gefördert. In Planung sind noch Arbeiten am Brunnenplatz und der Bahnhofszufahrt am InterCityHotel. Insbesondere zur Bundesgartenschau 2009 soll der Bahnhof den Besuchern einen guten ersten Eindruck von der Stadt vermitteln.
Am 18. September 2008 kürte die Allianz pro Schiene den Schweriner Hauptbahnhof zum „Bahnhof des Jahres 2008“ in der Kategorie „Städte unter 100.000 Einwohner“.[2]
Eisenbahnverkehr
Der Schweriner Hauptbahnhof wird sowohl von Zügen des Fernverkehrs der Deutschen Bahn (DB), als auch von Zügen des Nahverkehrs der DB und der Ostseeland Verkehr (OLA) bedient.
Strecken
Von Schwerin Hauptbahnhof verlaufen Strecken in Richtung Bad Kleinen, Parchim, Ludwigslust, Hagenow und Rehna.
Fernverbindungen
Der Schweriner Hauptbahnhof liegt an der IC-Relation Karlsruhe–Frankfurt am Main–Hamburg–Schwerin–Rostock–Stralsund. Es bestehen Direktverbindungen nach Rostock, Stralsund, Hamburg, Frankfurt am Main, Karlsruhe, Stuttgart sowie in viele Städte im Ruhrgebiet.
Nahverkehr
Regionalverkehrslinien
Folgende Eisenbahnlinien des Landes Mecklenburg-Vorpommern verkehren in oder nahe Schwerin im Nahverkehr. Nahverkehrszüge verbinden Schwerin mit Wismar, Parchim, Rehna, Ludwigslust, Hagenow, Wittenberge, Berlin und Luckenwalde. Die Linien verkehren mindestens im Zwei-Stunden-Takt.
Linie Verlauf Betreiber RE 1 Rostock – Bützow – Bad Kleinen – Schwerin – Hagenow Land – Büchen – Hamburg DB Regio RE 4 Wismar – Bad Kleinen – Schwerin – Ludwigslust – Wittenberge – Berlin – Ludwigsfelde (– Luckenwalde) DB Regio RE „Fliegender Schweriner“ Schwerin – Ludwigslust (einzelne Fahrten pro Richtung mo−fr mit Anschluss an den ICE-/EC-Verkehr nach Berlin) DB Regio RB 11 Hagenow – Schwerin DB Regio OLA Rehna – Gadebusch – Schwerin – Crivitz – Parchim Ostseeland-Verkehr Anbindung des Hauptbahnhofes
Am Hauptbahnhof befindet sich eine Straßenbahn-Haltestelle sowie ein Omnibusbahnhof. Letzterer wird sowohl vom Schweriner Nahverkehr als auch von regionalen Verkehrsgesellschaften und Busunternehmen des Umlandes angefahren.
Weblinks
- Gleisplan des Bahnhofs Schwerin Hbf auf den Seiten der Deutschen Bahn (PDF; 161,2 KB)
Einzelnachweise
- ↑ a b Hahn/Polenz/Lösler/Schaeffer/Menzel:Architekturführer DDR. Bezirk Schwerin. Berlin 1984
- ↑ NDR Fernsehen - Nordmagazin vom 18. September 2008
Siehe auch
Wikimedia Foundation.