Schwester Maria Euthymia

Schwester Maria Euthymia

Maria Euthymia Üffing, geb. Emma Üffing, (* 8. April 1914 in Halverde, Westfalen; † 9. September 1955 in Münster (Westfalen)) war eine deutsche Clemensschwester. Sie wurde am 7. Oktober 2001 in Rom selig gesprochen.

Grabkapelle auf dem Zentralfriedhof in Münster

Inhaltsverzeichnis

Leben

Emma Üffing war das neunte der elf Kinder von Maria und August Üffing, die einen kleinen Bauernhof bewirtschafteten, auf dem sie bis zu ihrem 17. Lebensjahr arbeitete. Sie litt seit ihrem 18. Lebensmonat an Rachitis, die sie schwächte und ihr Probleme beim Laufen bereitete.

1931 trat Emma Üffing eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin in der Küche des St.-Anna-Krankenhauses in Hopsten an. Die Oberin des Krankenhauses hieß Schwester Euthymia und soll ihr Vorbild gewesen sein. Drei Jahre später bat Emma Üffing am 25. März 1934 um Aufnahme bei den Clemensschwestern, woraufhin sie am 23. Juli Postulantin wurde. Ihr Noviziat begann mit ihrer Einkleidung am 2. Oktober 1935 und endete am 11. Oktober 1936 mit den zeitlichen Gelübden. Sie erhielt den von ihr gewünschten Namen Schwester Maria Euthymia. Einen Monat später wurde sie an das St.-Vinzenz-Hospital in Dinslaken versetzt, wo sie auf der Isolierstation als Hilfskrankenschwester arbeitete. 1939 bestand sie die Prüfung zur Krankenschwester und legte am 15. September 1940 das ewige Gelübde ab.

In Dinslaken war sie während des Zweiten Weltkrieges für die pflegerische Betreuung der Kriegsgefangenen zuständig, von denen sie den Beinamen „Engel der Liebe“ erhalten haben soll. Nach Ende des Krieges und Auflösung der Gefangenenstation wurde sie zur Leitung der Krankenhauswäscherei berufen. Die Krankenpflege aufzugeben und der fehlende Patientenkontakt fielen ihr sehr schwer, sie fügte sich jedoch. 1948 wurde sie ins Mutterhaus nach Münster berufen und auch dort mit der Leitung der Wäscherei beauftragt.

Nach einem Schwächeanfall im Juli 1955 wurde bei Schwester Euthymia Krebs diagnostiziert, an dem sie am 9. September 1955 starb.

Seligsprechung

Am offenen Sarg Schwester Euthymias soll eine ihrer Mitschwestern, deren Hand in eine Bügelmaschine gekommen war und starke Verbrennungen und Quetschungen erlitten hatte, um Fürbitte gebeten haben. Die Hand soll innerhalb kurzer Zeit vollständig geheilt sein.

Zwei Jahre später wurde der Seligsprechungsprozess beantragt, der weitere zwei Jahre später eingeleitet wurde. 1985 wurde der Leichnam von Schwester M. Euthymia exhumiert, untersucht und wieder beigesetzt. Am 7. Oktober 2001 wurde Schwester M. Euthymia in Rom von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

An ihrer Wirkungsstätte erinnert seit dem 10. November 2001 ein Denkmal des Beuys-Schülers Alfred Grimm an ihre seelsorgerische und krankenpflegerische Tätigkeit.

Eine Reliquie von ihr wurde am 12. März 2008 bei der Altarweihe in der St. Regina Kirche in Drensteinfurt in den Altar eingesetzt.

Literatur

  • Hans-Josef Joest (red.) et al.: Schwester Maria Euthymia. Ihr Leben, ihre Seligsprechung, ihre Ausstrahlung. Aschendorff & Dialogverlag, Münster 2001, ISBN 3-402-05349-7 (Aschendorff) oder ISBN 3-933144-45-0 (Dialogverlag)
  • Wendelin Meyer: Schwester Maria Euthymia. Clemensschwester, gestorben im Rufe der Heiligkeit am 9. September 1955 zu Münster in Westfalen. Nach den Akten und Vorarbeiten des Mutterhauses dargestellt. 16. Auflage. Clemensschwestern, Münster 1976
  • Johannes Loy (Hrsg.): Schwester Euthymia "alles für den großen Gott". Aschendorff, Münster 2000, ISBN 3-402-05366-7
  • Emile Eche: Ich diente und mein Lohn ist Frieden. Die Clemensschwester Maria Euthymia in den Erinnerungen des kriegsgefangenen französischen Soldatenpriesters Emile Eche. 12. Auflage. Regensberg, Münster 1994, ISBN 3-7923-0576-3
  • Heinrich Mussinghoff: Schwester Maria Euthymia (1914 - 1955). Ein verborgenes Leben für Gott und die Menschen. Butzon und Bercker, Kevelaer 2000, ISBN 3-7666-0266-7
  • Paul Hövels: Wie Gott will. Euthymia-Gebetbuch. 2., erweiterte Auflage. . Dialogverlag, Münster 2004, ISBN 3-933144-81-7
  • Hermann Bücker: Die Klemensschwester Maria Euthymia, 1914 - 1955. Ihr Leben und ihr Charakterbild. Aschendorff, Münster 1963

Weblinks


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