Marilyn Monroe

Marilyn Monroe

Marilyn Monroe [ˈmæɹɪlɪn mənˈɹoʊ] (* 1. Juni 1926 in Los Angeles; † 5. August 1962 ebenda; geboren als Norma Jeane Mortenson, kirchlich registrierter Taufname: Norma Jeane Baker) war eine US-amerikanische Filmschauspielerin, Sängerin, Fotomodell und Filmproduzentin.[1][2] Sie wird zu den archetypischen Sexsymbolen und Filmikonen des 20. Jahrhunderts gezählt.

Marilyn Monroe, Ölgemälde von Ralf Krampe
Wachsstatue von Monroe im Londoner Madame Tussauds

Inhaltsverzeichnis

Privatleben

Familie und Jugend

Norma Jeane war das ungewollte Kind der Filmcutterin Gladys Pearl Mortenson, geborene Monroe.[3] Ihr Vater war vermutlich Charles Stanley Gifford.[4] Gifford arbeitete im Schnittstudio der RKO Pictures und war der Vorgesetzte von Gladys. Im Jahre 1925 hatte er eine Affäre mit ihr. Als er von der Schwangerschaft seiner Geliebten erfuhr, verließ er sie. Obwohl er sich nie zu seiner Tochter bekannt hatte, war Marilyn Monroe Zeit ihres Lebens davon überzeugt, dass Charles Gifford ihr Vater war.

Gladys war zum Zeitpunkt der Geburt bereits zum zweiten Mal verheiratet. Ihr Ehemann war der Missionar und Prediger Martin Edward Mortenson, den sie 1924 geheiratet hatte. Obwohl sie mit ihm nur vier Monate zusammen gelebt hatte, ließ sie sich erst 1928 von ihm scheiden. Aus ihrer ersten Ehe mit John Baker stammten zwei Kinder, ein Halbbruder und eine Halbschwester von Norma Jeane, die seit der Scheidung bei ihrem Vater lebten.

Als Marilyn Monroe am 1. Juni 1926 im General Hospital in Los Angeles zur Welt kam, wurde auf ihrer Geburtsurkunde der Name Norma Jeane Mortenson eingetragen. Am 6. Dezember 1926 ließ ihre Großmutter Della Mae Monroe, geborene Hogan, bei der kirchlichen Taufe den Namen Norma Jeane Baker eintragen, also den Nachnamen von Gladys' erstem Ehemann. Damit versuchte die Großmutter die Unehelichkeit des Kindes zu vertuschen.[1][3] Getauft wurde Norma Jeane von der Pfingstlerin Aimee Semple McPherson. Den Vornamen Norma wählte ihre Mutter in Gedenken an die Schauspielerin Norma Talmadge. In vielen Biografien über Monroe wird ihr zweiter Vorname irrtümlich ohne „e“ am Ende geschrieben.[5]

Die berufstätige Mutter gab ihre Tochter für wenig Kostgeld zu fremden Nachbarn. Dort wurde das Kind übertrieben religiös erzogen. Als Norma Jeane sechs Jahre alt war, musste ihre Mutter sie wieder zu sich nehmen. Das kleine Mädchen kam nicht darüber hinweg, dass ein Nachbar ihren Hund erschossen hatte. Ende der 1920er Jahre, während der Weltwirtschaftskrise, erschoss sich Norma Jeanes Großvater Otis Elmer Monroe wegen finanzieller Probleme.[6] Wenig später erlitt Gladys einen Nervenzusammenbruch und erkrankte wie schon zuvor ihre Mutter Della Mae an psychischer Labilität. Gladys hatte mit einem inneren Konflikt zu kämpfen. Einerseits sympathisierte sie mit den Pfingstlern und Lutheranern, andererseits führte sie ein Leben in Promiskuität. In der Folgezeit kam Norma Jeane zu verschiedenen Pflegefamilien, bis sie 1934 schließlich Grace McKee, die beste Freundin ihrer Mutter zum Vormund bekam. Als diese wieder heiratete, schickte sie das Kind 1935 für 22 Monate in das Waisenhaus von Los Angeles. Der Versuch, Norma Jeane im Alter von 11 Jahren wieder in die Familie aufzunehmen scheiterte wegen wiederholter sexueller Belästigung durch McKees Ehemann. Nach diesem Ereignis fand Norma Jeane Halt und Vertrauen nur noch bei einer langjährigen Freundin der Familie, die zu ihrer geliebten Nenntante wurde.[6]

Weil ihr Vormund eine Familie gegründet hatte und wegen eines Umzugs von Los Angeles in den Mittleren Westen nicht mehr für sie sorgen konnte, wurde Norma Jeane 1942 im Alter von 16 Jahren verheiratet. Gesetzliche Bestimmungen mit Bezug auf die Volljährigkeit zwangen sie aufgrund ihrer frühen Heirat, die Schule zu verlassen. Ein möglicher Schulabschluss wurde ihr dadurch verwehrt.

Im Jahre 1944 arbeitete Norma Jeane zunächst in der Montageabteilung einer Rüstungsfabrik,[7] wo sie dann 1945 als Fotomodell entdeckt wurde. Sie posierte zunächst für eine Frontzeitung der U.S. Army und etablierte sich rasch zu einem beliebten Pin-up-Girl. Noch im gleichen Jahr absolvierte sie eine Berufsausbildung zum Mannequin. Bereits 1946 erschien sie erstmals auf der Titelseite einer überregionalen Zeitschrift.

Ehen

Am 19. Juni 1942 heiratete die 16-jährige Norma Jeane den fünf Jahre älteren Nachbarn James Dougherty. Dougherty wurde kurz nach der Hochzeit zur Kriegsmarine eingezogen. Norma Jeane wurde währenddessen von dem Armeefotografen David Conover als Fotomodel entdeckt und startete ihre Karriere als Marilyn Monroe. Am 13. September 1946 ließen sich beide einvernehmlich scheiden.

Marilyn Monroe mit Joe DiMaggio in Japan (1954)

Die katholische Ehe mit Baseballstar Joe DiMaggio wurde am 14. Januar 1954 geschlossen und dauerte nur neun Monate. Monroe traf DiMaggio 1952 bei einem arrangierten Blind Date während der Dreharbeiten zu dem Film Liebling, ich werde jünger. Sie sagte später, sie habe ihn gar nicht treffen wollen. Sie stellte sich vor, er würde grellbunte Krawatten tragen und habe Muskeln wie ein Bodybuilder. Die Ehe wurde von der Öffentlichkeit und Klatschpresse intensiv verfolgt. DiMaggio, der sich aus dem aktiven Baseball-Sport zurückgezogen hatte, wünschte sich eine häusliche Ehefrau, während Monroe auf dem Höhepunkt ihrer Karriere war. Wenn seine Frau ihm schilderte, wie sie wieder einmal bewundert worden sei, pflegte DiMaggio bitter zu antworten, dass er sich gut an dieses Gefühl erinnere. Er konnte es offenbar nicht ertragen, dass seine Karriere zu Ende war und seiner Ehefrau so viel Bewunderung zuteil wurde. DiMaggio verbrachte viel Zeit vor dem Fernseher, was Monroe wiederum langweilte.[6] Während der Dreharbeiten für den Film Das verflixte 7. Jahr, wo in einer Szene Monroes Kleid über einem U-Bahnschacht immer wieder hochgeweht wurde, bekam DiMaggio vor hunderten von Zuschauern einen Eifersuchtsanfall. Die Ehe litt an beider Gegensätzlichkeit. Am 31. Oktober 1954 wurde die Ehe wegen gegenseitiger seelischer Grausamkeit wieder geschieden. Ab Frühjahr 1961 pflegten Monroe und DiMaggio jedoch wieder herzlichen Kontakt. Nach Monroes Tod veranlasste DiMaggio, dass 20 Jahre lang jede Woche eine rote Rose auf ihr Grab gelegt wurde.

Am 29. Juni 1956 heirateten Monroe und der bekannte Dramatiker Arthur Miller. Für ihn konvertierte sie zum Judentum. Die beiden hatten sich 1951 während der Dreharbeiten zu dem Film As Young as You Feel durch Elia Kazan kennengelernt. Monroe sah in Miller einen Beschützer und Vaterersatz. Endlich hatte sie eine Familie, in der sie sich um Millers Kinder aus erster Ehe kümmern konnte. Beide waren glücklich, Millers Liebe vermittelte ihr Geborgenheit und Anerkennung. Auch wünschten sie sich gemeinsame Kinder. Monroe konnte sich vorstellen, für ihn nur noch Hausfrau zu sein.[8] Als Miller im Jahre 1957 als Sympathisant der Kommunisten diffamiert wurde, stand Monroe ihrem Ehemann diplomatisch zur Seite. Die Ehe wurde jedoch von drei Fehlgeburten überschattet, hervorgerufen durch Monroes Endometriose. Miller schrieb eigens für sie das Drehbuch zu dem Film Misfits – Nicht gesellschaftsfähig. Die problematischen Dreharbeiten markierten jedoch das Ende der Ehe. Miller verzweifelte an ihrem erheblichen Tablettenkonsum. Monroe wiederum hatte sein Tagebuch gelesen, worin er sie unter anderem als unberechenbare und hilflose Kindfrau beschrieb, für die er nur Mitleid empfände.[6] Nach zahlreichen Ehestreitigkeiten ließ sich das Paar am 20. Januar 1961 ohne gegenseitige Ansprüche scheiden.

Psychotherapie

Die Kunstfigur Marilyn Monroe oder auch MM wurde bereits in den 1950er Jahren zu einer Legende. Die Widersprüche zwischen dem Menschen Norma Jeane mit brünetten Locken und auffallender, natürlicher Schönheit und dem vollendeten, blonden Sexsymbol inklusive der zugehörigen Attribute wie Mimik, Stimme, Gang und Make-up traten ab etwa 1952 immer deutlicher zu Tage.

Monroe selbst sah sich als engagierte Schauspielerin. Sie wollte tragende und anspruchsvolle Rollen spielen. Sie wollte als ernsthafte Schauspielerin wahrgenommen und nicht auf ein Sexsymbol reduziert werden. Ab Mitte der 1950er Jahre bemühte sie sich um Charakterrollen.[9] Der Druck, ihrem Image gerecht werden zu müssen, wurde für sie zunehmend zu einer seelischen Belastung. Während ihrer letzten sieben Lebensjahre war sie ständig in ärztlicher und psychoanalytischer Behandlung. In ihrem letzten Lebensjahr 1962 suchte sie ihren Psychoanalytiker bisweilen zweimal am Tag auf. Ihre manische Depression und die daraus resultierenden Selbstzweifel versuchte sie immer öfter mit Hypnotika zu bekämpfen.[10]

Karriere

Fotomodell und erste Nebenrollen 1945–1947

Marilyn Monroe als Model für das Magazin Yank der U.S. Army (1945)

Norma Jeane wurde 1945 von dem Armeefotografen David Conover an ihrem Arbeitsplatz in einer Rüstungsfabrik als Fotomodell entdeckt. Die ersten Fotos erschienen mit Hilfe des damaligen Majors und späteren Präsidenten der USA Ronald Reagan Mitte 1945 im Magazin Yank der U.S. Army. Sie bewarb sich, durch den Erfolg der Veröffentlichung ermutigt, erfolgreich bei einer Modelagentur in Hollywood. Hier lernte sie sich vor der Kamera und auf dem Laufsteg zu bewegen. In den Jahren von 1946 bis 1947 trug sie eine Zahnspange. Ihre Haarkrause wurde regelmäßig aufwändig geglättet. Zeitweise wurde auch ihr spitzer Haaransatz oberhalb der Stirn entfernt. Auf Anraten ihrer Agentin ließ sie ihre brünetten Haare blondieren. Für sich wählte sie den Künstlernamen Marilyn Monroe, eine Kombination aus dem Vornamen der Tänzerin Marilyn Miller und dem Geburtsnamen ihrer Mutter.

Im Jahre 1946 erhielt Monroe von der 20th Century Fox einen Einjahresvertrag als Nachwuchsschauspielerin und nahm im gleichen Jahr Schauspielunterricht bei Natasha Lytess und Michael Tschechow. Ab 1947 war sie weltweit auf den Titelseiten zahlreicher Zeitschriften zu sehen. In Filmen wie Dangerous Years oder Scudda Hoo! Scudda Hay!, der erst 1948 heraus kam, hatte sie kleine Rollen. Ihre Filmszenen in Scudda Hoo! Scudda Hay! wurden bis auf einen Satz herausgeschnitten.

Durchbruch 1948–1952

In dem Film Ich tanze in dein Herz von 1948 konnte Monroe erstmals auch als Sängerin überzeugen. Im letzten Film der Marx Brothers, Love Happy, hatte sie neben Groucho Marx ihre erste bedeutende Nebenrolle. Marx spielte darin einen Detektiv, Monroes Rolle war die einer verführerischen Klientin.

Ihre wachsende Popularität bescherten Monroe 1950 mehrere Rollenangebote. Außer in den B-Movies A Ticket to Tomahawk, Rollschuhfieber und Rechter Haken spielte sie auch kleinere Rollen in großen Produktionen. Hervorzuheben ist insbesondere ihre hervorragende Darstellung der naiven Angela Phinlay, der Geliebten eines älteren, feinen Gangsters in John Hustons Asphalt-Dschungel. Monroe erregte mit ihrem kindlichen Sexappeal beim Publikum Aufsehen. Durch die Bemühungen eines einflussreichen Hollywood-Agenten wuchs ihr Bekanntheitsgrad. Durch ihren Agenten erhielt sie auch eine Nebenrolle in dem mit sechs Oscars prämierten Film Alles über Eva. Im Jahre 1951 hatte Monroe ihren einzigen Auftritt bei der Oscarverleihung. Sie überreichte den Ton-Oscar.

Im Oktober 1950 unterzeichnete sie einen Siebenjahresvertrag bei der 20th Century Fox. Sie konnte dadurch zum ersten Mal über ein geregeltes Einkommen verfügen, obwohl der Vertrag ein Knebelvertrag war, der mit Bezug auf das Starsystem mit Auflagen an die Schauspieler verbunden war. Obwohl sie anfangs nicht in besseren Filmen erschien, war ihre Leinwandpräsenz bemerkenswert. Andere Filmstudios wurden auf sie aufmerksam und begannen um sie zu werben. Sie wurde schließlich von 20th Century Fox an die RKO Pictures ausgeliehen und spielte neben Barbara Stanwyck in Fritz Langs Milieustudie Vor dem neuen Tag.

Nach Beendigung der Dreharbeiten provozierte Monroe einen weltweiten Sexskandal. Bereits 1949 hatte sie nackt für den Fotografen Tom Kelly posiert. Aber erst 1952 wurde eines der Aktfotos als Kalenderblatt veröffentlicht. Das Foto zeigt Monroe nackt auf rotem Samt. Sie begründete den Fauxpas mit der Bemerkung: „Ich musste meine Miete bezahlen!“ Auf die Frage eines Journalisten: „Hatten Sie wirklich nichts an?“ antwortete sie: „Doch! Das Radio!“ Mit ihrer schlagfertigen Antwort rettete sie ihre gerade begonnene Karriere. Der Kalender wurde finanziell ein voller Erfolg. Sie selbst hatte 1949 für die Fotositzung nur ein Honorar von 50 Dollar erhalten. Im Dezember 1953 erschien das Foto nochmals in der ersten Ausgabe des Playboy. Bis 1956 wurden Fotos aus der Sitzung auf verschiedenen Kalendern veröffentlicht.

Wieder bei der 20th Century Fox, überzeugte sie neben Richard Widmark in Versuchung auf 809 in der dramatischen Rolle eines psychopathischen Kindermädchens. Weitere ernsthafte Rollenangebote blieben jedoch leider aus. Ihre Darstellungen beschränkten sich meist auf den Typ der naiven blonden Sexbombe. Im Jahre 1952 erschienen vier Filme mit Marilyn Monroe, darunter Komödien wie Wir sind gar nicht verheiratet oder Liebling, ich werde jünger. Neben ihrer Schönheit wurde ihr komödiantisches Talent gelobt. Für eine Nebenrolle in dem Film Vor dem neuen Tag von Fritz Lang mit Barbara Stanwyck in der Hauptrolle war sie an die RKO Studios ausgeliehen worden. Der große Publikumserfolg des Films ist nicht zuletzt Marilyn Monroe geschuldet, deren darstellerische Leistungen auch von den Kritikern gewürdigt wurden. Schlagzeilen machte auch eine Blinddarmoperation, die eine Welle von Fanbriefen auslöste. Zu dieser Zeit erhielt Monroe ihre ersten Auszeichnungen, darunter den Photoplay Award, der sie als größten Publikumsliebling ehrte.

International erfolgreiche Komödien 1953–1959

Im Jahre 1953 spielte Monroe an der Seite von Joseph Cotten in Niagara unter der Regie von Henry Hathaway. Überzeugend spielte sie eine verführerische, gewissenlose Ehefrau, die an ihren mörderischen Plänen tödlich scheitert. Der Streifen im Stil des Film Noir war ein Meilenstein in ihrer Karriere und begründete endgültig ihren Status als Filmstar.

Bereits 1952 hatte Monroe an ihrem Geburtstag die Rolle der diamantenliebenden und burlesken Lorelei Lee in dem Filmmusical Blondinen bevorzugt bekommen. Dem Film ist eine Adaption des gleichnamigen, erfolgreichen Broadwaymusicals. Unter der Regie von Howard Hawks begannen die Dreharbeiten unverzüglich nach Beendigung der Dreharbeiten zu Niagara. In dem Film singt sie Diamonds are a Girl's Best Friend, eines ihrer bekanntesten Lieder. Im Sommer 1953 hinterließ sie zusammen mit ihrer Filmpartnerin Jane Russell ihren Hand- und Fußabdruck am Grauman’s Chinese Theatre.

Eine ähnliche Rolle hatte sie 1953 unter der Regie von Jean Negulesco in der Filmkomödie Wie angelt man sich einen Millionär?, der ersten CinemaScope-Filmproduktion. An der Seite von Lauren Bacall und Betty Grable spielte sie die kurzsichtige Pola. Betty Grable war zuvor das populärste Pin-up-Girl der US-Soldaten, nach diesem Film war es Marilyn Monroe. Sie war auch der Garant für den Erfolg des neuen Filmverfahrens von 20th Century Fox, die ihren attraktiver Körper mit der Wirkung der anamorphotischen Linse verglich. Im gleichen Jahr warb sie in der Fernsehshow von Jack Benny für den Film und das neue Kinoerlebnis Cinemascope.

Marilyn Monroe während ihrer Konzerttournee für die Soldaten der 3. US-Infanteriedivision nach dem Koreakrieg (1954)

Bereits im Dezember 1953 hatte Monroe auf Vermittlung von Bob Hope mit den United Service Organizations einen Vertrag für eine Konzerttournee in das kriegsverwüstete Südkorea abgeschlossen. Im Februar 1954 sang sie für die Soldaten der alliierten US-Streitkräfte. Die kurze Tournee war ein großer Erfolg. Trotz des eisigen Wetters trat sie in leichtem Abendkleid auf, weshalb sie nach der Tournee an einer Lungenentzündung erkrankte.

Im Jahre 1954 kam Fluß ohne Wiederkehr in die Kinos. Es ist der einzige klassische Western, in dem Monroe eine Hauptrolle spielte. Ihr Filmpartner war Robert Mitchum, Regie führte Otto Preminger. Während der Dreharbeiten brach sich Monroe ein Bein, was die Produktion des Films verzögerte. In vielen Szenen des Films sieht man sie daher nur mit verdeckten Beinen. Es kam zu Streitigkeiten mit Preminger. Er hatte in einem Interview gesagt: „Marilyn Monroe ist wie Lassie. Mit ihr muss man 14 Mal die gleiche Szene drehen, bevor sie an der richtigen Stelle bellt.“[11]

Der 1954 entstandene Film Rhythmus im Blut, eine aufwändige Produktion in Farbe, ist eine Hommage an Irving Berlin und war Monroes fünfte Filmproduktion. Sie spielt darin einen von sich selbst überzeugten Revuestar. Das musikalische Familienrührstück war in den Vereinigten Staaten ein großer Erfolg. In den Jahren 1953 bis 1954 wurde Monroe zum größten finanziellen Erfolg der 20th Century Fox. Anders als bei ihrem unvorteilhaften Siebenjahresvertrag mit der 20th Century Fox aus dem Jahre 1950 schloss sie 1953 einen Vertrag mit RCA Records, der es ihr erlaubte, Gesangsaufnahmen aus den Filmen Fluss ohne Wiederkehr und Rhythmus im Blut außerhalb des üblichen Soundtracks unter eigenem Namen auf Schellackplatte, Single und Ep international zu veröffentlichen. Unter dem RCA-Label wurden auch zwei weitere Lieder aufgenommen, die erst 1972 auf LP erschienen.

Bereits 1953 war es immer wieder zu Auseinandersetzungen mit der 20th Century Fox gekommen. Monroe bestand auf anspruchsvolleren Rollen, mehrere Drehbücher hatte sie bereits abgelehnt. Dies führte 1954 zu einem Kompromiss. Für ihre Mitwirkung in dem Film Rhythmus im Blut war ihr die Hauptrolle in dem Film Das verflixte 7. Jahr unter der Regie von Billy Wilder zugesagt worden. Die Komödie lief bereits erfolgreich als Theaterstück am Broadway. Monroe spielte darin das Mädchen, das im Hochsommer seine Unterwäsche in den Kühlschrank legt. Im Jahre 1955 begannen die Dreharbeiten. Der Film wurde einer ihrer größten Erfolge. Die Szene, in der ihr Kleid über einem New Yorker U-Bahn-Schacht hochgeweht wird, wurde legendär. Die Szene ist allerdings gestellt. Der Luftzug über den Schächten reicht in Wahrheit nicht aus, um ein Kleid hochzuwehen. In einer weiteren Szene des Films parodierte sie eine Femme fatale bis zur Lächerlichkeit. Nach dem Ende der Dreharbeiten trennte sie sich von ihrer langjährigen Schauspiellehrerin Natasha Lytess.

Im Jahre 1955 zeichnete sich für sie eine kreative und berufliche Wende ab. Im Dezember gründete Monroe zusammen mit dem Fotografen Milton H. Greene ihre eigene Firma. Die Marilyn Monroe Productions Inc. wurde gesplittet: Monroe hielt 51 % der Anteile des Unternehmens, Greene 49 %. Zu dieser Zeit war Monroe neben Mary Pickford und Ida Lupino die dritte weibliche Vertragsschauspielerin Hollywoods, die eine eigene Produktionsgesellschaft gegründet hatte. Dies führte in Hollywood zu einem Skandal, zumal ihre Firma die 20th Century Fox wegen Vertragsbruchs verklagt hatte. Trotz wiederholter Mahnungen Monroes hatte die 20th Century Fox die Verpflichtungen aus dem Siebenjahresvertrag aus dem Jahre 1950 nicht erfüllt und ihre Arbeit für den Film Das verflixte 7. Jahr nicht entlohnt. Es kam zu einem Vergleich. Schließlich erhielt Marilyn Monroe nachträglich ihr Honorar. Der Siebenjahresvertrag wurde aufgelöst. Im gegenseitigen Einvernehmen sagten beide Parteien zu, einen neuen Vertrag auszuarbeiten.

Im Jahre 1956 zog Monroe nach New York. Sie besuchte Kurse am Actors Studio und erlernte das Method Acting. Der Schauspiellehrer Lee Strasberg wurde zu ihrem Mentor, seine Ehefrau Paula beriet Monroe bei den Dreharbeiten zu den folgenden Filmen. Im Jahre 1956 ließ Monroe ihren Namen gesetzlich von Norma Jeane Mortenson in Marilyn Monroe ändern.

Zurück in Hollywood wurde ihr viel Anerkennung für ihre Rolle der Saloonsängerin Cherie in Joshua Logans Film Bus Stop zuteil. Diesen Film hatte sie speziell nach ihren Wünschen vorbereitet, was von der Fox respektiert wurde. Sie suchte im Fundus bewusst ein abgetragenes Kostüm aus, das wenig glamourös die ärmlichen Verhältnisse der Spelunke unterstreichen sollte, in dem die Nachtclubsängerin auftrat. Um Cherie, die nur nachts arbeitet und wenig Sonnenlicht abbekommt, überzeugend darzustellen, ließ sie sich sehr bleich schminken. Auch eignete Monroe sich eigens für diese Rolle einen Südstaatenakzent an.

In England stand sie für ihre Firma neben Laurence Olivier in der Romanze Der Prinz und die Tänzerin vor der Kamera. Der Film ist das einzige Werk der Marilyn Monroe Productions Inc. in Zusammenarbeit mit Milton Greene. Monroe und Greene bewiesen viel Mut, als sie mit Sir Laurence Olivier einen klassischen Schauspieler verpflichteten. Während der Dreharbeiten kam es zu Spannungen zwischen Olivier und Monroe. Trotz einiger Auszeichnungen brachte der Film in den Vereinigten Staaten nicht den erwarteten Erfolg.

Im Jahre 1959 war Monroe neben Tony Curtis und Jack Lemmon in Billy Wilders Filmkomödie Manche mögen’s heiß als Sugar, Sängerin und Ukulele-Spielerin in einem Damenorchester, zu sehen. Kurz vor Ende des Streifens singt sie eines ihrer bekanntesten Lieder, I Wanna Be Loved by You. Der Film wurde der Kassenschlager des Jahres und ist heute ein Klassiker. Insbesondere auch durch diesen Film ist sie in Erinnerung geblieben als Traumfrau, die die Männer allein durch ihre Blicke um den Verstand brachte.

Zu dieser Zeit begannen sich die Folgen von Monroes Medikamentenmissbrauch zu zeigen, hinter dem sich körperliche und psychische Probleme verbargen, die sie belasteten. Aufgrund von Konzentrationsschwächen vergaß sie häufig ihre Texte und erschien bisweilen Stunden verspätet am Drehort. Das erschwerte nicht nur die Dreharbeiten, sondern trieb auch die Produktionskosten in die Höhe.

Charakterrollen und letzte Werke 1960–1962

Um ihren Vertrag mit der 20th Century Fox zu erfüllen, spielte Monroe 1960 neben Yves Montand in George Cukors Machen wir’s in Liebe. Der Film wurde jedoch kein Erfolg.

Ihr letzter vollendeter Film war 1961 John Hustons Misfits – Nicht gesellschaftsfähig an der Seite von Clark Gable. Mit diesem Film kündigte sich ein lange ersehnter Wechsel ins Charakterfach an. Der Film stand ganz im Zeichen der Kritik am amerikanischen Freiheitstraum der Cowboys. In den Vereinigten Staaten wurde der Film aufgrund seiner depressiven Grundstimmung ein Misserfolg und als europäischer Film bezeichnet. Die Rolle der Roslyn, die sich nach mehr Respekt, Menschlichkeit und einem Sinn in ihrem Leben sehnt, war Monroe von Arthur Miller, dem Drehbuchautor, auf den Leib geschrieben worden. Monroe selbst empfand die Rolle allerdings zu nah an ihre Person angelehnt.

Monroe mit Robert und John F. Kennedy nach Kennedys Geburtstagsgala (1962)

In ihrem letzten, unvollendeten Film Something’s Got to Give sollte sie in seriöser, dem Zeitgeschmack entsprechender moderner Kleidung agieren. Der Streifen war wieder eine leichte Komödie. Die Dreharbeiten zogen sich endlos hin, da sie krankheitsbedingt kaum mehr am Set erschien. Vor Beginn der Dreharbeiten flog sie nach New York, um mit Lee Strasberg im Actors Studio an der Rolle zu arbeiten. Als am 23. April 1962 der erste Drehtag war, meldete sie sich bei Produzent Weinstein krank. Sie hatte sich bei ihrer Reise nach New York eine Virusinfektion zugezogen. Insgesamt erschien sie nur an 17 von 30 Drehtagen. Durch ihr krankheitsbedingtes Fehlen stiegen die Drehkosten unverhältnismäßig, was die Fox-Studios auch deshalb stark belastete, weil gleichzeitig die Kosten der Dreharbeiten zu Cleopatra in eine Katastrophe ausarteten. Noch während der Dreharbeiten hatte Monroe bei der Geburtstagsfeier des US-Präsidenten John F. Kennedy im Madison Square Garden ihren letzten öffentlichen Auftritt, als sie in einem hautfarbenen, von Jean Louis entworfenen Kleid „Happy Birthday, Mr. President“ sang. Dieser Auftritt geschah gegen den Willen der Fox-Studios. Er bewirkte letztendlich, dass Monroe entlassen wurde, weil sie krank geschrieben war und dennoch zur Präsidentengala nach New York flog. Später sollte nach Verhandlungen mit den Studios die Arbeit an Something’s Got to Give wieder aufgenommen werden. Der Film konnte jedoch nicht mehr zu Ende gedreht werden, da Monroe vorher verstarb.

Einen ihrer letzten großen Auftritte auf Filmmaterial, der in die Geschichte der Fotografie eingehen sollte, hatte Monroe in Bert Sterns Fotoserie The Last Sitting, die er allein nur mit Monroe als Modell kurz vor ihrem Tod in einem Hotelzimmer machte. In dem dreitägigen Fotoshooting für die amerikanische Zeitschrift Vogue zeigte sich die Schauspielerin entspannt und umfassend vor der Kamera. Einige der besten Aufnahmen gelangen Stern nach eigenen Angaben, nachdem Monroe bereits betrunken war. Einige Kontaktabzüge, die sie unvorteilhaft wirken ließen, zensierte oder vernichtete sie allerdings, indem sie mit Nagellack ein großes „X“ auf die Dias malte oder mit Haarnadeln zerkratzte. Stern verwendete später auch die von Monroe zensierten Aufnahmen in seinem Buch.[12] In manchen Biografien wurde das Buch als Schwanengesang der Marilyn Monroe bezeichnet.[13] Nach The Last Sitting machte Monroe allerdings noch weitere Fotoshootings, so dass Bert Sterns Buchtitel lediglich zur Legendenbildung beitrug. Weil Stern jedoch fast das gesamte Material veröffentlichte, bleibt die Serie dennoch die am umfangreichsten dokumentierte Fotosession mit ihr.

Tod und Verschwörungstheorien

Tod durch Barbiturate

Grab von Marilyn Monroe auf dem Westwood Village Memorial Park Cemetery in Los Angeles

Monroe starb in der Nacht vom 4. auf den 5. August 1962 im Alter von 36 Jahren in ihrem Bett in der 12305 Fifth Helena Drive, Brentwood, Los Angeles. Todesursache war eine Überdosis des Barbiturats Nembutal in Verbindung mit dem Schlafmittel Chloralhydrat. Die tödliche Medikamentenvergiftung wurde durch eine richterlich angeordnete Autopsie am 5. August 1962 festgestellt. Die Obduktion der Leiche bestätigte ferner den Körper einer dem Alter entsprechend gesunden Frau. In ihrer Sterbeurkunde steht „wahrscheinlich Suizid“.

Monroe wurde am 8. August in einem Bronzesarg in den Corridor of Memories im Westwood Village Memorial Park Cemetery in Los Angeles beigesetzt. Die Bestattung wurde von ihrem Ex-Ehemann Joe DiMaggio, ihrer Halbschwester Berniece Inez Miracle, geborene Baker und ihrer Privatsekretärin organisiert. Die Trauerrede hielt Lee Strasberg.[14] Die Predigt nach Psalm 23 sprach der offizielle Reverend der Village Church von Westwood. Die ökumenische Trauerfeier fand im engsten Familien- und Freundeskreis statt.

In Erinnerung geblieben ist sie bis heute als "die Monroe", die Diva und Traumfrau, eine Filmikone des 20. Jahrhunderts.

Spekulationen über die Todesursache

Wie um viele Prominente, die jung gestorben sind, ranken sich auch um Monroes Tod zahlreiche Legenden. Die am weitesten verbreitete, jedoch bis heute nicht belegbare Verschwörungstheorie zu ihrem Tod ist die, dass John F. Kennedy sie durch die CIA habe ermorden lassen, da seine Affäre mit ihr eine Gefahr für sein Amt gewesen sei. Für die angebliche Affäre Monroes mit Präsident Kennedy gibt es jedoch keine genauen Erkenntnisse. Monroe äußerte sich in Interviews nie über eine Affäre. Auch Mitschriften von Tonbändern, die Monroe wenige Tage vor ihrem Tod für ihren Psychoanalytiker Ralph Greenson besprochen haben soll und die nach ihrem Tod in der Los Angeles Times veröffentlicht wurden, geben keine Auskünfte über ein etwaiges Verhältnis.[15] Laut der Haushälterin Eunice Murray und der Freundin Pat Newcomb sollen jedoch zahlreiche Telefonate zwischen Monroe und Kennedy vor ihrem Auftritt auf dessen Geburtstagsfeier geführt worden sein. Ebenso soll Monroe sich über eine Nacht mit dem Präsidenten geäußert haben, was aber nicht bewiesen werden kann. Als Jackie Kennedy erfuhr, dass Monroe auf der Party ihres Mannes auftreten werde, wollte sie den Feierlichkeiten nicht beiwohnen. Angeblich bestand auch zwischen Justizminister Robert Kennedy und Monroe ein Verhältnis.[6] Die beiden hatten sich durch Peter Lawford, den Schwager der Kennedys und Marilyn Monroes Freund, kennengelernt.

Sicher ist, dass John F. Kennedys Bruder Robert zusammen mit seinem Schwager Peter Lawford die Schauspielerin in der Nacht ihres Todes und am Tag davor unter ungeklärten Umständen aufgesucht hat. Überdies sind in der Todesnacht laut Polizeibericht viele Telefonate aus Monroes Haus ein- und ausgegangen. Die These, dass die Kennedys Monroes Tod verursacht haben, wurde erst 1986 in einer BBC-Dokumentation aufgestellt.[6][16][17]

Von Donald Spoto stammt die Behauptung, Monroes Tod sei infolge eines groben ärztlichen Kunstfehlers eingetreten. Demnach habe ihr Psychiater Dr. Ralph Greenson ihr ein Klistier mit Chloralhydrat gegen ihre Schlafstörungen verabreicht, obgleich sie zu diesem Zeitpunkt bereits ein Barbiturat genommen hatte, das ihr ein Arzt namens Dr. Hyman Engelberg verschrieben hatte. Engelberg war ursprünglich von Greenson selbst beauftragt worden, Monroes Medikation zu übernehmen. Am Abend des 4. August gab Greenson, ohne vorher Rücksprache mit Engelberg zu halten, Monroe das Klistier mit Chloralhydrat, das mit dem von ihr zuvor eingenommenen Barbiturat einen tödlichen Cocktail bildete. Laut Obduktionsberichten des Pathologen Thomas Noguchi starb Monroe an einem Barbiturat. Noguchi vermutete ebenfalls Chloralhydrat. In Monroes Magen wurden allerdings keine unaufgelösten Kapseln gefunden, die bei oraler Aufnahme hätten vorhanden sein müssen. Es ist aber bekannt, dass sie die Kapseln aufbrach und das in ihnen enthaltene Pulver in Wasser auflöste, um eine schnellere Wirkung zu erzielen. Tatsache ist, dass bei der Obduktion eine violette Verfärbung des Dickdarms auffiel. Das spricht für eine Verabreichung der tödlichen Dosis durch einen Einlauf. Auch sind heute keine der damals eingelagerten Gewebeproben mehr erhalten, so dass Monroes Todesursache nicht mehr zweifelsfrei festgestellt werden kann.[6]

Aufgrund der Aussagen John Miners, der bei der Obduktion Monroes zugegen war, wird nach neuesten Erkenntnissen allerdings ein anderer Zusammenhang zwischen dem Barbiturat Nembutal und dem Chloralhydrat hergestellt. Nembutal war in hoher Konzentration im Körper vorzufinden. Einer oralen Einnahme, also einer Selbsttötung, widerspricht die Tatsache, dass eine so hohe Dosis sofort tödlich gewesen wäre. Die Leberwerte sprechen jedoch dafür, dass die Substanz vom Körper nur langsam aufgenommen wurde und somit in der Leber hätte abgebaut werden können. Da eine Tabletteneinnahme mangels Spuren im Magen sowie auch eine Injektion auszuschließen sind, muss Monroe das Nembutal über einen Einlauf verabreicht worden sein. Das Chloralhydrat wurde mutmaßlich oral mit einem Drink aufgenommen, den sie mit einem um 22 Uhr eintreffenden unbekannten Besucher genommen hatte. Dieser Drink könnte als Betäubungsmittel gedient haben, wodurch die Mordtheorie untermauert wird.[18]

Nachlass

Monroes Persönlichkeitsrechte besitzt heute die 1999 gegründete Firma Marilyn Monroe LLC. Eine beauftragte Agentur verwaltet das Copyright mit Bezug auf das Image der Schauspielerin. Darunter fallen ihr Aussehen, ihr Name, ihre Signatur und ihre Stimme. Das Copyright für Fotos, Lieder und Filme gehört nicht dazu. Die Agentur vermarktet Monroe in der Werbung und Modebranche oder für allgemeine Produkte wie etwa Modeschmuck, Puppen, Kalender, Poster, Postkarten, Bettwäsche oder Aschenbecher. Mit Bezug auf die Pressefreiheit und die Bildende Kunst haben ihre verbliebenen Persönlichkeitsrechte keine juristische Bedeutung.

Diese Sachlage ist durch Monroes zum Teil ungeschicktes Testament aus dem Jahre 1961 entstanden. Bereits 1962 war vorgesehen worden, das Testament zu ändern, da sich Monroe von ihrer ehemaligen Psychoanalytikerin getrennt hatte. Monroe hatte die Ärztin im Testament bedacht. Die Marilyn Monroe LLC gehört zu 100 % der dritten Ehefrau von Lee Strasberg. Ihm waren nach Abzug der gesamte Privatbesitz und noch bestehende geschäftliche Anteile durch das Testament zugesprochen worden. Dies geschah erst nach dem Tod von Monroes Mutter am 11. März 1984. Lee Strasberg war aber bereits am 17. Februar 1982 verstorben. Da Lee Strasberg seine restliche Familie enterbt hatte, wurde das restliche Vermögen komplett der jungen Witwe vermacht.

Die Firma Marilyn Monroe LLC ist umstritten. Seit 1999 wurde sie mehrfach verklagt. Die Klagen werden durch Vergleiche befriedet. Verschiedene Gesetzgebungen in den Bundesstaaten der Vereinigten Staaten verhindern eine allgemein gültige juristische Grundlage. Auch wenn die Firma zusätzlich in verschiedenen Ländern eingetragen ist, gibt es für den internationalen Markt keine rechtliche Verbindlichkeit. Die Marilyn Monroe LLC erwirtschaftet derzeit einen Jahresumsatz von ca. 2,5 Millionen Dollar.[19]

Filmografie

Filme

  • 1947: The Shocking Miss Pilgrim
  • 1947: Dangerous Years
  • 1948: You Were Meant for Me
  • 1948: Sommergewitter (Scudda Hoo! Scudda Hay!, alternativ: Summer Lightning)
  • 1948: Green Grass of Wyoming
  • 1948: Ich tanze in dein Herz (Ladies of the Chorus)
  • 1949: Love Happy (alternativ: Die Marx Brothers im Theater)
  • 1950: A Ticket to Tomahawk
  • 1950: Asphalt-Dschungel (The Asphalt Jungle)
  • 1950: Der einsame Champion (Right Cross)
  • 1950: Rollschuhfieber (The Fireball)
  • 1950: Alles über Eva (All About Eve)
  • 1951: Hometown Story (alternativ teilweise: Headline Story)
  • 1951: As Young as You Feel
  • 1951: Love Nest
  • 1951: Let’s Make It Legal
  • 1952: Vor dem neuen Tag (Clash by Night)

Marilyn Monroes reguläre deutsche Synchronstimme war Margot Leonard.

Fernsehauftritte

  • 1953: The Jack Benny Show, Episode 4.1: Honolulu Trip
  • 1955: Person to Person, Episode 2.32
  • 1961: The DuPont Show of the Week, Episode 1.44: USO – Wherever They Go!
  • 1962: President Kennedy’s Birthday Salute nicht ausgestrahlter Mitschnitt

Auszeichnungen

Monroes Hand- und Schuhabdrücke am Grauman’s Chinese Theatre
  • 1951: Golden Globe Henrietta-Award für die vielversprechendste Persönlichkeit des Jahres
  • 1952: Photoplay Award: Spezial Award
  • 1952: Look Magazine: Persönlichkeit des Jahres 1952
  • 1953: Golden Globe Henrietta Award: World Film Favorite Female
  • 1953: Photoplay Award für den am schnellsten aufsteigenden Star von 1952
  • 1953: Redbook-Preis für die beste junge Kassenerfolg-Persönlichkeit
  • 1953: Hand- und Fußabdruck Grauman’s Chinese Theatre
  • 1954: Photoplay Award für die beste Schauspielerin in Blondinen bevorzugt und Wie angelt man sich einen Millionär?
  • 1954: Golden Globe Henrietta-Award World Film Favorite – Female
  • 1956: Nominierung für den British Film Academy Award als beste ausländische Schauspielerin in Das verflixte 7. Jahr
  • 1957: Golden Globe Nominierung für die Beste Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical für Bus Stop
  • 1958: Laurel Award Nominierung als Top Female Star
    Stern auf dem Hollywood Walk of Fame
  • 1958: Nominierung für den British Film Academy Award als beste ausländische Schauspielerin in Der Prinz und die Tänzerin
  • 1958: David di Donatello (Italien) für die beste ausländische Schauspielerin in Der Prinz und die Tänzerin
  • 1958: Laurel Award Nominierung als Top Female Performance in Der Prinz und die Tänzerin
  • 1959: Laurel Award Nominierung als Top Female Star
  • 1959: Étoile de Cristal (Frankreich) für Der Prinz und die Tänzerin
  • 1960: Laurel Award Nominierung als beste Hauptdarstellerin in Manche mögen’s heiß
  • 1960: Laurel Award Nominierung als Top Female Star
  • 1960: Golden Globe Award in der Kategorie Beste Hauptdarstellerin – Komödie oder Musical für Manche mögen’s heiß
  • 1961: Laurel Award Nominierung als Top Female Star
  • 1962: Laurel Award Nominierung als Top Female Star
  • 1962: Golden Globe Award als beliebteste Schauspielerin der Welt
  • Stern auf dem Hollywood Walk of Fame (6774 Hollywood Blvd.)

Diskografie

In vielen ihrer Filme trat Monroe auch als Sängerin auf. Ihre bekanntesten Lieder sind Diamonds are a Girl's Best Friend und I Wanna be Loved by You. Aber auch bei mehreren Auftritten, wie z. B. bei der Geburtstagsfeier von John F. Kennedy, zeigte sie, dass ihr Gesang durchaus vor Publikum bestehen konnte. Monroe nahm einige ihrer Lieder auch für Schallplatten auf, sie agierte aber nie als professionelle Sängerin.

Nachfolgend sind die Lieder von Monroe aufgelistet, die sie in ihren Filmen oder bei Live-Auftritten gesungen hat:

Jahr Film/Auftritt Lieder
1947 Ich tanze in dein Herz Anyone Can See I Love You und Every Baby Needs a Da-Da-Daddy
1950 A Ticket to Tomahawk im Chor Oh! What a Forward Young Man You Are
1953 Niagara Kiss
1953 Blondinen bevorzugt Diamonds Are a Girl's Best Friend, Bye Bye Baby, im Duett mit Jane Russell Two Little Girls from Little Rock und When Love Goes Wrong
1953 Fernseh-Comedy-Serie The Jack Benny Show, Episode Nr. 4.1: Honolulu Trip Bye Bye Baby
1954 Konzerttournee für die 3. US-Infanteriedivision bzw. USO in Südkorea Kiss, Do it Again, Diamonds Are a Girl's Best Friend und Bye Bye Baby
1954 Fluß ohne Wiederkehr Down in the Meadow, I'm Gonna File My Claim, One Silver Dollar und River of No Return
1954 Rhythmus im Blut Heat Wave, Lazy, After You Get What You Want You Don't Want It, im Duett mit Donald O'Connor A Man Chases A Girl und vermutlich im Chor There's No Business Like Show Business
1954 Schallplattenaufnahme für das Musiklabel RCA Records A Fine Romance, She Acts Like a Woman Should und You'd Be Surprised
1955 Das verflixte 7. Jahr Chopsticks
1956 Bus Stop That Old Black Magic
1957 Der Prinz und die Tänzerin I Found a Dream
1959 Manche mögen’s heiß I Wanna Be Loved by You, I'm Through with Love und Running Wild; es gibt eine Gesangsversion von Some like it hot
1960 Machen wir's in Liebe My Heart Belongs to Daddy, im Duett mit Yves Montand Incurably Romantic, im Duett mit Frankie Vaughan Specialization und mit Yves Montand und Frankie Vaughan Let's Make Love
1962 Geburtstagsfeier von John F. Kennedy im Madison Square Garden Happy Birthday, Mr. President und Thanks for the Memory

Rezeption in Kunst und Kultur

Marilyn Monroe auf einer deutschen Briefmarke von 2001

Bereits zu Lebzeiten hatte Monroe den Status eines Weltstars; Filmstudios brachten Schauspielerinnen wie Diana Dors, Jayne Mansfield oder Mamie van Doren als Konkurrenz auf die Leinwand. Heute noch gilt Monroe als Popikone, Kultfigur und Legende. Sie wurde vom American Film Institute auf Platz 6 der 25 größten weiblichen amerikanischen Filmstars gewählt. Viele berühmte Künstler wie Salvador Dalí oder Andy Warhol verwendeten Monroe in ihren Gemälden, wie beispielsweise Warhols Marilyn Diptych. Auch zahlreiche Musiker schrieben Songs über sie. Ein bekanntes Beispiel ist Elton Johns Candle in the Wind. Rockbands wie Marilyn Manson oder Norma Jean verwenden Monroes Namen; Künstlerinnen, wie Madonna, Kylie Minogue, Anna Nicole Smith oder Christina Aguilera, kopierten Monroes Look.

Nachfolgend ist eine Auswahl an Hommagen und künstlerischen Arbeiten zu Marilyn Monroe aufgelistet:

Musik

  • Ray Anthony komponierte den Song My Marilyn und sang ihn 1952 für Monroe anlässlich einer Promotion zum Film Niagara.
  • 1973 erschien der Song Candle in the Wind auf Elton Johns Album Goodbye Yellow Brick Road als eine Huldigung an Monroe. Das Lied wurde 1997 zur Beerdigung von Prinzessin Diana mit verändertem Text neu aufgelegt.
  • 1974 veröffentlichte Hildegard Knef auf der B-Seite ihrer Single Der alte Wolf ein Lied unter dem Titel Und sie hieß Marilyn.
  • 1975 schrieb Cliff Jones das Musical Hey Marilyn über das Leben von Marilyn Monroe, die Hauptrolle spielte Beverly D’Angelo.
  • Eine deutsche Version von Candle in the Wind sang Udo Lindenberg 1979 auf seinem Album Der Detektiv – Rock Revue II. Titel des Liedes: Goodbye, Norma Jean.
  • 1981 schrieb die Horrorpunk-Band Misfits das Lied Who Killed Marilyn? über Marilyn Monroes Tod. Der Name der Band entstand als Anlehnung an Monroes Film Misfits – Nicht gesellschaftsfähig.
  • 1994 schrieb die Band Suede mit dem Lied Heroine auf ihrem Album Dog Man Star album eine Hommage an Monroe.
  • Marilyn Monroe wird in vielen Songs erwähnt, u. a. in Madonnas Vogue, Billy Joels We Didn’t Start the Fire, in The Actor von Robbie Williams, Dance In The Dark von Lady GaGa, in Z twarzą Marilyn Monroe (Mit dem Gesicht von Marilyn Monroe) von der polnischen Band Myslovitz oder in Celluloid Heroes von The Kinks.
  • Der Name der Band Norma Jean richtet sich nach Monroes Geburtsnamen.
  • Marilyn Mansons Band- und Künstlername ist eine Kombination aus dem Vornamen von Monroe und dem Nachnamen von Charles Manson.

Spielfilme

Neben zahlreichen Dokumentationen über Monroes Leben, wurden auch einige Spiel- und Fernsehfilme über sie, meist frei nach ihrer Biografie, gedreht.

  • Goodbye, Norma Jean (1976), mit Misty Rowe. Der Film handelt von dem Aufstieg Monroes zum Star
  • Insignificance – Die verflixte Nacht (1985), mit Theresa Russell. Marilyn Monroe trifft Albert Einstein
  • Goodnight, Sweet Marilyn (1989), mit Paula Lane und Misty Rowe. Es werden die letzten Jahre von Monroe gezeigt
  • Calendar Girl (1993), mit Stéphanie Anderson, Jason Priestley und Jerry O’Connell. Zwei Fans versuchen Marilyn Monroe zu treffen
  • Marilyn – Ihr Leben (1996), mit Ashley Judd als Norma Jean und Mira Sorvino als Marilyn. Marilyns Alter Ego Norma Jean gibt Ratschläge zum Lebenswandel
  • The Island (1998), mit Sally Kirkland. Der Film handelt von Monroes Affäre mit John F. Kennedy

Kunst

Marilyn Monroe im Stil von Andy Warhol

Literatur (Auswahl)

Weblinks

 Commons: Marilyn Monroe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b marilynmonroe.com (Link nicht mehr abrufbar)
  2. marilynmonroe.de
  3. a b Berniece Baker Miracle: My sister Marilyn: A memoir of Marilyn Monroe. Algonquin Books, 1994, ISBN 1-56512-070-1
  4. findagrave
  5. André de Dienes: Marilyn. München 2004, ISBN 3-8228-3536-6
  6. a b c d e f g Donald Spoto: Marilyn Monroe. Die Biographie. München 1994, ISBN 3-453-08276-1
  7. marilynmonroe.de, Abschnitt „Das Photomodell“
  8. Christa Maerker: Marilyn Monroe und Arthur Miller. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, ISBN 3-499-23163-8
  9. Peter W. Engelmeier: 100 Jahre Kino. ISBN 3-8043-5051-8
  10. Luciano Mecacci reiht sie als zentrales Beispiel (neben George Gershwin) in eine Liste prominenter Opfer der Psychoanalyse ein; in: Luciano Mecacci: Der Fall Marilyn Monroe und andere Desaster der Psychoanalyse. Btb, München 2005, ISBN 3-442-73110-0
  11. Otto Preminger quotes
  12. Bert Stern: The Last Sitting. Vorwort
  13. Hellmuth Karasek: Billy Wilder. Eine Nahaufnahme
  14. Bericht im New York Mirror, 9. August 1963
  15. wdr.de (Link nicht mehr abrufbar)
  16. stern.de: Die Göttin: Marilyn Monroe - Die "blonde Venus" (12. September 2003), zuletzt aufgerufen am 20. April 2008
  17. New York Times
  18. Los Angeles Times, 5. August 2005 (engl.) Miner's Account of Monroe's Death
  19. Streit um Rechte – Wem gehört Marilyn?, Spiegel Online, 12. April 2006
  20. Allein!!!! Ich bin immer allein in: Tages-Anzeiger vom 4. Oktober 2010

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