Sebastian Heilmann

Sebastian Heilmann (* 1965 in Offenbach am Main) ist ein deutscher Politikwissenschaftler und seit 1999 Professor an der Universität Trier. Heilmann gilt als Experte auf dem Gebiet der ostasiatischen und insbesondere chinesischen Politik sowie in wirtschafts- und finanzpolitischen Fragen.

Leben

Heilmann studierte von 1984 bis 1990 Politikwissenschaft, Sinologie und Vergleichende Sprachwissenschaft in Tübingen und Nanjing (VR China). Anschließend folgten einige Forschungsaufenthalte in den Vereinigten Staaten (Stanford University und University of California, Berkeley) und Ostasien (Beijing und Taibei). 1993 promovierte Heilmann schließlich an der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Saarbrücken. Von 1994 bis 1999 war er dann Wissenschaftlicher Referent für die Politik Chinas am Institut für Asienkunde in Hamburg. Während dieser Zeit war er Leiter mehrerer Drittmittelprojekte. Zudem war er tätig als Berater für die Bundesregierung, das Bundespräsidialamt, Senat und Bürgerschaft in Hamburg sowie für politische Stiftungen. 1999 habilitierte Heilmann an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und lehrte dort anschließend für kurze Zeit als Privatdozent. Im selben Jahr noch erhielt er einen Ruf auf eine C4-Professur für Politikwissenschaft im Bereich Regierungslehre mit Schwerpunkt Ostasien an die Universität Trier. Zugleich war er Senior Research Fellow des Instituts für Asienkunde Hamburg. In den Jahren 2005 und 2006 war Heilmann Visiting Fellow am Fairbank Center der Harvard University und forschte dort zur chinesischen Wirtschafts- und Innovationspolitik. In den Jahren 2007 und 2009 fungierte er als "Coordinate Scholar" am Harvard-Yenching Institute im Rahmen eines mehrjährigen Forschungs- und Publikationsprojektes, das sich mit den Grundlagen von "Adaptive Authoritarianism“ in China befasste. Für den Zeitraum 2010 bis 2014 wurde ihm die Leitung des Projekts „Chinas Politikprozess: Wirtschafts- und Technologiepolitik“ im nationalen Kompetenznetz „Regieren in China“ (gefördert vom Bundesforschungsministerium BMBF) übertragen. Im Jahr 2010 erhielt Heilmann Rufe auf W3-Professuren von der Universität Duisburg-Essen für das Fach Politikwissenschaft sowie von der Universität Heidelberg für das Fach Sinologie.

Aktuelle Forschungsschwerpunkte

• Politisches System und Wirtschaftsreformen in der VR China, insbes. Industrie- und Technologiepolitik Chinas.
• Staatliche Entwicklungsplanung im internationalen Vergleich und in historischer Perspektive.
• Policy experimentation (Politikinnovation durch Experimental- und Pilotprogramme) im internationalen Vergleich

Publikationen

• Sebastian Heilmann: Die Politik der Wirtschaftsreformen in China und Russland. 2000.
• Sebastian Heilmann et al. (Hrsg.): Der chinesische Aktienmarkt. 2002.
• Sebastian Heilmann: Das politische System der VR China. 2004 (2. Aufl.).
• Sebastian Heilmann und Elizabeth J. Perry (Hg.), The Political Foundations of Adaptive Governance in China. (Harvard University Press, 2011).

Weblinks

• Literatur von und über Sebastian Heilmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Homepage von Heilmann an der Universität Trier
• Studienserie „China Analysis“ zu aktuellen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen im chinesischen Raum
• Forschungsgruppe Aktienmarktregulierung (Research Group on Equity Market Regulation, REGEM)

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