- Solmstalbahn
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Wetzlar−Grävenwiesbach Kursbuchstrecke (DB): 637 Streckennummer: 3746 Streckenlänge: 24 km LegendeWetzlar Dillstrecke 53,29 Albshausen Lahntalbahn nach Niederlahnstein 750 m parallel zur Lahntalbahn Burgsolmser Tunnel 100 m, zugeschüttet 50,58 Burgsolms-Oberndorf 48,66 Braunfels-Oberndorf 46,09 Bonbaden 43,39 Neukirchen 40,41 Kraftsolms 36,90 Brandoberndorf (alter Bahnhof) Brandoberndorf (Endhalt Taunusbahn) 33,44 Hasselborn Hasselborner Tunnel 1300 m 31,19 Jägerhaus ehem. Holzverladestelle, später auch Haltepunkt 28,84 Grävenwiesbach Weiltalbahn (nach Weilburg) Taunusbahn von Bad Homburg Die Solmsbachtalbahn (oder auch kürzer Solmstalbahn) war eine eingleisige, nicht elektrifizierte Nebenbahn im Hintertaunus. Die 24 km lange Strecke mit der Nummer 3746 führte von Grävenwiesbach nach Wetzlar und orientierte sich größtenteils am Solmsbach.
Inhaltsverzeichnis
Entstehung
Als die Bahnstrecke Usingen–Weilmünster am 1. Juni 1909 fertiggestellt worden war, begann die Preußische Staatsbahn mit der Planung für eine Zweigbahn durch das Solmstal nach Wetzlar. Sie konnte zwischen Grävenwiesbach und Albshausen an der Lahnbahn erst am 1. November 1912 eröffnet werden, weil vorher ein Tunnel gebaut werden musste.
Verlauf
Die Solmsbachtalbahn zweigte in Grävenwiesbach von der Strecke Frankfurt–Bad Homburg–Usingen–Weilburg ab. Durch einen 1300 m langen Tunnel wurde in Waldsolms-Hasselborn das namensgebende Tal des Solmsbaches erreicht. Dann erreichte man Brandoberndorf, den heutigen Endpunkt der Taunusbahn; der neue Haltepunkt wurde aber einige Meter vor dem alten Bahnhof angelegt. Weiter im Tal des Solmsbaches erreichte die Strecke hinter Burgsolms-Oberndorf die Lahntalbahn; die beiden Strecken wurden aber erst im Bahnhof Albshausen zusammengeführt.
Betrieb
Die Züge der Solmsbachtalbahn endeten aber nicht in Albshausen, sondern fuhren jahrelang von Frankfurt kommend bis Wetzlar, einige sogar bis Gießen weiter. Nach den Dampfloks wurde die Strecke vor allem mit Dieselloks wie V 100 oder V 160 und n-Wagen befahren, später auch mit Uerdinger Schienenbussen der Baureihen VT 95 und VT 98.
Stilllegung/Abbau
Im Mai 1975 nahm die damalige Deutsche Bundesbahn im Fahrplan harte Einschnitte vor. So wurde wie auf vielen anderen Strecken der Wochenendverkehr gestrichen. Gleichzeitig wurde ein Schienenersatzverkehr mit Omnibussen eingerichtet. 1985 wurde zum Fahrplanwechsel am 31. Mai der Personenverkehr gänzlich stillgelegt, der Güterverkehr folgte 1988.
1990, als die Taunusbahn, die sich ebenfalls schon einmal kurz vor der Stilllegung befunden hatte, auf der Seite des Hochtaunuskreises modernisiert wurde, begannen im Lahn-Dill-Kreis die Abrissarbeiten an der Solmsbachtalbahn. Die Empfangsgebäude sind überwiegend in Privatbesitz und gut erhalten, nur das von Burgsolms-Oberndorf wurde schon früh wegen Baufälligkeit abgebaut. Entlang des überwiegend noch sichtbaren Bahndamms finden sich wenige erhaltene Brücken sowie vereinzelt Reste der Bahn wie Hektometersteine.
Reaktivierung einer Teilstrecke
Nachdem die Taunusbahn seit 1993 von Jahr zu Jahr mehr Fahrgäste zählen konnte, wünschte auch der Lahn-Dill-Kreis, an diese Strecke wieder angeschlossen zu werden. Er erwarb die Strecke Grävenwiesbach–Brandoberndorf und brachte sie in den Verkehrsverband Hochtaunus (VHT) ein. 17 Millionen DM wurden in die Reaktivierung der 8 km langen Strecke investiert.
Am 15. November 1999 konnte ein Pendelverkehr auf der wieder eröffneten Teilstrecke eingerichtet werden. Als auch die Signalanlage modernisiert worden war, fuhren die Züge ab 28. Mai 2000 durchgehend nach Bad Homburg und Frankfurt am Main. Die erwartete Zahl von 300 Reisenden täglich wurde alsbald überschritten. In Brandoberndorf stellen zwei Omnibuslinien den Anschluss nach Braunfels und Wetzlar her.
Weblinks
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