Burgsolms

Burgsolms
Burgsolms
Stadt Solms
Wappen von Burgsolms
Koordinaten: 50° 32′ N, 8° 24′ O50.5386111111118.4058333333333Koordinaten: 50° 32′ 19″ N, 8° 24′ 21″ O
Fläche: 6,86 km²
Einwohner: 4.754 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 1. Juli 1971
Postleitzahl: 35606
Vorwahl: 06442
Karte

Lage von Burgsolms in Solms

Luftaufnahme 2007
Heimatmuseum
Industriemuseum

Burgsolms ist mit 4.754 Einwohnern[1] der größte Ortsteil der Stadt Solms.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Es liegt am unteren Solmsbach kurz vor dessen Mündung in die Lahn. Burgsolms liegt am Rande des östlichen Hintertaunus, (Wetzlarer Hintertaunus), sowie des Naturparks Hochtaunus.

Wappen

1960 wurde dem Ort durch den Hessischen Innenminister ein Gemeindewappen nebst Gemeindefahne verliehen. Das Wappen zeigt einen rotgequaderten Schild mit einem goldenen Schrägrechtsbalken. Darauf ein blauer, rotbewehrter Löwe. Die Bannerfahne ist gold-blau gestreift. nach 1/3 wechseln die Streifen in blau-gold. An dieser Stelle ist dann auch das Wappenaufgebracht. Die Fahne hat somit Ähnlichkeiten mit der Fahne des Lahn-Dill-Kreis.

Geschichte

Die ältesten Funde lassen darauf schließen, dass das Gebiet des heutigen Burgsolms bereits seit der La-Tène-Zeit besiedelt war.

Für das Jahr 788 wird im Lorscher Codex die Schenkung einer Kirche am Flusse Sulmissa, dem heutigen Solmsbach, erwähnt. Um die Frage, ob nun Burgsolms oder der benachbarte Ort Oberndorf, in urkundlichen Quellen auch Obersolms genannt, der älteste Solmser Stadtteil ist, besteht auch heute noch ein die beiden Orte trennender Streit, obwohl sie bereits fest zusammengewachsen sind.

Die Oberndorfer Kirche soll die 788 erwähnte Kirche gewesen sein, da in der urkundlichen Überlieferung die Kirche in Burgsolms stets als Tochterkirche bezeichnet wird. Funde lassen aber eher Burgsolms als den älteren Teil vermuten. Ein Zeichen dafür ist z. B. eine bei Bauarbeiten zum Evangelischen Gemeindehaus in den 50er Jahren gefundene Krypta einer karolingischen Kirche sowie eine karolingische Ringwallanlage, dem „Freien Stein“. Erst 1129 tauchen beide Solms in Urkunden getrennt voneinander auf.

Um das Jahr 1100 herum wurde Burgsolms der Sitz der Edlen von Solms. Die Solmser, die seit 1223 den Grafentitel trugen, bauten einen von ihnen bewohnten befestigten Hof zu einer Wasserburg aus, die schließlich zum Namenspatron des Solmser Stadtteils wurde. 1384 wurde die stark befestigte Burg durch den Wetterauer Städtebund auf Betreiben der Reichsstadt Wetzlar belagert. Graf Johann von Solms-Burgsolms floh auf die benachbarte Burg Greifenstein, und die Anlage wurde durch den Städtebund zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die letzten Reste der Burg, die etwa 14 Meter hohe „Storchenmauer“, wurde 1952–54 auf Grund immer wieder auftretenden Steinschlags abgetragen.

Burgsolms war im Mittelalter stark befestigt. Belegt ist eine Stadtmauer mit vier Falltoren, von der heute ebenfalls keine Reste mehr existieren.

Auch wenn in den 1960er Jahren das Stadtbild des Ortes in einigen Bereichen schwer geschädigt wurde, indem viele Fachwerkhäuser dem Bau einer größeren Straße durch den Ort weichen mussten und zum Teil durch Flachdachbauten ersetzt wurden, ist doch noch einige historische Bausubstanz erhalten geblieben. Insbesondere in der Lindenstraße und angrenzenden Straßen besteht eine denkmalgeschützte Gesamtanlage, die den nordwestlichen Bereich des alten Ortskernes umfasst. Hier findet sich eine ungewöhnlich dichte historische Substanz aus zahlreichen Einzeldenkmälern sowie weiteren bedeutenden Bauten.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Ortschaft verfügt über eine Anschlussstelle an der autobahnähnlichen Bundesstraße 49. Von dort führt die L 3283 durch Burgsolms weiter nach Bonbaden und Neukirchen. Im Ort zweigt die K 378 nach Leun-Lahnbahnhof ab.

Am nördlichen Ortsrand besitzt Burgsolms einen Haltepunkt an der Lahntalbahn. Von 1912 bis 1985 hatte Burgsolms auch einen Haltepunkt an der den Ort durchlaufenden und mittlerweile abgebauten Solmstalbahn.

Industrie und Handel

Burgsolms ist heute Sitz der Firma Leica Camera AG. Außerdem besteht mit dem Solmser Gewerbepark ein großes Industrie- und Gewerbegebiet im Nordosten des Stadtteils.

In der Vergangenheit war für den Ort jedoch seit den 1870er Jahren die Eisenindustrie wichtig. Auf dem Gebiet des heutigen Gewerbeparks, direkt an der Lahntalbahn, wurde durch den Fürsten Georg zu Solms-Braunfels für die Gruben in der Umgebung mit der Georgshütte ein eigenes Hüttenwerk errichtet. Allerdings wurde 1927, nachdem die Wetzlarer Firma Buderus das Hüttenwerk gekauft hatte, der letzte Erzbrocken geschmolzen und die Georgshütte abgerissen. Lediglich eine Lagerhalle sowie Wohnhäuser der Arbeiter zeugen heute noch von der Eisenverarbeitung.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturdenkmäler in Burgsolms

siehe Liste der Kulturdenkmäler in Burgsolms

Einzelnachweise

  1. Zahlen, Daten, Fakten auf der Internetpräsenz der Stadt Solms

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Burgsolms — Burgsolms, Dorf im preuß. Reg. Bez. Koblenz, am Solmsbach, (1900) 1567 E.; Eisenerzbergbau; Stammschloß des Hauses Solms (1384 zerstört) …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Liste der Kulturdenkmäler in Solms —  Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder …   Deutsch Wikipedia

  • Solms — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Oberndorf (Solms) — Oberndorf Stadt Solms Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Solms (Adelsgeschlecht) — Stammwappen der Grafen von Solms Fast vollständiges Herrsch …   Deutsch Wikipedia

  • Solms — Solms …   Wikipedia

  • Albshausen (Solms) — Albshausen Stadt Solms Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Biel (Adelsgeschlecht) — Oberbiel Stadt Solms Koordinaten …   Deutsch Wikipedia

  • Solmsbach — Pegel BonbadenVorlage:Infobox Fluss/KARTE fehlt Daten …   Deutsch Wikipedia

  • Solmstalbahn — Wetzlar−Grävenwiesbach Kursbuchstrecke (DB): 637 Streckennummer: 3746 Streckenlänge: 24 km Legende …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”