- Bahnhof Hervest-Dorsten
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Hervest-Dorsten Empfangsgebäude Bahnhof Hervest-Dorsten Daten Kategorie 6 Betriebsart Kreuzungsbahnhof Bauform Turmbahnhof Bahnsteiggleise 2 Reisende/Tag < 500 (2006)[1] Abkürzung EHDT Eröffnung 1. März 1874 Profil auf Bahnhof.de Nr. 2736 Lage Gemeinde Dorsten Land Nordrhein-Westfalen Staat Deutschland Koordinaten 51° 40′ 18,1″ N, 6° 58′ 27,2″ O51.671690186.9742262363889Koordinaten: 51° 40′ 18,1″ N, 6° 58′ 27,2″ O Eisenbahnstrecken - Gelsenkirchen-Bismark–Winterswijk (km 20,5) (KBS 423)
- Duisburg–Quakenbrück (km 24,8) (KBS 424)
- Haltern am See–Venlo (km 16,3) (stillgelegt)
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen Der Bahnhof Hervest-Dorsten ist einer von sechs Turmbahnhöfen in Nordrhein-Westfalen. Er befindet sich im Stadtgebiet von Dorsten.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Bahnhof befindet sich am nordwestlichen Rand des Dorstener Stadtteiles Hervest. Er liegt etwa anderthalb Kilometer nördlich des Bahnhofs Dorsten. Auf der Strecke vom Dorstener Bahnhof zum Bahnhof Hervest-Dorsten überqueren die Gleisanlagen den Wesel-Datteln-Kanal und die Lippe. Direkt östlich des Bahnhofs befindet sich das frühere Steinkohlenbergwerk Fürst Leopold.
Bis 1943 war Hervest als Teil des Amtes Lembeck verwaltungsmäßig selbständig und wurde erst dann nach Dorsten eingemeindet. So erklärt sich, warum der Bahnhof nicht den Namen Dorsten-Hervest trägt.
Schienenwege
Der Bahnhof selbst war und ist Kreuzungspunkt zweier nebeneinander liegenden, eingleisigen Hauptstrecken mit einer ebenfalls eingleisigen Hauptstrecke.
Dabei verlaufen die Strecken Dorsten–Coesfeld und Dorsten–Borken in Nord-Süd-Richtung im oben liegenden Teil und die stillgelegte Strecke Haltern–Wesel im unten liegenden Teil in Ost-West-Richtung.
Bis Mitte der 1970er Jahre wurde die Verbindung zwischen dem oberen Teil und dem unteren Teil durch eine Kurve im südwestlichen Kreuzungswinkel, direkt über den Bahnhofsvorplatz vor dem Empfangsgebäude, gewährleistet. Aus städtebaulichen Gründen wurde diese Kurve entfernt und durch eine Kurve im südöstlichen Streckenwinkel ersetzt.
Bahnstrecke Haltern–Venlo
Der Bahnhof wurde am 1. März 1874 eröffnet. An diesem Tag ging die, durch den unteren Bahnhofsteil in West-Ost-Richtung führenden Verbindung Wesel–Haltern in Betrieb. Sie war ein Teilstück der sogenannten Venloer Bahn der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft. Die Venloer Bahn bildete den westlichen Teil einer Fernverbindung von der niederländischen Grenze bei Venlo über Wesel, Münster, Osnabrück und Bremen nach Hamburg. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts fuhren hier Schnellzüge von Münster über Wesel, Goch und Boxtel nach Vlissingen, wo Schiffsanschluss nach England bestand. Mit der Sprengung der Weseler Rheinbrücke zum Ende des Zweiten Weltkrieges verlor die Strecke sämtliche Bedeutung für den Fernverkehr. Am 1. Oktober 1962 wurde sämtlicher Personenverkehr zwischen Wesel und Haltern eingestellt. Anfang der 1990er Jahre wurde auch der Güterverkehr bis auf den Bahnhofsbereich eingestellt. Lediglich der Streckenteil bis zum Umspannwerk Lippramsdorf wird für mögliche Trafotransporte als Anschlußgleis betriebsbereit gehalten. Seit Einstellung des Güterverkehrs diente der untere Bahnhof nur noch zur Aufstellung der Kohlenzüge des Bergwerks Fürst Leopold bis zu dessen Schließung im Jahre 2001.
Bahnstrecke Duisburg–Quakenbrück
Am 1. Juli 1879 wurde die „Kohlenbahn“ Oberhausen-Osterfeld Nord–Coesfeld–Rheine–Quakenbrück (–Oldenburg–Nordsee) der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft eingeweiht. Die Strecke blieb aber relativ bedeutungslos. Heute verkehrt hier nur noch die Regionalbahn RB 45 Der Coesfelder mit Diesel-Triebwagen vom Typ Talent.
Bahnstrecke Winterswijk–Gelsenkirchen-Bismarck
Am 21. Juni 1880 eröffnete die Niederländisch-Westfälische Eisenbahn-Gesellschaft die dritte und letzte Strecke: Winterswijk (Niederlande)–Borken–Hervest-Dorsten–Gelsenkirchen-Bismarck. Auch hier ging es um Kohleabfuhr, diesmal in die Niederlande, vornehmlich nach Amsterdam. Über Hervest-Dorsten fährt heute nur noch der Regional-Express RE 14 Der Borkener. Außerdem besteht ein Gleisanschluss an das Wulfener Munitionsdepot (Muna) der Bundeswehr.
Gebäude
Ende des 19. Jahrhunderts, nach dem Übergang zum Staatsbahnsystem wurde am Kreuzungspunkt der drei Strecken ein Haltepunkt eingerichtet. Seine heutige Gestalt erhielt der Bahnhof 1908. Im südwestlichenen Winkel des Streckenkreuzes nahm das neue Empfangsgebäude seinen Dienst auf. Ihm gegenüber, im nordwestlichen Winkel lag bis 2007 das imposante Fahrdienstleiterstellwerk „Hdf“. Das Empfangsgebäude wird aber schon lange nicht mehr als solches genutzt. Seit 1983 dient es der Freien Christengemeinde Dorsten als Gemeindehaus. Es wurde 2010 von außen neu verputzt und isoliert.
Literatur
- Turmbahnhöfe (2). In: Eisenbahn-Magazin. Heft 12, alba, Düsseldorf 1991, S. 34ff.
Einzelnachweise
- ↑ Bahnhofsentwicklungsprogramm Nordrhein-Westfalen. Aktueller Stand und Konzeption 2006. November 2006, S. 29, abgerufen am 12. Juli 2011 (PDF).
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