- Bahnstrecke Haltern–Venlo
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Haltern–Venlo
Hamburg-Venloer BahnHamburg-Venloer Bahn in BlauKursbuchstrecke (DB): ex 224b/242e Streckennummer (DB): 2002 (Haltern–Büderich)
2003 (Büderich–Grenze)Streckenlänge: 90,2 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h Zweigleisigkeit: – Bundesland: Nordrhein-Westfalen Betriebsstellen und Strecken[1] LegendeHamburg-Venloer Bahn von Hamburg 0,0 Haltern am See Hamburg-Venloer Bahn nach Wanne-Eickel 7,4 Lippramsdorf (zuletzt Anst) 9,1 VEW Dorsten (Anst) Anschlussgleis nach Dorsten (von 1972) 16,3 Hervest-Dorsten (ehem. Bf)
Strecke Coesfeld ↔ Dorsten,
Strecke Borken ↔ Dorstenehem. Verbindungsstrecke von Dorsten RhE 17,0 Dorsten CME 18,2 Nagel (Anst) 24,0 Schermbeck 26,2 Dr. Müller & Co (Anst) 29,0 Damm (Lippe) 32,7 Drevenack 37,8 Obrighoven (Bk) 38,5 RWE/Bahngärtnerei (Anst) 39,5 DAB (Anst) 40,3 Passavant (Anst) Hollandstrecke von Oberhausen 41,1 Wesel Hollandstrecke nach Emmerich ehem. Kleinbahn Wesel-Rees-Emmerich Weseler Hafenbahn 45,0 Rheinbrücke (Bk) (7,3) 48,6 Büderich Ost ehem. Boxteler Bahn nach Goch (6,6) 49,3 Büderich (4,5) 51,4 Menzelen Ost (2,6) 53,2 Menzelen West Tief (0,0) Verbindungsstrecke nach Alpen Awanst Niederrheinstrecke Xanten ↔ Duisburg 53,9 Menzelen West 57,7 Bönninghardt 62,7 Issum 66,0 Aengenesch 69,0 Geldern Ost (ehem. Geldern CME) ehem. Verbindungsstrecke nach Geldern RhE ehem. Strecke Geldern ↔ Meerbeck Linksniederrheinstrecke Kleve ↔ Krefeld ehem. Verbindungsstrecke von Geldern RhE 73,4 Pont 79,0 Straelen ehem. Geldernsche Kreisbahn 84,9 Staatsgrenze Deutschland / Niederlande 89,3 Venlo Oostsingel (ehem. Venlo CME) Strecke von Eindhoven,
Strecke von Nimwegen90,2 Venlo Strecke nach Roermond Strecke nach Viersen,
ehem. Strecke nach KempenDie Bahnstrecke Haltern-Venlo ist eine heute zum größten Teil stillgelegte und abgebaute Eisenbahnstrecke in Westdeutschland.
Sie wurde 1874 von der Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft in Haltern am See abzweigend von ihrer in Abschnitten bereits eröffneten Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg als Teil der Hamburg-Venloer Bahn nach Venlo in den Niederlanden gebaut. Im Gegensatz zum östlichen Streckenteil aber war dieser von Anfang an defizitär.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Nachdem der in Frankreich entwickelte Plan einer transkontinentalen Eisenbahnverbindung zwischen Hamburg und Paris (der so genannten „Paris-Hamburger Bahn“) und weiter Richtung Skandinavien auch in Preußen auf Gegenliebe gestoßen war, sollte nun eine deutsche Eisenbahngesellschaft den auf deutschem Boden verlaufenden Streckenabschnitt bauen, dessen westlicher Endpunkt im deutschen Eisenbahnnetz bei der niederländischen Stadt Venlo liegen sollte und daher unter dem Namen „Hamburg-Venloer Bahn“ bekannt wurde.
Den Auftrag dazu bekam die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft (CME), die in ihrem Bahnhof Wanne an ihrer Stammstrecke mit dem Bau des östlichen Streckenteils nach Hamburg begann, der bis heute als Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg von enormer Bedeutung für den regionalen und nationalen Schienenpersonenfern- und güterverkehr ist.
Da von Preußen gefordert worden war, das strategisch und wirtschaftliche wichtige Rheinisch-Westfälische Industriegebiet nördlich zu umgehen, musste sie den westlichen Teil der Strecke von Venlo nach Haltern den Rhein in Wesel überqueren lassen und von Wesel nach Haltern entlang der Lippe bauen. Bereits im Vorfeld erwartete sie, dass diese Teile der Strecke niemals wirtschaftlich zu betreiben seien.
Mit dem Bau der Rheinbrücke in Wesel begann sie erst, als die dringend gebrauchten und entsprechend lukrativen Elbbrücken zwischen Harburg und Hamburg fertiggestellt waren. Die übrige Strecke bot kaum technische Probleme. So wurde trotz späten Baubeginns die Teilstrecke Haltern–Wesel am 1. März 1874 ein Vierteljahr vor, die Teilstrecke Wesel–Venlo am 31. Dezember 1874 ein halbes Jahr nach der Strecke Haltern–Hamburg fertig (als letztes Teilstück Bremen–Hamburg 1. Juni 1874).
Die Nutzung als Strecke im Personenfernverkehr war nur kurz. Durch die Anbindung der Boxteler Bahn an die Rheinbrücke Wesel war vor dem ersten Weltkrieg eine Fernverbindung (London –) Vlissingen – Wesel – Osnabrück – Berlin – Eydtkuhnen – St. Petersburg mit dem Nord-Express eingerichtet. An dieser Verbindung bestand nach dem ersten Weltkrieg kein Bedarf mehr, infolge der Inflation fehlten Fahrgäste, zudem erschwerte die Ruhrbesetzung den Betrieb.
Auch im Nahverkehr hatte die Strecke kaum Bedeutung, da sie das Ruhrgebiet weiträumig umfuhr und in ihrer Richtung kaum Nachfrage bestand.
Ironischerweise hatte der Abschnitt Wesel–Haltern später vor allem Bedeutung als Erschließungsstrecke bei der nördlichen Ausweitung des Kohlebergbaus.
Stilllegung
Auf Betreiben der Niederländische Staatsbahn wurde bereits 1936 der Abschnitt zwischen Venlo und Straelen bzw. Geldern Ost das erste Mal stillgelegt, der internationale Verkehr eingestellt.
Während des zweiten Weltkrieges wurde die Strecke auf Betreiben der Wehrmacht wieder in Betrieb genommen und diente dem Nachschub für die Westfront. Als die alliierten Truppen auf dem Vormarsch waren, wurde die Weseler Eisenbahnbrücke am 10. März 1945 von deutschen Pionieren gesprengt.
Nach dem Krieg wurde der Fahrbetrieb wieder mit Hilfe einer Behelfsbrücke aufgenommen, doch schon am 29. Mai 1960 fuhr der letzte Personenzug zwischen Geldern und Wesel, zwei Jahre später wurde der Personenverkehr auch zwischen Haltern und Wesel eingestellt.
Der Güterverkehr wurde in mehreren Schritten eingestellt: Zunächst am 30. September 1962 von Schermbeck bis Drevenack, dann am 1. August 1963 von Menzelen West bis Bönninghardt, sowie am 28. Februar 1967 von Bönninghardt nach Straelen. Am 26. Mai 1974 folgte dann der Abschnitt zwischen Drevenack und Wesel, am 1. Oktober 1985 zwischen Hervest-Dorsten und Schermbeck, und schließlich am 29. Mai 1988 zwischen Haltern und Hervest-Dorsten.
Zwischen 1975 und 1992 wurden ebenfalls schrittweise weite Teile der Strecke endgültig stillgelegt, entwidmet und abgebaut.
Heutige Situation
Die noch bestehenden Gleise zwischen km 9,1 und 16,0 dienen heute nur noch als Anschlussgleise der Firma RWE zu deren Umspannwerk Kusenhorst. Die Gleise zwischen km 32,7 und 41,1 sind nunmehr als Bahnhofgleise klassifiziert, und dienen ebenfalls hauptsächlich der Firma RWE.
Linksrheinisch wurde die Strecke 2003 von Büderich bis Menzelen West Tief umgewandelt in die Strecke 2517 und dient heute der Gleisanbindung des ESCO-Salzbergwerks in Borth an die Niederrheinstrecke.
Literatur
- Wolfgang Klee: Turmbahnhöfe. In: Eisenbahn-Magazin. Heft 12, 1991, S. 34ff.
- Rolf Swoboda: Venloer Bahn. Haltern – Wesel – Venlo. Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin 2010, ISBN 978-3-941712-04-1.
Weblinks
NRWbahnarchiv von André Joost:
- Beschreibung der Strecke 2002: Haltern ↔ Büderich
- Beschreibung der Strecke 2003: Büderich ↔ Venlo
- Beschreibung der ehem. Verbindungsstrecke 15: Dorsten CME ↔ Dorsten RhE
- Beschreibung der Verbindungsstrecke 2517: Büderich ↔ Awanst Alpen
- Beschreibung der Verbindungsstrecke 2514: Geldern CME ↔ Geldern RhE
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
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