- Bahnstrecke Absdorf-Stockerau
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Absdorf-Hippersdorf–Stockerau Kursbuchstrecke (ÖBB): 903 Streckennummer: 113 01 Streckenlänge: 17,080 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Stromsystem: 15 kV, 16,7 Hz ~ Legendevon Krems an der Donau von Sigmundsherberg 0,0 Absdorf-Hippersdorf 182 m ü. A. Stetteldorf am Wagram 5,9 Gaisruck 9,1 Hausleiten Oberzögersdorf von Retz 17,1 Stockerau 173 m ü. A. nach Wien Die Lokalbahn Absdorf–Stockerau ist eine Nebenbahn in Österreich. Sie verbindet die Nordwestbahn in Stockerau mit der Franz-Josefs-Bahn in Absdorf-Hippersdorf.
Geschichte
Anlässlich des Baus der später von der Nordwestbahn übernommenen Bahnstrecke Floridsdorf – Stockerau hatte man an eine spätere Verlängerung über Krems an der Donau bis nach Budweis gedacht.
Diese Pläne zerschlugen sich allerdings mit der Errichtung der Kaiser-Franz-Josephs-Bahn mit einer Zweigstrecke von Krems nach Absdorf.
Erst ein neues Gesetz, welches den Bau von Lokalbahnen dank weniger strenger Anforderungen erleichterte, machte die Errichtung einer Bahnverbindung zwischen Stockerau und Absdorf-Hippersdorf wieder interessant und es kam zu einigen vorkommissionierten Streckenvarianten:
- 27. Juli 1882: normalspurige Lokalbahn Gänserndorf – Wolkersdorf im Weinviertel – Stockerau – Absdorf-Hippersdorf
- 10. Oktober 1885: Lokalbahn von Stockerau zu einem geeigneten Treffpunkt mit der Franz-Josephs-Bahn zwischen der Donaubrücke und Absdorf-Hippersdorf.
- 10. Oktober 1885: Lokalbahn Stockerau – Absdorf-Hippersdorf
- 14. Februar 1887: Dampftramway Stockerau – Goldgeben – Groß Stetteldorf – Absdorf-Hippersdorf
- 27. Mai 1890: Eisenbahn zwischen Neu Aigen - Stetteldorf – Stockerau
All diese Bauvorhaben scheiterten aber, bis am 20. Mai 1894 die Vorkonzession für eine normalspurige Lokalbahn Stockerau – Absdorf-Hippersdorf erteilt und am 20. und 21. Juni 1895 die Trassenrevision für das Projekt durchgeführt wurde.
Zwischen dem 11. und 13. Mai 1896 wurde die kommissionelle Verhandlung für die Strecke über Hauskirchen, Starnwörth und Gaisruck durchgeführt. Aber erst 1902 waren die letzten Probleme gelöst und die Finanzierungsfrage geklärt.
Am 11. Oktober 1902 wurde die auf 90 Jahre beschränkte Konzession erteilt, welche die Fertigstellung der Strecke innerhalb von zwei Jahren und die Betriebsführung durch den Staat auf Rechnung der Konzessionäre vorschrieb.
Am 7. Juli 1903 fand die konstituierende Generalversammlung der „Lokalbahn Absdorf – Stockerau“ statt und noch im selben Monat war Baubeginn.
Die Vorrevision der neu erbauten Bahnlinie erfolgte am 1. Oktober 1904 und die für die technisch-polizeiliche Prüfung notwendige Probefahrt fand am 3. Oktober statt. Am 4. Oktober 1904 wurde die 17 Kilometer lange Strecke eröffnet.
Der Betriebsvertrag mit dem Staat wurde am 6. und 10. Juni 1905 abgeschlossen.
Eigentlich war die eingleisige Bahnlinie Stockerau – Absdorf-Hippersdorf eine reine Lokalbahn, doch nachdem die Österreichische Nordwestbahn verstaatlicht worden war, fiel der Nebenbahn auch die Rolle einer Verbindungsbahn zwischen den beiden Staatsbahnlinien zu.
Mit der Inbetriebnahme des Verschiebebahnhofs Breitenlee wurde auch der Güterzugverkehr im Raum Wien neu organisiert. Geplant war, die Güterzüge der Westbahn über Tulln – Absdorf-Hippersdorf – Stockerau zum Verschiebebahnhof Breitenlee zu führen.
Zu diesem Zweck sollte bei Absdorf-Hippersdorf eine Gleisschleife errichtet werden, um den Zügen die direkte Fahrt auf der genannten Route zu ermöglichen. Baubeginn war nach der Begehung, die am 19. August 1921 stattgefunden hatte. Am 1. Juni 1922 wurde auf der neuen Schleife der Betrieb aufgenommen.
Weiters war der zweigleisige Ausbau der Strecke Stockerau – Absdorf-Hippersdorf vorgesehen. Die wirtschaftlichen Probleme der jungen Republik Österreich verhinderten jedoch die Fertigstellung des Bahnhofs in Breitenlee und damit auch den zweigleisigen Ausbau. Damit wurde auch die Neuorganisation des Güterzugverkehrs aufgegeben. Dadurch verlor wiederum die neu errichtete Bahnschleife ihre Bedeutung und am 15. Mai 1929 wurde ihr Betrieb eingestellt. Am 30. Juli 1932 genehmigte die Eisenbahnbehörde die Abtragung der Gleisanlagen, was aber nur unvollständig erfolgte.
Am 1. Jänner 1933 wurde die Lokalbahn Stockerau – Absdorf-Hippersdorf verstaatlicht.
Während des Zweiten Weltkriegs stieg die Bedeutung der Bahnstrecke wieder an, war sie doch Teil der Umfahrungsroute um Wien und so nahm man am 6. Oktober 1940 die Schleife wieder in Betrieb. Außerdem wurde die Strecke ausgebaut.
Durch die Sprengung der Eisenbahnbrücke über die Donau in Tulln durch die deutsche Wehrmacht 1945 war bis 1948 die Franz-Josefs-Bahn unterbrochen. Die einzige Möglichkeit, auf dieser Bahnlinie Züge von Wien aus Richtung Norden zu schicken, war die Nordwestbahnbrücke und die Verbindungsbahn Stockerau – Absdorf-Hippersdorf.
Nachdem der Betrieb auf der Stammstrecke der Franz-Josefs-Bahn wieder durchgehend aufgenommen worden war, war auch die Schleife wieder wertlos. Am 1. Februar 1950 wurde sie gesperrt, aber schon am 20. Mai 1951 neuerlich in Betrieb genommen. Am 13. Jänner 1953 erfolgte dann die endgültige Einstellung. 1959 wurde sie abgetragen. Um Güterzüge ohne "Stürzen" in Absdorf-Hippersdorf von der Nordbahn über Stockerau nach Tulln und über die in Bau befindliche Tullner Westschleife (Wiedererrichtung!) zur Westbahn führen zu können, ist derzeit geplant, die Schleife wieder zu errichten.
Zwischen 1953 und 1956 war der Bahnhof Hausleiten geschlossen.
Die Eröffnung der Schnellbahnverbindung Wien – Stockerau brachte auch der Strecke Absdorf-Hippersdorf – Stockerau neues Leben. Moderne, zuggeschaltete Schrankenanlagen bzw. die Stilllegung von unbeschrankten Straßenkreuzungen erlaubten eine Anhebung der Fahrgeschwindigkeit.
Gleichzeitig mit der Franz-Josefs-Bahn wurde auch die Strecke Absdorf-Hippersdorf – Stockerau elektrifiziert. Am 27. Mai 1979 wurde die Streckensanierung mit der Aufnahme des elektrischen Betriebs abgeschlossen. Sie ist zur Gänze in den Verkehrsverbund Ost-Region eingebunden und wird seit 11. Dezember 2005 auch von den Linien S4 bzw. S15 sowie seit Dezember 2007 von den Linien S5 bzw. S6 der Wiener Schnellbahn befahren.
Literatur
- Peter Wegenstein: Die Nordwestbahnstrecke; Verlag Peter Pospischil, Wien
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